Das Heimatmuseum richtet die Ausstellung aus im Rahmen der 33. Themenwoche „Erinnerung und Dialog“. Unter dem Titel „Mahnende Erinnerung. Fotografien von Dieter Blase zu Mahn- und Gedenkorten in Nordrhein-Westfalen“ hat diese Wanderausstellung das LWL-Museumsamt für Westfalen konzipiert. Sie war bislang an fünf Orten in Westfalen zu sehen und wandert im Anschluss noch durch zwei weitere westfälische Museen.
In Ahlen wird sie durch lokale Motive zu Ahlener Mahn- und Gedenkorten ergänzt. Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen folgten dem Aufruf des Museums und wählten gezielt Mahn- und Erinnerungsorte aus Ahlen aus, um diese fotografisch zu inszenieren. So wird die Ausstellung im Heimatmuseum durch Fotobeiträge von Noemi Kalbhenn, Nina Bellinghoff, Madita Frerig-Liekhues, Jesse Manschewski, Leo Dufhues, Mia Schmich, Ida Schroeter, Lysann Dupuis und Martyna Gostkowka ergänzt, teils als Gemeinschaftsarbeiten.
Erinnerungsorte und Gedenkstätten sind Teil der kulturellen Landschaft. So existieren an historischen Orten, die oft Tatorte der Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes waren, größere und kleinere Gedenkstätten. Neben den Tatorten rücken weitere Orte wie ehemalige Wohnhäuser oder Arbeitsstellen das Gedenken an die Opfer der Verfolgung in den Mittelpunkt. Auch zahlreiche Denkmäler, öffentliche Plätze und künstlerische Interventionen halten die Erinnerung wach. Der Fotograf Dieter Blase hat in den vergangenen Jahren zahlreiche dieser Orte in Nordrhein-Westfalen und angrenzenden Ländern besucht und fotografisch festgehalten. „Die künstlerische Fotografie ist ein besonders gut geeignetes Medium, um die heutige Realität der Erinnerungsorte zu reflektieren", erläuterte Blase.
Die im Stil der Neuen Sachlichkeit gehaltenen Bilder werfen einen nüchternen Blick auf die Gegenwart der Erinnerungsorte. Gerade dadurch schaffen sie einen Kontrast zu dem oft schrecklichen historischen Geschehen. Die Betrachtenden sind eingeladen, diesem Blick zu folgen und den eigenen Umgang mit der Vergangenheit kritisch zu hinterfragen. Auch der Künstler ist den Erinnerungsorten nicht neutral gegenübergetreten. Seine persönlichen Reflexionen, Gedanken, subjektiven Einordnungen und Assozi¬ationen hat er als begleitende Texte für die Ausstellung festgehalten. Diese Texte verdeutlichen die besondere Perspektive und den Blick des Fotografen.
Dieter Blase (1953-2023) studierte von 1976 bis 1980 Grafik- und Fotodesign bei Heinrich Riebesehl in Hannover. Seit 1998 arbeitete er als freier Künstler und war an zahlreichen Ausstellungsprojekten im In- und Ausland beteiligt.
Die Ausstellung im Heimatmuseum an der Wilhelmstraße 12 kann auch von Schulklassen außerhalb der Öffnungszeiten besucht werden. Terminvereinbarungen im Heimatmuseum sind möglich bei Gaby Moser-Olthoff vom städtischen Kulturbüro unter Tel. 0 23 82 59 470 (moser-olthoffg@stadt.ahlen.de).