Innenstadt: VielfAltstadt Ahlen

Das Sofortprogramm Innenstadt stellt insgesamt rund 570.000€ zur Entwicklung der Ahlener Innenstadt ein. Der Konzentrationsbereich umfasst dabei den Zentralen Versorgungsbereich der Stadt Ahlen sowie die Nordstraße und das zukünftige Areal des Bürgercampus. Mit den Fördergeldern werden Maßnahmen finanziert, die die Steuerung der Innenstadtentwicklung (Zentrenmanagement) fördern, Leerstände reduzieren (Verfügungsfonds Anmietung) und die Aufenthaltsqualität erhöhen. Im Rahmen des Verfügungsfonds Anmietung konnten bis Mai 2023 insgesamt 15 Ladenlokale untervermietet und für drei weitere Lokale Verhandlungen aufgenommen und damit Leerstände vermieden werden.

Im Rahmen des „Sofortprogramms zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung NRW (MHKBD) hat die Stadt Ahlen im Mai 2022 Fördergelder für ein Zentrenmanagement beantragt und nach der Zusage der Fördergelder schließlich das Dortmunder Planungsbüro Junker+Kruse im September 2022 mit der Durchführung beauftragt.
 
Innenstädte befinden sich in einem kontinuierlichen Wandel und waren schon immer durch vielfältige Nutzungen geprägt. Die heutige besondere Rolle des Einzelhandels in der Innenstadt ist dabei eigentlich ein relativ neues Phänomen, das sich erst in den vergangenen Jahrzehnten durchgesetzt hat. Dass die Innenstadtakteur:innen allerdings schon seit geraumer Zeit mit vielseitigen Herausforderungen konfrontiert werden, hat sich spätestens seit der Corona-Pandemie offenbart. Nicht nur der Online-Handel, auch steigende Mieten, eine abnehmende Kaufkraft und die Schließung weiterer Geschäfte und Angebote setzen insbesondere den Geschäftstreibenden in den Innenstädten zu. Das Innenstadtkonzept, das im Rahmen des Zentrenmanagements entstanden ist, soll diesen Herausforderungen begegnen und neue Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen, die bestehende Strukturen der Ahlener Innenstadt aufgreifen und sie durch neue Ideen bereichern.

Das Hauptaugenmerk des Berichts liegt auf der Diversifizierung der Nutzungsstrukturen in der Innenstadt. Die besondere Rolle des Handels soll wichtiger Bestandteil der Innenstadt bleiben und durch mehr Aufenthaltsqualität und ergänzende Nutzungen wie Gastronomie, Kultur oder Dienstleistungen resilienter werden. Damit bietet vorliegende Innenstadtkonzept eine Handlungsstrategie für die Entwicklung der Innenstadt in den kommenden Jahren. Unter dem Motto „VielfAltstadt Ahlen“ wurden vier gesamtinnerstädtische Entwicklungsperspektiven und fünf kleinteiligere Handlungsräume entworfen, deren Maßnahmenpakete die Ahlener Innenstadt vielfältig erlebbar machen sollen. 

• Lebendige Stadtstraßen und urbane Plätze sollen – als Pendant zu monostrukturellen Einkaufsstraßen - die Fußgängerzone revitalisieren und die Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raums erhöhen.
• Hochwertige und verbundene Grün- und Freiräume mit Angeboten zum Aufenthalt und zur Bewegung sollen nicht nur dem Klimawandel entgegenwirken, sondern gleichzeitig eine erhöhte Erlebbarkeit der grünen Strukturen ermöglichen.
• Gute Wohnmöglichkeiten und vielseitige Infrastrukturen sollen qualitätsvolle und durchmischte Quartiere mit kurzen Wegen fördern.
• Eine umwelt- und klimafreundliche Mobilität soll die Aufenthalts- und Lebensqualität im Zentrum aufwerten.

Insbesondere die städtebauliche Qualität der Innenstadt soll dabei durch Vorhaben, von denen Impulse für eine weitergehende Modernisierung und Anpassung der baulichen und funktionalen Strukturen ausgehen sollen, aufgewertet werden.
 
Das Innenstadtkonzept wurde unter der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Innenstadtakteur:innen, weiteren Fachbereichen der Stadtverwaltung und der Wirtschaftsförderung bearbeitet. Vorausgegangen ist ein entsprechend langer Beteiligungsprozess mit drei Innenstadtforen, die im Jahr 2023 stattfanden, einer Online-Umfrage sowie Akteursgesprächen und einer Innenstadtbegehung mit Schülerinnen und Schülern.

Das Innenstadtkonzept können Sie hier herunterladen.