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Hier stellen wir Ihnen frühere Artikel zum Thema zusammen.

Das Archiv befindet sich im Aufbau.

„Die alten Menschen haben Angst, wenn sie hier über die Straße müssen“, sagt Friedel Paßmann und schaut auf den Strom an Fahrzeugen, die auf dem Lütkeweg am Betreuungszentrum Rosengarten entlangfahren. Alles andere als Ruhe vermittelt sich dort dem Vorsitzenden des Beirats für behinderte Menschen. Stattdessen reißt der Verkehr nicht ab, gerne auch unter sinnlos aufheulendem Motorenlärm.

„Und an Tempo 30 hält sich sowieso niemand“, fügt Michael Roth an, der als Heimbeirat die Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner im Rosengarten vertritt. Beide finden: Es rollt zu viel Verkehr über Moltkestraße und Lütkeweg.

Der Einladung Paßmanns, sich die Verhältnisse einmal hautnah anzuschauen, kamen jetzt Bürgermeister Dr. Alexander Berger und Umweltbetriebsleiter Bernd Döding gerne nach. „Wo kommen die eigentlich alle her“, fragte sich Döding mit Blick auf die Blechkarawane. Eine Verkehrszählung der Umweltbetriebe soll demnächst im Quartier stattfinden, um herauszufinden, welcher Verkehr von wo nach wo am Wohnheim vorbeifließt. Die Vermutung, dass es sich dabei in vielen Fällen um Autofahrende handelt, die von der Innenstadt in Richtung Konrad-Adenauer-Ring wollen, liegt an diesem Nachmittag nahe. Aus Richtung Bahnhof oder Gebrüder-Kerkmann-Platz kommend bietet sich diese Route tatsächlich an.

„Es gibt aber eine bessere, die mehr Rücksicht nimmt auf die beengten Verhältnisse und vor allem auf das Ruhebedürfnis der geplagten Anwohnerinnen und Anwohner“, sagt Bernd Döding. In Höhe der Sparkasse sollte man nicht an der Gabelung links die Moltkestraße hochfahren, sondern lieber über den Holzweg. Von dort geht es am Lütkeweg rechts unter der Brücke hindurch und über die Bergstraße direkt auf den Konrad-Adenauer-Ring. Vorbei an überwiegend Gewerbebetrieben - und nicht mehr durch dicht bebautes Wohngebiet.

Bürgermeister Berger will in einem ersten Schritt durch eine entsprechende Beschilderung auf die geeignetere Verkehrsführung hinweisen und damit den Anwohnenden Entlastung vom Durchgangsverkehr verschaffen. „Sollte das keine nachhaltige Wirkung haben, müssen wir kreativ auch über andere Möglichkeiten nachdenken“, so Berger. Bei allen Maßnahmen müsse das Wohl der Menschen im Vordergrund stehen, die unter der momentanen Verkehrsdichte zu leiden hätten.

Noch bis zum 9. April können Bürgerinnen und Bürger daran mitwirken, dass das Zufußgehen und Radfahren im Ahlener Südosten sicherer und barrierefreier wird. Die Stadt Ahlen sammelt Vorschläge und lässt darüber diskutieren, auf welche Weise bessere Verkehrsverhältnisse erreicht werden können. „Machen Sie mit! Ihre Meinung ist gefragt“, lautet der Appell, auf einer interaktiven Karte des Stadtteils Ahlen Süd-Ost Maßnahmen danach zu beurteilen, ob sie für gut oder für nicht gut befunden werden.

Stadtplanerin Angelika Schöning beschreibt das Grundproblem, das im Ahlener Südosten an zahlreichen Stellen auftritt: „Viele Gehwege sind schmal und werden in den großen Straßen noch zusätzlich durch einen sogenannten Radweg auf dem Bürgersteig reduziert.“ Schon allein aufgrund der geringen Breite seien die meisten Gehwege nicht barrierefrei. Dazu kämen Absenkungen an Kreuzungen und Einmündungen, die für blinde und seheingeschränkte Menschen nicht wahrnehmbar und daher gefährlich sind. 

Wie funktioniert die Beteiligung? 
Die Plattform ist hier zu erreichen. 
Auf der Internetseite befindet sich eine Karte mit allen geplanten Maßnahmen, zu denen die Bevölkerung Urteil und Kommentar abgeben kann. Die Maßnahmen befinden sich auch in einer Liste, die barrierefrei mit Bildschirmvorleser für blinde Menschen („Screenreader“) nutzbar ist. Unter „Weitere Infos“ sind der Berichtsentwurf der Planungsbüros und dazugehörige Pläne einzusehen. „Ich hoffe, dass viele Menschen unsere Vorschläge ansehen oder anhören und ihre Meinung dazu abgeben“, freut sich Angelika Schöning auf vielfältige Anregungen. 

Kontakt: Angelika Schöning, Fachbereich für Stadtentwicklung und Bauen, Tel. 02382 59340 (schoeninga@stadt.ahlen.de).

Das Zufußgehen und Radfahren soll im Ahlener Südosten sicherer und barrierefreier werden. Die Stadt Ahlen fordert dazu auf, bis 9. April Vorschläge zu kommentieren, auf welche Weise das erreicht werden kann. „Machen Sie mit! Ihre Meinung ist gefragt“, lautet der Appell, auf einer interaktiven Karte des Stadtteils Ahlen Süd-Ost Maßnahme danach zu beurteilen, ob sie für gut oder für nicht gut befunden werden. Freigeschaltet ist die Plattform ab Montag, 8. März.

Vor Beginn der Umfrage sei schon einiges passiert, sagt Stadtplanerin Angelika Schöning. Mit Unterstützung durch die Planungsbüros „p+t“ aus Bremen und „akp“ aus Kassel seien Straßen und Gehwege im Quartier analysiert worden. „Gemeinsam mit mobilitätseingeschränkten Menschen sind wir durch den Stadtteil spaziert und mit fahrradbegeisterten Personen durch den Stadtteil gefahren.“ Dabei seien konkrete Situationen angeschaut und diskutiert worden. Ein Arbeitskreis, der mit Bürgerinnen und Bürgern aus dem Stadtteil sowie Fachleuten besetzt war, formulierte Änderungsvorschläge. „Entstanden sind so ein Bericht, Pläne und Skizzen mit zahlreichen Anregungen“, sagt Schöning. Die jetzt startende Beteiligung der Öffentlichkeit hat der Stadtentwicklungsausschuss Anfang Februar beschlossen.

Angelika Schöning beschreibt das Grundproblem, das im Ahlener Südosten an zahlreichen Stellen auftritt: „Viele Gehwege sind schmal und werden in den großen Straßen noch zusätzlich durch einen sogenannten Radweg auf dem Bürgersteig reduziert.“ Schon allein aufgrund der geringen Breite seien die meisten Gehwege nicht barrierefrei. Dazu kämen Absenkungen an Kreuzungen und Einmündungen, die für blinde und seheingeschränkte Menschen nicht wahrnehmbar und daher gefährlich sind. 

Ein zentraler Vorschlag des Konzeptes laute deswegen, dass schnelle und sichere Radfahrerinnen und Radfahrer auf der Fahrbahn fahren sollen. „So wie es die Straßenverkehrsordnung schon seit 1998 auf den meisten Straßen vorsieht“, erinnert die Stadtplanerin. Weitere Empfehlung: Die technische Barrierefreiheit soll künftig an allen Kreuzungen oder Bushaltestellen gewährleistet sein. Beim Umbau einer Straße oder eines Straßenabschnittes sollte an diese Anforderung in Zukunft immer gedacht werden. 

Wie funktioniert die Beteiligung? 
Die Plattform ist hier zu erreichen:
Dort befindet sich eine Karte mit allen geplanten Maßnahmen, zu denen die Bevölkerung Urteil und Kommentar abgeben kann. Die Maßnahmen befinden sich auch in einer Liste, die barrierefrei mit Bildschirmvorleser für blinde Menschen („Screenreader“) nutzbar ist. Unter „Weitere Infos“ sind der Berichtsentwurf der Planungsbüros und dazugehörige Pläne einzusehen. „Ich hoffe, dass viele Menschen unsere Vorschläge ansehen oder anhören und ihre Meinung dazu abgeben“, freut sich Angelika Schöning auf vielfältige Anregungen. 

Kontakt: Angelika Schöning, Fachbereich für Stadtentwicklung und Bauen, Tel. 02382 59340 (schoeninga@stadt.ahlen.de).

19.08.2020 Umbau von Bushaltestellen - Der barrierefreien Stadt ein Schritt näher

Die Fürsprache des Beirates für behinderte Menschen beim Land lässt Ahlen einen weiteren Schritt in Richtung einer barrierefreien Stadt machen. Zu 90 Prozent fördert der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe den Umbau von Bushaltestellen, die auch Rollstuhlfahrenden, Eltern mit Kinderwagen und Menschen mit Geheinschränkungen den problemlosen Einstieg in den Bus erlauben.

Gut die Hälfte aller 169 Bushaltestellen im Stadtgebiet, Dolberg und Vorhelm werden nach Abschluss des laufenden Bauabschnitts barrierefrei sein.

„Wunschlos glücklich“ sei er angesichts des Fortschritts, sagt der Vorsitzende des Beirats, Friedel Passmann. Erstmalig ausgebaut werden konnte dank des Förderprogramms unter anderem die Bushaltestelle „Ostfriedhof“ am Grenzweg. Bisher warteten Fahrgäste hier ohne jeden Komfort auf den Bus, auf einem unbefestigten Seitenstreifen am Rande der Fahrbahn. „An Friedhöfen steigen besonders häufig ältere Menschen ein und aus“, weiß Passmann. Senioren gehörten zu einer der größten Nutzergruppen im Öffentlichen Personennahverkehr. Da sei es nur folgerichtig, die Infrastruktur ihren Bedürfnissen anzugleichen. Erfolgt ist das durch die Höherlegung des Bussteigs um 18 Zentimeter. „Außerdem haben wir als taktile Leitelemente Rippen- und Noppenplatten integriert, an denen sich Menschen mit Sehbehinderungen orientieren“, erläutert die Bauleiterin der ausführenden Firma Trümper, Susanne Nürnberger.

Als ein „Großprojekt, das unserer langfristigen Strategie folgt“, bezeichnet Bürgermeister Dr. Alexander Berger den fortlaufenden Umbau Ahlener Bushaltestellen. Der Beirat für behinderte Menschen und insbesondere dessen Vorsitzender Passmann seien „am Ball“, damit das Ziel einer barrierefreien Stadt nicht aus dem Visier gerate. Im laufenden Bauabschnitt bereits fertiggestellt worden sind je zwei Bussteige an den Haltestellen Meisenweg und Lerchenweg. Die Gesamtkosten des aktuellen Bauabschnitts betragen knapp 150.000 Euro. Dem eigentlich wunschlos glücklichen Friedel Passmann fällt dann doch noch etwas ein, womit busfahrenden Besucherinnen und Besuchern des Ostfriedhofs eine Freude bereitet werden könnte. „Ein Wartehäuschen zum Schutz gegen Regen und Sonne wäre gut.“ Die Stadt will prüfen, ob sich eines eingangsnah nach Fertigstellung der Bushaltestelle „Schachtstraße“ realisieren lässt, sagten Bürgermeister Berger und der stellvertretende Umweltbetriebsleiter Robert Reminghorst zu.

Radfahrer und Menschen, die im Rollstuhl unterwegs sind, sollen im Ahlener Südosten barrierefreier ans Ziel kommen. Die Stadt hatte deswegen im Oktober zu einem Spaziergang und eine Radtour eingeladen, die insbesondere Schwachstellen im Bereich Schachtstraße, Rottmannstraße und Wetterweg offenlegten.

Die Ergebnisse der beiden geführten Touren werden im Rahmen einer Bürgerinformation diskutiert, die am Montag, 28. Oktober, um 18.00 Uhr im Glückaufheim (Glückaufplatz 1), stattfindet. Die Büros „akp“ aus Kassel und „protze + theiling“ aus Bremen begleiten den Planungsprozess.

Stadtplanerin Angelika Schöning hat auf Radtour und Spaziergang einige Stellen identifiziert, an denen die Führung der Rad- und Gehwege noch unglücklich gestaltet ist. „Wenn etwa an einer Straßenseite der Bordstein abgesenkt ist, auf der gegenüberliegenden Seite aber nicht, dann geht das nicht“, stellt sie fest. Der „Gang mit offenen Augen“ habe das Bewusstsein geschärft für solche Probleme, die im Alltag oft unbeachtet blieben. Ebenso seien für Menschen mit Einschränkungen der Sehkraft manche Stellen nicht ohne fremde Hilfe zu bewältigen, habe sich herausgestellt. „Wo noch die Dinge im Argen liegen, das wollen wir auf der Veranstaltung zusammenfassen“, sagt Schöning. Im nächsten Jahr werde ein Workshop folgen, in dem konkrete Verbesserungen besprochen werden sollen.

Zufrieden ist Angelika Schöning mit der Resonanz, die die Touren durch den Ostenstadtteil in der Bevölkerung fanden. „Vor allem unter den Radfahrern wurde sehr energisch darüber diskutiert, wo es nicht richtig läuft.“ Lebhafte Gespräche erwarte sie auch in der Bürgerinformation, denn kaum ein Thema werde so emotional behandelt wie die Aufteilung des Verkehrsraumes unter Fußgängern, Fahrrad- und Autofahrern.

„Abfahrt Richtung Bielefeld auf Bahnsteig 3, Gleis 6“, werden Zugreisende im Ahlener Bahnhof ab kommender Woche häufiger hören. Dann nämlich sind die Bauarbeiten am neuen Ausweichgleis soweit abgeschlossen, dass es in Betrieb genommen werden kann.

Die Ankündigung machte DB-Bahnhofsmanager Jörg Seelmeyer, als er Bürgermeister Dr. Alexander Berger und Stadtbaurat Andreas Mentz jetzt über die Bahnhofsbaustelle führte. Zurzeit wird der Haltepunkt fit gemacht für die neue Generation Nahverkehrszüge. Der Bahnsteig an Gleis 6 ist um 76 Zentimeter angehoben worden, so dass der Einstieg künftig ebenerdig möglich ist. Ab Fahrplanwechsel im Dezember verkehrt auf dem Außenast Ahlen der Rhein-Ruhr-Express (RRX), der das Bahnfahren in NRW schneller und zuverlässiger machen soll. Insgesamt werden die Bauarbeiten voraussichtlich im Sommer 2020 abgeschlossen sein. Dann gewährleisten zwei Personenaufzüge den lang ersehnten barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen.

Der demnächst auch über eine Rampe vom Parkplatz Industriestraße aus erreichbare Bahnsteig 3 wird schon in Kürze mit Bahnpendlern bevölkert sein. Die vorbereitenden Abrissarbeiten für die Aufzüge werden auf den Bahnsteigen zu unvermeidbaren Einschränkungen führen, so dass Ankunft und Abfahrt mancher Züge dorthin verlegt werden muss. Insgesamt verlaufen die Bauarbeiten nicht nur im Zeitplan, auch gibt es für Bahnreisende kaum Beeinträchtigungen. „Außerhalb des Bahnhofs ist kaum wahrzunehmen, was hier passiert“, hat Andreas Mentz beobachtet. Das liege auch an dem Infrastruktur-Vorteil, den die Bahn biete: „Alles an Baumaterialien wird übers Gleis angedient, was die Straßen sehr entlastet.“ Dem RRX, den Mentz schon im Testbetrieb als Fahrgast erleben durfte, erteilt der Erste Beigeordnete nur beste Noten: „Macht Spaß, eine echte Qualitätsverbesserung.“ Man sitze besser und es sei leiser in den geräumigen Waggons.

Berger und Mentz unterstreichen, dass man in Ahlen mit dem Umbau des Bahnhofs zwar auf einem guten Weg, in Sachen Mobilität aber noch lange nicht am Ziel sei. Sehr viel mehr müsse sich gekümmert werden um die sinnvolle Vernetzung der Verkehrsträger. Gegenwärtig werde die Rahmenplanung für ein städtisches Mobilitätskonzept vorbereitet, das mit den Bürgerinnen und Bürgern zu entwickeln sei. Die Zusammenarbeit zwischen Deutscher Bahn und Stadt Ahlen laufe laut Bürgermeister Berger reibungslos. „Wir haben eine gute Beziehung und freuen uns, dass die Bahn als verlässlicher Partner mit ihren Umbauplänen Wort gehalten hat.“ Das Thema fehlende Barrierefreiheit habe zu lange für Unmut gesorgt, räumt auch Bahnhofsmanager Seelmeyer ein. „Vor neun Jahren habe ich mir im Behindertenbeirat eine blutige Nase geholt, weil wir keine Planungen für Aufzüge hatten.“ Die Stadt habe nie locker gelassen, was auch am unermüdlichen Engagement von Beiratsvorsitzendem Friedel Passmann gelegen habe. Für Ahlen sei der „neue“ Bahnhof ein Leuchtturmprojekt und für die DB immens wichtig, sagt Seelmeyer. Zurzeit zähle der Konzern täglich etwa 3000 Ein- und Ausstiege. Das werde sich seiner Einschätzung nach in den kommenden Jahren „mehr als verdoppeln.“

Mit Beginn des neuen Jahres starten in Ahlen die Arbeiten für den Umbau der Verkehrsstation zur barrierefreien Erschließung für den Rhein-Ruhr-Express (RRX). Diese sind nötig, um die Verkehrsstation für den RRX fit zu machen, der ab Dezember 2019 in Ahlen halten wird.

Die Baumaßnahmen im Einzelnen

Die Arbeiten beginnen ab Montag, 7. Januar. Der Bahnsteig an Gleis 6 wird – um stufenfrei in den Zug einsteigen zu können – auf eine Länge von 220 Metern verlängert und auf eine Höhe von 76 Zentimetern aufgehöht. Dieser Bahnsteig erhält einen barrierefreien Zugang vom Parkplatz über eine neue Rampe.

Die Bahnsteige an den Gleisen 1/2 und 3 erhalten jeweils einen neuen Aufzug, um einen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen zu ermöglichen. Alle Bahnsteige werden mit einer neuen Beleuchtung und Beschallung ausgerüstet. Für eine bessere Kundeninformation sorgt ein neuer ZugInfoMonitor, der an Bahnsteig 6 installiert wird. Hier werden auch zwei neue Wetterschutzhäuser installiert, die Reisende vor Wind und Regen schützen. Die Treppenlifte werden zurückgebaut.

Der Bahnhof erhält außerdem ein neues Wegeleitsystem. Ein neues taktiles Leitsystem unterstützt Reisende mit Sehbehinderung auf dem Weg zum jeweiligen Bahnsteig. Zur Betriebsaufnahme für die Anfahrbarkeit der Bahnsteigkanten durch den RRX im Dezember 2019 ist der 1. Bauabschnitt abgeschlossen. Die Erstellung der Aufzüge bzw. die Erstellung der Rampe wird im Nachgang ab 2020 erfolgen.

Hinweise für Reisende

Während der Bauphase müssen Teile des P&R-Parkplatzes gesperrt werden. Etwa ein Drittel der Parkplätze sowie der Fahrradunterstand stehen nicht zur Verfügung. Diese Fläche benötigen die Unternehmen während des Umbaus als Baustelleneinrichtungsfläche. Die Sperrung beginnt am 7. Januar.

Während der Bauphase gilt eine geänderte Wegeführung am Bahnhof. Reisende können sich an Aushängen über diese informieren. Die Deutsche Bahn bittet Reisende, diese zu beachten.

Trotz des Einsatzes modernster Arbeitsgeräte ist Baulärm leider nicht zu vermeiden. Die DB wird den Baulärm auf das unbedingt notwendige Maß beschränken und bittet die Anwohner um Verständnis für die mit den Arbeiten verbundenen Unannehmlichkeiten.

Bahnhof Ahlen Teil der RRX-Außenäste

Der RRX wird nicht nur auf der Kernstrecke zwischen Köln und Dortmund verkehren, sondern in Zukunft auch weit über die Rhein-Ruhr-Region hinaus Halt machen. Die RRX Außenäste lehnen sich an die Stationshalte der heutigen Regional-Express-Linien an. Im Gegensatz zu den Stationen auf der Kernstrecke, wo der RRX normalerweise einen 15-Minuten Takt erhält, wird der RRX hier in einem 60-Minuten-Takt halten. An den Außenästen werden die angefahrenen Stationen fit für den RRX gemacht. So werden an rund 50 Stationen die Bahnsteige erhöht und verlängert, um einen leichten Einstieg in die neuen Fahrzeuge zu ermöglichen. Ebenso der barrierefreie Zugang wird sichergestellt. Der Umbau der Stationen wird durch DB Station&Service durchgeführt und überwiegend durch das Land NRW finanziert. Umbauten an der Strecke finden in den Außenästen nur in geringem Umfang statt.

Als ein gutes Beispiel für Barrierefreiheit ist die Stadtbücherei Ahlen in den „Inklusiven Kulturführer Münsterland“ aufgenommen worden. Der vom Benediktushof, eine Wohn-, Ausbildungs- und Beschäftigungseinrichtung im westlichen Münsterland, herausgegebene Kulturführer wurde jetzt mit dem Inklusions-Fachpreis in der Kategorie „Barrieren abbauen – Zugänge schaffen“ ausgezeichnet.

In der Sitzung des Beirates der Stadt Ahlen für behinderte Menschen stellte Stadtbüchereileiterin Ewa Salamon das Angebot vor. 

Die Stadtbücherei Ahlen wurde im letzten Jahr mehrfach von den Mitarbeitern und Bewohnern des Benediktushofes besucht. „Mit einem ausführlichen Fragebogen sind wir auf Herz und Nieren geprüft worden“, erläuterte Salamon vor dem Beirat das umfangreiche Testierverfahren. Auch als Gäste bei öffentlichen Veranstaltungen, wie zuletzt bei der Lesung mit dem YouTube-Star Firas Alshater, haben sich die Bewohner des Hubertushofes „bei uns in der Stadtbücherei sehr willkommen und pudelwohl gefühlt.“ Zwischen beiden Einrichtungen habe sich ein enger Austausch und eine gute Zusammenarbeit entwickelt.

Für den Beiratsvorsitzenden Friedel Passmann ist die Aufnahme der Stadtbücherei in den Inklusiven Kulturführer Münsterland nur folgerichtig. Alle Medien und Einrichtungen des Hauses seien barrierefrei erreichbar. Aber nicht nur in Sachen Mobilität stelle sich die Bücherei auf die besonderen Bedürfnisse behinderter Menschen ein. „Hörbücher für Blinde und Sehbehinderte sowie die Medien in einfacher Sprache und Großschrift erlauben echte Teilhabe“, so Passmann. Der Kulturführer ist im Internet unter www.kulturführer-münsterland.de zu finden.

Der Kulturführer stellt über 300 Kulturorte wie Schlösser, Museen, Theater, Kirchen und Begegnungsstätten im Münsterland vor. Er soll nicht nur alle Kultureinrichtungen im Münsterland aufzählen, sondern auch Menschen mit Behinderung zeigen, welche Kulturstätten barrierefrei sind. Praktisch und vor Ort schauten die Juroren, wie es mit der Barrierefreiheit und den Angeboten für Menschen mit Behinderung aussieht.

Wie sehr sich Beharrlichkeit auszahlt, haben jetzt die Bewohnerinnen und Bewohner des „St. Vinzenz am Stadtpark“ erleben dürfen. Die Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderungen verbrachte im „Bürgermeister-Heinz-Lenfert-Haus“ ein sonniges Wochenende im Sauerland. Dass die Fahrt überhaupt zustande gekommen war, hatten sie dem Bewohnerbeirat der Einrichtung zu verdanken.

Bei einem Besuch im Rathaus äußerten die Vertreterinnen und Vertreter gegenüber Bürgermeister Dr. Alexander Berger vor einem Jahr den sehnlichen Wunsch, wieder einmal in das Schullandheim zu fahren. Schon anlässlich des 50. Geburtstages des „Vinzenz“ reiste die komplette Einrichtung in das damals noch städtische Schullandheim nach Winterberg.

Das Stadtoberhaupt brauchte nicht lange überzeugt zu werden und bemühte sich um Sponsoren. Auf der Beiratssitzung im März konnte Berger die frohe Botschaft überbringen, dass die Suche von großem Erfolg gekrönt war, wofür er donnernden Applaus erntete. „Oft ist es gar nicht so einfach, für Projekte Sponsoren zusammen zu bekommen, aber als ich erzählte, dass es für das Vinzenz ist, bin ich schnell auf offene Ohren gestoßen“, berichtete Berger. 37 Bewohner kamen so mit ihren zehn Begleitern in den Genuss eines kleinen Kurzurlaubs vom Alltag, der bei bestem Wetter u.a. auf eine kurze Wanderung zur Skispringanlage und in den Ort führte.

Samstags ließ es sich Berger nicht nehmen und kam mit seiner Familie zum mittäglichen Grillen. Grillfleisch und Würstchen sowie eine große Kiste Schokolade hatte er praktischerweise gleich mitgebracht. Die durchweg gelungene Fahrt klang am Samstagabend am Lagerfeuer bei Gitarrenmusik aus. „Das kriegen wir irgendwann bestimmt noch einmal hin“, stellte der Bürgermeister in Aussicht. Der Ausflug in das Sauerland sei für seine Bewohnerinnen und Bewohner nicht bloß ein schnelles Vergnügen gewesen, betonte Einrichtungsleiter Manfred Lechtenberg: „Hiervon werden sie noch lange zehren“, dankte er allen, die daran beteiligt waren, dieses „besondere Erlebnis“ möglich zu machen.

„Wieder mal gelungen“, lautet das Urteil von Friedel Passmann darüber, wie die Stadt Ahlen im Berliner Park die Anforderungen an Inklusion und Barrierefreiheit umgesetzt hat.

Der Vorsitzende des Beirats für behinderte Menschen lud gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Alexander Berger zu einem Rundgang durch den Park ein, der im letzten Jahr grundsaniert der Öffentlichkeit übergeben worden ist. Gefolgt waren der Einladung Angehörige des „Vereins für Blinde und Sehbehinderte Ahlen Hamm“ mit ihrem Sprecher und Beiratsmitglied Fritz Neumann.

„An vielen Stellen sind die Bedürfnisse von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen berücksichtigt worden“, erklärte Berger am Beispiel der Ruhebänke. Deren Sitzflächen seien im Vergleich zu herkömmlichen Bänken etwas höher. „Das macht das Aufstehen und Hinsetzen deutlich müheloser.“ Optimaler sind auch die Wege geworden: Sie seien entweder asphaltiert oder mit einer festen wassergebundenen Decke ausgestattet worden, wodurch es den Benutzern von Rollatoren und Rollstühlen leichter falle, den Berliner Park zu durchqueren.

Damit Kinder mit und ohne Behinderung den neuen Spielplatz gemeinsam nutzen können, hat die Stadt auf inklusive Spielgeräte geachtet. „Auf dem Drehkarussell können auch auf den Rollstuhl angewiesene Menschen schnelle Runden drehen“, erklärte Grünflächenchef Jörg Pieconkowski. Solche speziellen Geräte findet Friedel Passmann „einfach klasse“. Für Kinder spiele es überhaupt keine Rolle, ob sie ein Handicap haben oder nicht. Zusammen aufzuwachsen sei für sie normal. „Die verstehen sich viel besser als Erwachsene.“

Von großem Nutzen für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen ist die zusammen mit dem „Inner Wheel“-Club am Werseweg aufgestellte Infotafel. In Brailleschrift und mit taktilen Elementen versehen, gibt sie Auskunft über den Park und seine Einrichtungen. Aber nicht nur die Planungen für den Berliner Park seien vorbildlich gewesen, meint Beiratsvorsitzender Passmann. „Auch beim Marktplatz und beim Umbau der Bushaltestellen ist Ahlen Vorreiter.“ Die Stadt solle in ihrem Engagement nicht nachlassen. „Bei allem, was in Zukunft gebaut und gestaltet wird, muss auf die Barrierefreiheit geachtet werden.“ Dass nach bald einem Vierteljahrhundert Vorlauf nun auch der Bahnhof in absehbarer Zeit mit einem Aufzug ausgestattet wird,  sei „einfach nur wunderbar.“

Bürgermeister Berger forderte die Teilnehmer des Rundgangs auf, sich aktiv einzubringen. „Schlagen Sie uns vor, wo und wie die Stadt noch besser werden kann.“ Mit dem Beirat habe Ahlen ein Instrument, das die Belange behinderter Menschen mit großer Expertise vertrete. Einer besonderen Ermunterung brauche es hierzu eigentlich nicht, gibt sich Friedel Passmann selbstbewusst: „Der Beirat wird weiter Flagge zeigen für Barrierefreiheit.“ 

Der Vorreiter für barrierefreie Bushaltestellen im Kreis Warendorf war vor mehr als zehn Jahren die Stadt Ahlen. „Das ging auf unsere Initiative zurück“, sagt Friedel Paßmann, Vorsitzender des Beirates für behinderte Menschen, nicht ohne Stolz.

Zurzeit ist die Stadt Ahlen dabei, weitere 28 Bushaltestellen so einzurichten, dass auch Menschen mit Gehbehinderung, Eltern mit Kinderwagen und Sehbehinderte sicher und bequem Busse besteigen und wieder verlassen können. Noch in diesem Jahr sollen sie fertig werden. „Im optimalen Fall ist die Haltekante dann elf Meter lang, von der Vordertür bis zur Hintertür“, erklärt René Bushuven, der bei den Ahlener Umweltbetrieben den Umbau organisiert. Nicht immer lasse sich dies jedoch einhalten, räumt Bushuven ein. Je nachdem, wie die örtlichen Verhältnisse sind, reiche der Raum manchmal nur für eine Tür. 

Rund 150.000 Euro kostet es die Stadt, das aktuelle Paket Haltestellen höher zu legen. Niederflurbusse lassen sich so ohne Stolperkanten bzw. hinderliche Stufen betreten. Zur Ausstattung einer barrierefreien Bushaltestelle gehört zudem eine Leitlinie, die als taktiles Element blinden Menschen die Orientierung ermöglich. Das findet auch den Zuspruch von Beiratsmitglied Fritz Neumann. „Wir sind vollkommen zufrieden“, dankten er und Friedel Passmann Stadtbaurat Andreas Mentz für die Anstrengungen der Stadt Ahlen, auch in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen die Teilhabe am öffentlichen Personennahverkehr zu ermöglichen.

Im Stadtgebiet von Ahlen sind bereits 63 Haltestellen mit Leitlinien ausgebaut worden, schrittweise sollen es bis in vier Jahren 170 sein. Gefördert wird der 750.000 Euro teure Umbau zu 90 Prozent vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe. 

Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen sehen sich bei der Suche nach Unterstützung einem schwer durchschaubaren Sozialsystem gegenüber. Je nach Lebensphase und Einschränkung sind für Hilfen und finanzielle Leistungen ganz unterschiedliche Behörden zuständig.

Der neu herausgegebene Ratgeber der Verbraucherzentrale „Behinderung und Teilhabe“ gibt hier Orientierung und hilft dabei, zum Beispiel Ansprüche gegenüber Behörden durchzusetzen und Rechte am Arbeitsplatz einzufordern. Das Buch wurde für die neue Ausgabe grundlegend überarbeitet und erweitert. Somit berücksichtigt es auch alle wesentlichen Neuregelungen des Bundesteilhabegesetzes, die zum Teil zum 1. Januar 2018 in Kraft getreten sind.

Auch die Grundlagen des Themas nimmt der Ratgeber in den Blick: Wie wird eine Behinderung rechtlich definiert und als Grundlage für Ansprüche wirksam festgestellt? Welche Schritte sind dafür nötig? Was gilt beim Schwerbehindertenausweis? Weitere Punkte sind beispielsweise Frühförderung und Bildung, die Pflichten von Arbeitgebern, die Regelungen zu begleitenden Hilfen im Job, der besondere Kündigungsschutz, Altersgrenzen für die Altersrente und Nachteilsausgleiche etwa bei Mobilität und Steuer.

Der Ratgeber hat 192 Seiten und kostet 14,90 Euro.

Bestellmöglichkeiten:
Im Online-Shop unter www.ratgeber-verbraucherzentrale.de oder unter 0211 / 38 09-555. Der Ratgeber ist auch in den Beratungsstellen Ahlen, Rathaus, 1. Etage, Westenmauer 10 und Warendorf, Jobcenter, 1. Etage, Raum 57, Südstraße 10a, der Verbraucherzentralen und im Buchhandel erhältlich.

Für das zweite Halbjahr 2019 ist der Umbau des Ahlener Bahnhofs terminiert. Dieser soll dann auch an den Bahnsteigen barrierefrei werden.

Erfreut zeigt sich der Vorsitzende des Beirats für behinderte Menschen Friedel Paßmann über den aktuellen Sachstandsbericht zum barrierefreien Umbau des Ahlener Bahnhofs und der Bushaltestellen in der Wersestadt. Nach den Worten von Friedel Paßmann werden die Bauarbeiten am Bahnhof im zweiten Halbjahr 2019 beginnen. „Im Frühjahr 2020 soll dann alles abgeschlossen sein“, stellt der Beiratsvorsitzende in Aussicht. Damit bekommt Ahlens Bahnhof endlich die lange gewünschten Aufzüge und barrierefreie Bahnsteige. Hilfen für Blinde und Sehbehinderte werden ebenfalls angebracht.

Von den 169 Bushaltestellen in Ahlen sei ein großer Teil noch ohne Hochborde. Der Sachstand habe sich gegenüber dem Frühjahr noch nicht verändert. Im kommenden Jahr würden aber 31 Haltestellen umgebaut.

Eine taktile Info- und Hinweistafel erleichtert sehbehinderten Menschen künftig die Orientierung im Berliner Park. „Es war der Wunsch, etwas Nachhaltiges für Ahlen zu sponsern“, erklärte Gabriele Stroick, Präsidentin des Inner Wheel Club Ahlen-Münsterland, bei der Übergabe der Tafel.

Blinde Menschen erhalten durch die profilierter Oberfläche und den in Brailleschrift aufgedruckten Erläuterungen einen Eindruck von den Einrichtungen im neugestalteten Park. Die am Werseradweg in Sichtweite des Parkbades aufgestellte Tafel liefert ebenso vorbeifahrenden Radtouristen einen schnellen Überblick über das innerstädtische Naherholungsgebiet.

Aber auch an die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrer haben Stadt und Club gedacht, die die Tafel je zur Hälfte finanziert haben. Der Orientierungsplan kann unterfahren werden, damit auch im Sitzen ein guter Blick auf die Tafel möglich ist. „Mit offenen Armen“ sei die Anregung aufgenommen worden, dankte Bürgermeister Dr. Alexander Berger den Damen des „Inner Wheel Club“ für ihr soziales Engagement. Die Tafel unterstreiche, dass der Berliner Park als Treffpunkt für alle Generationen durchgehend nach den Kriterien der Barrierefreiheit gestaltet worden ist.

www.innerwheel.de/ahlen-muensterland/index.php

Quartiersmanagerin Anna Wroblewski vom Stadtteilbüro Süd hatte eingeladen und einige ältere Menschen mit Rollator oder Rollstuhl machten beim Rundgang durch den Ahlener Süden mit. Gemeinsam mit der Christuskirche und der Tagespflege wurde der Rundgang geplant.

Zudem war Bettina Neuhaus als Expertin für Rollator-Training dabei und gab hilfreiche Tipps. „Wir wollen den Stadtteil aus der Sicht der Seniorinnen und Senioren kennenlernen und Stolpersteine und Hindernisse ermitteln“, so Anna Wroblewski. 

Bei sonnigem Wetter versammelten sich die Interessierten vor der Christuskirche, um Stolpersteine im Ahlener Süden aufzudecken. Den ersten Stolperstein fand die Gruppe gleich am sanierungsbedürftigen Gehweg Am Röteringshof, der nur sehr schwer mit Rollator und Rollstuhl zu bewältigen war. „Es muss an dieser Stelle was passieren, die Erneuerung des Gehwegs ist zwingend notwendig“, äußerte Frau Schaller, Anwohnerin Am Röteringshof. Insbesondere das Gefälle der Gehwege führt häufig dazu, dass Seniorinnen und Senioren in den Straßenraum ausweichen müssen „Die Gehwege sind einfach zu holprig und ich muss ständig dagegen halten“ sagt Frau Weigel.

Als weiteres Problem wurde die Ampel an der Kreuzung Gemmericher Straße/ Am Röteringshof ausgemacht. „Hier ist die Grün-Phase für uns einfach zu kurz“, merkte die Gruppe einstimmig an. Es gab aber auch Lob, denn der Bereich des Versorgungszentrums an der Gemmericher Straße sei mit Rollator oder Rollstuhl gut zu befahren.

Bei abschließendem Kaffee und Kuchen wurden die Ergebnisse nochmals zusammengetragen. Diese werden nun an die zuständigen Ansprechpartner der Stadtverwaltung weitergegeben.

Die diesjährige Stadtführung für Blinde- und sehbehinderte Menschen führte am Mittwochnachmittag bei hochsommerlichen Wetter auf das Land. Mit dem Planwagen wurde der Hof Schulze Rötering am Prozessionsweg besucht.

Schon die Anfahrt war außergewöhnlich, die Teilnehmer trafen sich am frühen Nachmittag hinter dem Bahnhof, um im Planwagen gezogen von einem historischen Trecker gemütlich mit 6 km/h durch die Bauernschaft Borbein zum Hof Schulze Rötering zu tuckern. Veranstalter des Stadtrundgangs war der Beirat für Behinderte Menschen und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ahlen.

Stadtführer Reinhold Nickholz schilderte im Planwagen die einzelnen Sehenswürdigkeiten Ahlens, die passiert wurden. Nach Ankunft auf dem Hof nach rund einer Stunde Fahrt erfolgte zunächst eine Pause bei Kaffee und Kuchen im Garten des Landgasthauses, ehe Hildegunde Schulze Rötering die Besucher mit baulichen Feinheiten des Hofes überraschte.

„Der Hof lebt von der Landwirtschaft und seinen Beiprodukten“, schilderte sie. Die Hofgeschichte begann im 14. Jahrhundert, wobei sie erklärte, dass das Ensemble der Fachwerkhäuser mit Hofladen, Backhaus und Landgasthaus erst in den letzten 15 Jahren nacheinander gebaut wurden. Die Teilnehmer waren überrascht von der Tatsache, dass alle drei Gebäude zuvor an anderen Orten gestanden hatten und dann am Hof Schulze Rötering neu errichtet wurden. So stand der heutige Landgasthof zuvor als Kötterhaus in der Ahlener Sachsenstraße, das Backhaus in Wambeln und der Hofladen in Bad Oeynhausen.

Das Landgasthaus wurde mit einem symbolischen Euro übernommen, dafür mussten Schulze Röterings das Haus ab- und wieder aufbauen. Es sollte damals gerettet werden, jedoch war der damalige Standort nicht mehr gefragt. „Es hat eine Woche gedauert, es abzubauen und ein Jahr, um es wieder zu errichten“, erinnerte sich Hildegunde Schulze Rötering und stellte fest, dass man heute nicht mehr wahrnehme, dass das Gebäudeensemble, dass sie nicht ewig Bestandteil des Hofes waren.

Auch auf den Wassergraben um die Hofstelle ging die Hausherrin ein. Dieser diente in früheren Zeiten zum Schutz und der Verteidigung des Hofes. Das hat sich geändert, heute lädt er zur Entspannung ein. Entspannend für die Teilnehmer war dann auch wieder die Rückfahrt, die im Planwagen zurück zum Bahnhof führte.

Ralf Steinhorst

Ganz Ahlen diskutiert angeregt über die künftigen Sitz- und Ruhebänke in der Innenstadt. Am Freitagnachmittag gibt Bürgermeister Dr. Alexander Berger bekannt, für welchen Typ sich die Bürgerinnen und Bürger im zweiwöchigen Voting mehrheitlich entschieden haben. Ginge es allein nach den Behindertenvertretern, würde das Pendel zugunsten des Typs 3 ausschlagen.

„Aber mit Abrundungen an der Sitzfläche, damit die Beine nicht abgedrückt werden“, bittet Friedel Paßmann um eine kleine Abänderung des vorgestellten Prototyps.

Stadtbaurat Andreas Mentz hatte den Vorsitzenden des Beirats für behinderte Menschen zur Sitzprobe eingeladen, um auch die Belange und Wünsche von Bürgerinnen und Bürgern mit körperlichen Einschränkungen zu erfahren. So regte Paßmanns Begleiter Heinz Schulte an, über die Sitzhöhe nachzudenken: „Ein bisschen höher wäre sehr gut, aber das geht noch“, urteilte das Mitglied der Ahlener Behindertensportgemeinschaft. Ein wichtiger Hinweis, wie Andreas Mentz fand. „Damit wissen wir, dies ist das Minimum – mal schauen, ob mehr drin ist.“ Auf wenig Gegenliebe stieß beim Beiratsvorsitzenden die Variante ohne Rückenlehne: „Gut ist, wenn man sich auch mal anlehnen kann nach längerer Anstrengung“, lautet sein Wunsch. Lehnen, ob für den Rücken oder die Arme, seien für behinderte und alte Menschen generell wichtig, wie Friedel Paßmann deutlich macht: „Nutzerfreundlich sind Bänke nur dann, wenn man sich beim Setzen und Aufstehen auch abstützen kann.“

Aber auch zum Komfort fanden die Vertreter aus dem Behindertenbeirat klare Worte. Einmütig lehnen sie die Varianten ab, bei denen die Sitzflächen von Metall eingerahmt sind. „Im Winter zu kalt, im Sommer zu heiß, einfach  unangenehm“, so die Befürchtung Paßmanns. Dankbar für die Anregungen ist Stadtbaurat Mentz. „Ich wollte wissen, was eignet sich besser, was weniger gut.“ Darauf habe der Termin Antworten gegeben, die bei der Beschaffung auch berücksichtigt werden. Lob für seine Haltung erntete der Erste Beigeordnete von Friedel Paßmann: „Herr Mentz ist das Sprachrohr der Behinderten, das haben wir schon bei der Diskussion um die Neugestaltung des Marktplatzes gemerkt.“ Für das Thema Barrierefreiheit sei er immer offen und ein verlässlicher Ansprechpartner.

Drei weitere Projekte tragen dazu bei, Ahlen wieder ein Stück barrierefreier zu gestalten. Dafür gab es nun durch den Vorsitzenden des Beirats für behinderte Menschen, Friedel Paßmann, und Bürgermeister Dr. Alexander Berger die entsprechende Würdigung für Maßnahmen an der Alten Apotheke am Markt, am Parkbad sowie in der Stadtgemeinde St. Bartholomäus.

Seit dem Jahr 2006 zeichnet der Arbeitskreis „Planen, Bauen Wohnen“ des Beirats für behinderte Menschen Bauherren, Bauträger, Betriebe und Geschäfte aus, die die Vorgaben der Barrierefreiheit vorbildlich umsetzen. Inzwischen sind durch diesen Wettbewerb dreizehn barrierefreundliche Maßnahmen ausgezeichnet worden.

In diesem Jahr hat sich der Arbeitskreis für die drei nachfolgenden Projekte entschieden.

„Alte Apotheke“ am Markt: neuangelegte, großzügig breite Rampe mit einer sich automatisch öffnenden Eingangstür

Parkbad: barrierefreie Behinderten-WC/Dusche, Hublifter, Markierungen der Glastüren sowie „Gute Zusammenarbeit mit dem Beirat bei der Planung des Bades“

Stadtgemeinde St. Bartholomäus: barrierefreier Neu- bzw. Umbau des Alten Pfarrhauses St. Marien (Pfarrbüro), Behindertenparkplätze, automatische Türöffnung, Aufzug, Behinderten-WC mit Wickeltisch, normgerechte Türbreiten; Umbau der Bücherei „Leseoase“, barrierefreier Eingang über eine Rampe; automatische Innen- und Aussentüröffnung für den Seiteneingang der St. Batholomäus-Kirche

Friedel Paßmann erinnerte im Rahmen der Feierstunde im Alten Rathaus daran, dass nicht nur behinderten Menschen die Maßnahmen zu Gute kommen, sondern auch Eltern mit Kinderwagen oder auch Kindern. „Barrierefreies Bauen ist auch wichtig weil die Gesellschaft immer älter wird“, sah Friedel Paßmann auch in die Zukunft.

Liesel Rosenthal-Nawrot als Inhaberin der Apotheke am Markt und Architektin Stefanie Schürmann nahmen den Preis für die „Alte Apotheke“ entgegen.

Für die umfangreichen Maßnahmen im Parkbad bekamen Bädergesellschaft-Geschäftsführer Thomas Schliewe und Architekt Reinhard Eule die Urkunde.

Stellvertretend für viele Ehrenamtliche in der Planung sowie Architektin Stefanie Schürmann nahm Stadtpfarrer Dr. Ludger Kaulig den Preis für die Stadtgemeinde St. Bartholomäus entgegen.

Friedel Paßmann und sein Stellvertreter Hans-Jürgen  Vicariesmann wünschen sich vom neuen Bürgermeister, auch die Belange behinderter Menschen zu vertreten. Dr. Alexander Berger sicherte das mit dem Ziel „Wir wünschen uns ein Ahlen für alle“ zu. Dazu gehört die Neugestaltung der Pflasterung des Marktplatzes, in die die Bürger mit einbezogen werden sollen. Ein erster Schritt wird am 14. Dezember mit einem Bürgerworkshop erfolgen.

Rampe oder Aufzug? Welche Lösung ist die richtige für die Barrierefreiheit am Ahlener Bahnhof? Darüber hat der Beirat für behinderte Menschen der Stadt Ahlen am Dienstag mit dem verantwortlichen Bahnhofsmanager von der Deutschen Bahn (DB) AG, Jörg Seelmeyer, diskutiert.

Während die DB laut Seelmeyer Rampenanlagen bevorzuge – „die halten Vandalismus stand und funktionieren immer“ – sprachen sich die Mitglieder des Ahlener Gremiums mehrheitlich für Aufzüge aus. „Eine Rampe ist für Menschen mit Behinderung, die nicht gut gehen können, nicht ideal“, fasste Friedel Paßmann, Ausschussvorsitzender des Behindertenbeirats, zusammen. Auch für Menschen mit Rollator oder mit Kinderwagen sei ein Aufzug zu den Gleisen besser.

„Noch ist nicht klar, was kommt“, betonte der Bahnhofsmanager. Man befinde sich aktuell in der Variantenuntersuchung, stellte er heraus. Das bedeute, dass verschiedene Möglichkeiten – wie Rampenanlagen und Aufzüge – zur Herstellung der Barrierefreiheit am Ahlener Bahnhof geprüft würden. Bis zum März 2016 soll die Baumaßnahme am Ahlener Bahnhof laut Seelmeyer geplant sein. Man hoffe, große Teile des Umbaus bis Ende 2019 fertiggestellt zu haben, dann sollen auch die ersten RRX-Züge dort halten.
 
Anhand einer Skizze verdeutlichte der Architekt Ilias Biris, der den Bahnhofsmanager nach Ahlen begleitete hatte, wo mögliche Standorte für Aufzüge oder Rampen auf den einzelnen Bahnsteigen in Ahlen vorstellbar wären. Denkbar wäre eine Rampe etwa an Bahnsteig zwei. Dort wird Gleis drei genutzt, Gleis vier müsste reaktiviert werden. „Eine Rampe ist ein großes Bauwerk“, stellte er heraus. Bis zu 110 Meter Gesamtlänge müsste man einkalkulieren, auch ausreichend breit müsste der Bahnsteig sein. Die Rampe ersetze die Treppe und würde mit einem Richtungswechsel versehen sein.

„Aufzüge sind für alle nutzbar“, unterstrich der stellvertretende Ausschussvorsitzende Hans-Jürgen Vicariesmann ausdrücklich. „Allerdings werden sie nicht nur von denen benutzt, die sie brauchen“, entgegnete Jörg Seelmeyer, der seit 16 Jahren Bahnhöfe in NRW betreut. „Vandalismus ist auch bei Aufzügen ein Problem.“ Auf die Frage hin, welche Lösung er für Ahlen persönlich bevorzuge, stellte er klar: „Zwei Aufzüge für die Bahnsteige eins und zwei sowie eine Rampe am Notbahnsteig, der ausgebaut werden müsste.“ Ein wichtiger Punkt seien die Kosten, die die Varianten brächten. Zu diesen konnte der Bahnhofsmanager noch keine Auskünfte geben. „Ich werde die Stimmung und die Meinung des Beirates in die Planungsgespräch mitnehmen.“

Artikel von Daniela Kinder („Ahlener Tageblatt“)

„Schön war`s“, lautetet übereinstimmend das Urteil der Frauen und Männer aus dem Wohnheim St. Vinzenz am Stadtpark, die im Sommer eine Freizeit im städtischen Schullandheim Winterberg verbracht hatten. Aus Anlass des Jubiläums ihrer Einrichtung lud Bürgermeister Benedikt Ruhmöller 33 Bewohnerinnen und Bewohner ins Sauerland ein.

Mit einem kleinen Präsent für das Stadtoberhaupt bedankten sich die Angehörigen des Heimbeirats sowie der Leiter des Wohnheims, Manfred Lechtenberg, für die unvergesslichen Tage im Bürgermeister-Heinz-Lenfert-Haus. 

Zum vierten Mal hatte der Beirat für behinderte Menschen in Kooperation mit der Tourismusabteilung der Wirtschaftsförderung zu einer Stadtführung für Blinde- und sehbehinderte Menschen eingeladen. Einmal jährlich wird diese spezielle Stadtführung angeboten, die wieder ein großes Interesse fand.

Kasernenkommandant Oberstleutnant Jens Meinhardt und Hauptmann Colja Krause begrüßten die Gäste zunächst in der Unteroffiziersheimgesellschaft, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Oberstleutnant Jens Meinhardt griff zunächst die historische Entwicklung der „Westfalen-Kaserne“ auf, die ab 1955 an der Hammer Straße gebaut wurde und 1958 erstmals Soldaten aufnahm. Während der letzten Jahrzehnte wurden dort einige Umstrukturierungen durchgeführt, die nächste folgt mit dem Verlassen des Sanitätsregiments 22 Anfang 2016.

Überraschung löste die Aussage von Jens Meinhardt aus, dass im Sanitätsregiment bis auf Ärzte alle medizinischen Berufe vertreten sind, die zur Führung eines mobilen Bundeswehrkrankenhauses nötig sind. „Die Ärzte kommen im Einsatz aus den Bundeswehrkrankenhäusern“, begründete der Kasernenkommandant die Struktur. Er betonte auf Nachfrage zudem, dass die Ausbildungsstandards bei der Bundeswehr so entwickelt wurden, dass sie mit denen in der freien Wirtschaft identisch sind.  

Bei der Führung über das Kasernengelände machte die Gruppe auch am Schulschießsimulator für Handwaffen und Panzerabwehrwaffen halt. Dort wurden ihnen die von den Sanitätern eingesetzten Waffen gezeigt, oder sie konnten sie auch ertasten. Denn Sanitäter müssen im Ernstfall sich selbst oder Patienten verteidigen können. Einige Teilnehmer nahmen auch die Gelegenheit wahr, auf dem Simultanschießstand Testschüsse mit einer G36 abzugeben. Dabei wurden sie akustisch von einem Soldaten gelenkt, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen.

„Es ist ein reges Interesse der behinderten Menschen, einmal einen Einblick in das Kasernenleben zu bekommen“, bedankte sich Friedel Paßmann für die Möglichkeit der Stadtführung. Auch für die nächste spezielle Stadtführung im kommenden Jahr will er sich wieder etwas Besonderes einfallen lassen.

Bericht: Ralf Steinhorst

Auch in diesem Jahr ruft der Beirat für behinderte Menschen der Stadt Ahlen wieder alle Betriebe, Geschäfte und Arztpraxen, aber auch Bauherren und Bauträger dazu auf, sich am Wettbewerb „Barrierefrei Planen, Bauen und Wohnen“ zu beteiligen. Voraussetzung: Die Bewerber sollten sich in den vergangenen zwei Jahren durch eine barrierefreie und behindertenfreundliche Ausstattung sowie Gestaltung ihrer Räumlichkeiten und Zugänge der Gebäude hervorgetan haben.

Der Wettbewerb feiert 2015 seine inzwischen fünfte Auflage. Zuletzt wurden im November 2013 das Café und die Bäckerei Zimmermeier, Parkstr. 141 (Umbau, neuangelegte Rampe und ein Behinderten-WC) sowie die Eigentumswohnungen/Wohnanlage mit Anbindung an den Pflegebedarf des Gezeitenland, Pater-Josef-Schmidt-Str. 5 in einer Feierstunde im alten Rathaus öffentlich für ihre vorbildhaften behindertenfreundlichen Baumaßnahmen ausgezeichnet.

Der Beirat für behinderte Menschen möchte in Verbindung mit der Stadt Ahlen erreichen, dass mit diesem Wettbewerb, Betriebe, Geschäfte, Arztpraxen, Bauherren und Bauträger bereits bei beabsichtigten Neu- oder Umbaumaßnahmen die Barrierefreiheit in die Praxis umsetzen. Hierbei sieht der Beirat die Architekten in die Pflicht genommen, den Bauherrn entsprechend zu beraten und bei der Planung mitzuwirken.   

Behinderte Mensch werden immer noch durch bauliche Barrieren benachteiligt, um am
gesellschaftlichen Leben gleichberechtigt teilzunehmen. Das möchte der Beirat für behinderte Menschen der Stadt Ahlen mit seinem Wettbewerb erreichen.

In Ahlen leben momentan 5.573 schwerbehinderte Menschen, davon sind 3.630 gehbehindert.   

Friedel Paßmann, Vorsitzender des Beirates, sowie sein Stellvertreter Hans-Jürgen Vicariesmann rufen daher alle in Ahlen auf, entsprechende Projekte in der Stadt zu finden, die sich in den letzten zwei Jahren auf dem Gebiet hervorgetan haben und demnach Preisträger des Jahres 2015 werden könnten.

Beurteilungskriterien, die bei der Bewertung in Betracht kommen könnten, jedoch in jedem Fall einer individuellen Einschätzung unterliegen:

ebenerdiger oder durch Rampe zu erreichender Eingang
elektrische Türöffnung
behindertenfreundliche Einkaufsmöglichkeiten (dazu gehören z.B. in SB-Märkten oder Warenhäusern die problemlose Erreichbarkeit der Warenauslagen, Obstwaagen und Kasse für Rollstuhlfahrer)
Behindertentoilette
Fahrstuhl
taktile, akustische oder optische Hilfsmittel für Blinde oder Hörgeschädigte

Öffentliche Gebäude und Räumlichkeiten sind vom Wettbewerb ausgeschlossen, da sie nach der Landesbauordnung zur barrierefreien Gestaltung beim Um- oder Neubau verpflichtet sind.

Die Vorschläge sind schriftlich bis zum 30. Juni 2015 bei nachfolgenden Personen der Geschäftsführung des Beirat für behinderte Menschen der Stadt Ahlen einzureichen:
Stefanie Lahme, E-mail: lahmes@stadt.ahlen.de
Friedel Paßmann, E-mail: friedel.passmann@web.de
Hans-Jürgen Vicariesmann, E-mail: hj.vicariesmann@online.de

Der Beirat lässt alle eingereichten Vorschläge durch eine Jury prüfen und im Herbst des Jahres die Preisträger öffentlich auszeichnen.

Gute Noten hat der Beirat für behinderte Menschen dem HBB-Einkaufszentrum in der Oststraße erteilt. Auf die Belange von Rollstuhlfahrern sei „ohne großen bürokratischen Aufwand“ Rücksicht genommen worden, sagte Vorsitzender Friedel Passmann bei einem Ortstermin mit Stadtbaurat Andreas Mentz sowie der städtischen Projektkoordinatorin Dorothea Sachs.

Dem Beirat gefalle, dass ohne Stolperkante oder Trittstufe alle Geschäftslokale barrierefrei zu erreichen seien, meinte Passmann. Auch das gegenüberliegende Geschäftslokal von Inhaber Martin Dinkelmann schloss der Vorsitzende ausdrücklich mit ein. Bei der Neupflasterung der oberen Oststraße sei das Niveau der Straße so angeglichen worden, dass auch den „electroplus“-Laden jetzt Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen mühelos betreten können. In Kürze komme noch ein elektrischer Türöffner. „Es ist ein großer Kreis, der etwas von diesen Maßnahmen hat“, stellte Passmann fest. In Ahlen leben nach seinen Worten rund 3300 Gehbehinderte, darunter 600, die auf einen Rollstuhl angewiesen seien.

Entgegen anderslautender Stimmen sei das Gefälle im Bereich des Einkaufszentrums nicht zu groß. „Alles super“, meinte Passmann. Ko-Vorsitzender Hans-Jürgen Vicariesmann teile seine Meinung, „und der muss es ja wissen, er sitzt ja selbst im Rollstuhl.“ Andreas Mentz benennt den Grund des unvermeidbaren Gefälles: „Fixpunkt war die Oberkante der Tiefgarage“, so der Stadtbaurat. An diese habe der Straßenbelag angepasst werden müssen. Bis zur zulässigen Maximalneigung von sechs Prozent sei aber noch deutlich Luft. Der Beirat für behinderte Menschen sei in allen Phasen der Planung beteiligt gewesen, „um nur keine Fehler zu machen.“

Nicht nur bequem zu erreichen ist das „C&A“-Ladenlokal. Auch im Innern sei an die Belange von Menschen mit Behinderung gedacht worden, zeigt Filialleiterin Anna Nagel: „Auf beiden Etagen haben wir behindertengerechte Umkleidekabinen, in die passen sogar zwei Rollstühle.“ Dorothea Sachs ergänzt, dass die Filiale ebenso wie der benachbarte „Rossmann“ und die Bäckerei über behindertengerechte Toiletten verfüge, was auch Friedel Passmann freut: „Es ist so, wie wir das wollten."

Friedel Passmann und Hans-Jürgen Vicariesmann sind zufrieden. Sie setzen sich seit Jahren für Menschen mit Handicap ein und freuen sich jetzt über eine Neuerung im Parkbad. Die beiden Vertreter des Behindertenbeirats versuchen seit 2011 das Bad für gehandicapte Menschen zugänglicher zu machen.

Bei Stadtwerke-Chef Hans Jürgen Tröger sind die beiden damit in  offene Arme gelaufen. Bei einem Ortstermin wurden jetzt die Früchte ihrer Bemühungen der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei wurde klar: Das Ahlener Parkbad ist auch für Behinderte zugänglich, die im Rollstuhl sitzen oder einen Rollator verwenden müssen.

Es gibt nun Hebelifte auf Rollen, die die Menschen langsam, aber sicher in das Wasser gleiten lassen und ihnen so das Baden ermöglichen. Die barrierefreien  Umkleiden mit auf Knopfdruck zu öffnenden Schiebetüren und die extrabreiten Liegen samt einer kleinen Bank  helfen beim Aus- und Ankleiden. Und als Sahnehäubchen gibt es sanitäre Anlagen mit barrierefreier Dusche, Toilette, ein Waschbecken, unter das ein Rollstuhl passt, und höhenverstellbare Spiegel.

Im Vorraum der Umkleidekabine stehen zudem ein Rollstuhl und ein Rollator bereit, die im Bedarfsfall bis zum Beckenrand genutzt werden können.

„Durch diesen Ortstermin erfahren viele behinderte Menschen in Ahlen von unseren Errungenschaften“, zeigt sich Friedel Passmann zufrieden. Er hofft, dass die meisten Menschen, die von dieser Möglichkeit nichts gewusst haben, nun den Weg in die Schwimmhalle finden und Spaß im Wasser haben können.

Hans-Jürgen Vicariesmann bedankt sich beim Stadtwerke-Chef für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Else Sewing, Vorsitzende des Behindertensportvereins Ahlen, zeigt sich ebenfalls erfreut und dankbar für die neuen Hebelifte. Im Schnitt nehmen etwa 50 Personen am Schwimmtraining ihres Vereins am Mittwoch teil, wobei die Neuanschaffung eine wirkliche Unterstützung sei.

Ulla Woltering, die städtische Sozialabteilungsleiterin, lobt die beiden engagierten Vertreter dafür, dass sie stets wachsame Menschen seien, die sich für die gehandicapten Menschen in der Stadt einsetzen. Dies zeigt sich hierbei zum wiederholten Mal.

Friedel Paßmann und Hans-Jürgen Vicariesmann sind erneut an die Spitze des Ahlener Behindertenbeirats gewählt worden. In der konstituierenden Sitzung des Beirats für behinderte Menschen der Stadt Ahlen bekam Friedel Paßmann das einstimmige Votum, seine Arbeit als Vorsitzender fortzusetzen. Hans-Jürgen Vicariesmann wird ihn wie in den Vorjahren als Stellvertreter unterstützen.

Nach reiflicher Überlegung hatte sich der alte und neue Vorsitzende noch einmal für eine Kandidatur entschieden. Er könne aber noch nicht sagen, ob er für die gesamte Wahlperiode zur Verfügung stehe.

Barrierefrei Planen, Bauen und Wohnen bleibt ein ständiger Schwerpunkt im Beirat für behinderte Menschen der Stadt Ahlen. "Wir werden uns weiter für die berechtigten Belange von behinderten Menschen in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft in Ahlen einsetzen", so Friedel Paßmann und Hans-Jürgen Vicariesmann.

Auf große Resonanz stieß die dritte Auflage der Stadtführung für blinde und sehbehinderte Menschen am vergangen Dienstag. Organisiert wurde die Stadtführung von der WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ahlen mbH (WFG) in Kooperation mit dem Beirat für Behinderte Menschen der Stadt Ahlen. Erstmalig wurde die Führung auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Westfalen durchgeführt. Dort gab es Zechengeschichte zum Anfassen.

Zuerst führte der Stadtführer Reinhold Nickholz (WFG) die rund 20 Teilnehmer in die Lohnhalle und übergab nach der Begrüßung durch Friedel Passmann, Vorsitzender des Beirates für Behinderte Menschen an den Lohnhallenhausmeister und Vorsitzenden des Bergbautraditionsverein Peter Przyluczky.

Er erklärte den Teilnehmern das System der Kauen anschaulich und zum Anfassen. So hatten die Teilnehmer die Möglichkeit einen Kleiderkorb anzufassen. "Hiermit zogen die Kumpels ihre helle Privatkleidung mit einer Kette hoch, um diese nach dem Duschen wieder sauber anziehen zu können. Daher auch der Name Weißkaue", erläuterte Peter Przyluczky.

Anschließend erfolgte durch Theo Jansen und zwei weiteren Vereinsmitgliedern des Bergbautraditionsvereins eine Führung im Grubenwehrmuseum. Auch hier ließen sich Werkzeuge und Einrichtungen erfühlen. Den Abschluss bildete das gemütliche Beisammensein im Vereinsraum des Bergbautraditionsvereins. 

Der Beirat für behinderte Menschen der Stadt Ahlen hat die Bäckerei Zimmermeier und das „Gezeitenland“ mit dem Preis für barrierefreies Planen, Bauen und Wohnen 2013 ausgezeichnet.

Beiratsvorsitzender Friedel Paßmann würdigte in seiner Laudatio, dass die Bäckerei bei der Umgestaltung eines Ladenlokals in besonderer Weise Belange von Menschen mit Handicaps berücksichtigt hat. Eine neu angelegte Rampe und ein Behinderten-WC gehören jetzt zur Ausstattung des Geschäfts an der Parkstraße 141. „Im ersten Anlauf war nicht alles ganz optimal“, erinnerte sich Paßmann an den Entstehungsprozess. Nach konstruktiver Kritik durch den Beirat entschlossen sich die Inhaber Katja und Bernhard Zimmermeier, die offenen Wünsche umzusetzen. „Das ist ganz selten und verdient höchste Anerkennung“, lobte der Beiratsvorsitzende den Einsatz des Unternehmerehepaares

Stellvertretend für andere Wohnobjekte in Ahlen zeichnete der Beirat das „Gezeitenland“ aus. Die barrierefreie Wohnanlage mit Eigentumswohnungen und Anbindung an Pflegeangebote sei beispielhaft für andere Neubauprojekte in Ahlen. Geschäftsführer Damian Stampa habe mit seinem Architekten Wilhelm Koch Vorbildliches geschaffen. Im Namen des Beirates für behinderte Menschen der Stadt Ahlen bedankte sich Paßmann recht herzlich bei den Preisträgern. „Sie haben mit ihren Um- bzw. Neubaumaßnahme einen wesentlichen Beitrag zur Teilhabe behinderter Menschen in der Gesellschaft und zur Barrierefreundlichkeit in Ahlen beigetragen.“

Bürgermeister Benedikt Ruhmöller bedankte sich bei den beiden Vorsitzenden Friedel Paßmann und Hans-Jürgen Vicariesmann für ihr unermüdliches Wirken. Seit 2006 konnten nunmehr zwölf Projekte öffentlich ausgezeichnet werden, die es den Menschen mit Mobilitätseinschränkungen einfacher machten, den Alltag zu meistern.   

Für den 27. März kündigte Paßmann eine Informationsveranstaltung für Ahlener Architekten zum Thema barrierefreies Planen und Bauen an, damit sich die Anzahl der Multiplikatoren weiter erhöhen möge.

Bei hochsommerlichen Temperaturen trafen sich viele interessierte Teilnehmer um Ahlen zu erkunden. Das Thema der Stadtführung für Menschen mit Behinderung lautete: „Die Ahlener Industrieentwicklung.“

Zu Beginn begrüßte Friedel Passmann vom Behindertenbeirat der Stadt Ahlen die Teilnehmer. Katja Vandenbrück von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ahlen mbH (WFG) zeigte vor Aufbruch ein von der Firma Kaldewei zur Verfügung gestelltes Modell der Badewannenfertigung. Hier konnte die Entstehung einer Badewanne ertastet werden.

Die Stadtführer Norbert Mende und Reinhold Nickholz starteten vom Bahnhof zur Pöttkespresse, Münstermanns Mühle, Ahlener Osttor und zum Sidney-Hinds-Park. Dort wurde das Bergmannsdenkmal sowie das jüdische Mahnmal und die Stele gegenüber der Post vorgestellt.

Abschließend gab es für alle Teilnehmer ein kühles Getränk im Café Chagall.

08.05.2013 Preisträger gesucht "Barrierefrei Planen und Bauen"

Betriebe, Geschäfte und Arztpraxen, aber auch Bauherren und Bauträger, die sich in den letzten zwei Jahren durch eine barrierefreie und behindertenfreundliche Ausstattung und Gestaltung ihrer Räumlichkeiten und Zugänge der Gebäuden hervorgetan haben, will der Beirat für behinderte Menschen der Stadt Ahlen in diesem Jahr wieder auszeichnen.

Zuletzt wurden im Oktober 2010 das Ärztehaus an der Karlstrasse 8, das Wersestadion Rot Weiss Ahlen e. V., die Telekom Shop Filiale Weststraße 32 und das Taxi Unternehmen Peine in einer Feierstunde im alten Rathaus für die behindertenfreundliche Baumaßnahmen und die Anschaffung von drei Behindertentaxis ausgezeichnet.

Der Beirat für behinderte Menschen möchte in Verbindung mit der Stadt Ahlen mit dem  Wettbewerb „Barrierefrei Planen und Bauen“ erreichen, dass  Betriebe, Geschäfte, Arztpraxen, Bauherren und Bauträger, schon bei beabsichtigten Neu- oder Umbaumaßnahmen die Barrierefreiheit in die Praxis umsetzen. Hierbei sind die Architekten in die Pflicht genommen, den Bauherrn entsprechend zu beraten und bei der Planung mitzuwirken.   

Noch immer werden behinderte Menschen durch bauliche Barrieren benachteiligt, um am gesellschaftlichen Leben gleichberechtigt teilzunehmen. Dem soll hier entgegen gewirkt werden. Das möchte der Beirat für behinderte Menschen der Stadt Ahlen mit seinem Wettbewerb erreichen.

In Ahlen leben derzeit 5.573 schwerbehinderte Menschen, von denen 3.630 gehbehindert sind. Der Vorsitzende des Beirates, Friedel Paßmann, und sein Stellvertreter, Hans-Jürgen Vicariesmann, bitten daher die Ahlener Bevölkerung um Unterstützung bei der Findung solcher Projekte, die sich in den letzten beiden Jahren in Sachen „Barrierefreiheit“ hervorgetan haben und als mögliche Preisträger in Frage kommen.  

Zu den Beurteilungskriterien, die bei der Bewertung einfließen könnten, jedoch in jedem Fall einer individuellen Einschätzung unterliegen, sind nachfolgende barrierefreie Einrichtungen gemeint:

- ebenerdiger - oder durch Rampe zu erreichender - Eingang
- elektrische Türöffnung
- behindertenfreundliche Einkaufsmöglichkeiten; dazu gehören z.B. in SB-Märkten oder Warenhäusern die problemlose Erreichbarkeit der Warenauslagen, Obstwaage und ein Kasse für Rollstuhlfahrer
- Behindertentoilette
- Fahrstuhl
- taktile, akustische oder optische Hilfsmittel für Blinde oder Hörgeschädigte

Öffentliche Gebäude und Räumlichkeiten sind von diesem Wettbewerb ausgeschlossen, da sie nach der Landesbauordnung zur barrierefreien Gestaltung beim Um- oder Neubau verpflichtet sind.

Der Beirat wird alle eingereichten Vorschläge durch eine Jury prüfen und im Herbst die diesjährigen Preisträger öffentlich auszeichnen.

Vorschläge können noch bis zum 30. Juni beim Beirat für behinderte Menschen der Stadt Ahlen eingereicht werden.

Kontakte für Ihre Vorschläge:
Stefanie Lahme lahmes@stadt.ahlen.de
Friedel Paßmann friedel.passmann@web.de
Hans- Jürgen Vicariesmann hj.vicariesmann@online.de

Der Beirat für behinderte Menschen verabschiedete Burkhard Knepper auf seiner Sitzung am 08. April im Rathaus. Friedel Paßmann und sein Stellvertreter Hans-Jürgen Vicariesmann übergaben dem langjährigen Leiter des Städtischen Sozial- und Jugendamtes Burkhard Knepper zum Abschied einen Blumenstrauß und einen Präsentkorb.

Seit einigen Tagen ist Burkhard Knepper im Vorruhestand und geht zum 01.Juli in Pension. Noch unter dem damaligen Leiter Günter Becker habe man es schon mit Knepper zutun gehabt, erinnerte sich der Vorsitzende des Beirats, Friedel Paßmann. Im Jahre 2002 wurde Burkhard Knepper dann der Amtsleiter. „Burkhard Knepper hat uns immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden und uns den Rücken freigehalten. Er ist einer von uns,“ so Friedel Paßmann in seiner Würdigung.

Burkhard Knepper lobte seinerseits die engagierte Arbeit des Beirates für behinderte Menschen. Nicht jede Stadt habe so einen tollen Beirat. Er habe gerne mit den Mitgliedern des Gremiums zusammen gearbeitet.

Der Nachfolgerin Ursula Woltering versprach Friedel Paßmann die volle Unterstützung in ihrer neuen Funktion als Leiterin des Städtischen Sozial- und Jugendamtes.

Am Montag, 26. November, zeigt das CinemAhlen in Kooperation mit dem Behindertenbeirat der Stadt Ahlen, der Elterninitiative Inklusion im Kreis Warendorf und dem Kinderschutzbund KV Warendorf e.V. um 19.00 Uhr den preisgekrönten und wirklich wunderbaren Film „Berg Fidel – Eine Schule für alle“.

„Eingeladen sind alle, die Freude haben an Inklusion, Schule und bezaubernden Filmen“, so Claudia Mathis von der Elterninitiative. „Und im Anschluss an den Film möchten wir mit den Zuschauern noch gerne ins Gespräch kommen“, lädt Friedel Passman vom Beirat der Stadt Ahlen ins Foyer des Kinos ein. Hier sollen die Fragen der Zuschauer im Vordergrund stehen und u.a. von Betroffenen-  und Elternvertretern beantwortet werden.

Karten für den Film sind zum Preis von 5,00 € an der Kinokasse erhältlich. Da es sich um eine einmalige Aufführung in Ahlen handelt, wird die Kartenvorbestellung empfohlen.

Inhalt des Films
„Wenn Kinder nicht von klein auf lernen, dass die Menschen verschieden sind, wann dann“ An der inklusiven Grundschule "Berg Fidel" in Münster gehören alle dazu: ob hochbegabt oder lernschwach, geistig oder körperlich beeinträchtigt. Drei Jahre lang hat die Regisseurin Hella Wenders die vier Kinder David, Jakob, Lucas und Anita in der Schule, zu Hause und in ihrer Freizeit mit der Kamera begleitet.

Herausgekommen ist ein Dokumentarfilm, der die Zuschauer zum Lachen und zum Weinen bringt, denn wir erleben den Alltag dieser Kinder in Schule, Familie und Stadtteilen mit ihren Augen. Mit Witz und Charme erzählen die vier Protagonisten aus ihrem Schulalltag und sagen in ihrer unvergleichlichen Weise mehr als so mancher Erwachsene.

Während aktuell die Idee einer „offenen Schule“ von Erwachsenen lebhaft diskutiert wird, kommen in diesem Film die Kinder selbst zu Wort. Sie erzählen von sich und lassen uns teilhaben an ihren Träumen und Sorgen. Der Zuschauer erlebt eindrucksvoll, wie selbstverständlich sie miteinander umgehen und hat Teil an einer kleinen Welt, die auf wundersame Weise funktioniert.

„Ich kann nicht gut hören und auch nicht gut sehen und das ist halt ein Stickler-Syndrom und ein Syndrom ist etwas, wo etwas schon von Geburt an anders ist, aber mich stört es eigentlich nicht. Ich kann trotzdem ziemlich genauso schnell rennen wie der Niklas.“ (David, Schüler von „Berg Fidel“)

Die Regisseurin Hella Wenders über ihrem Film:
„Als ich zum ersten Mal den Klassenrat der Grundschule Berg Fidel erlebt habe, war ich sehr beeindruckt, wie selbstständig die Kinder dort ihre Probleme lösen. Auch das Lernen in den altersgemischten Klassen schien wie von allein zu gehen, obwohl 25% der Kinder offiziell behindert waren und 60% aus dem Ausland stammten.

Ich habe im Laufe der Dreharbeiten eindrucksvoll erfahren, dass es nicht nur möglich, sondern sogar eine Bereicherung ist, wenn alle Kinder zusammen lernen und schon früh erkennen, dass die Welt aus verschiedenen Menschen besteht und jeder mit seiner Begabung eine wertvolle Bereicherung für die Gesellschaft ist.“

Weitere Informationen und Links zum Film finden Sie unter www.kinderschutzbund-warendorf.de

Auf Einladung des Beirats für behinderte Menschen der Stadt Ahlen referierte Caroline Niedermüller vom Referat - Recht der Sozialen Inklusion, im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales von NRW zum Thema „Eine Gesellschaft für alle – NRW inklusiv“.

Nachdem der Vorsitzende des Behindertenbeirats Friedel Paßmann die Teilnehmer der Veranstaltung im historischen alten Ratssaal begrüßt hatte, berichtet Caroline Niedermüller ausführlich über das neue Aktionsprogramm NRW.

Die Landesregierung hat am 03. Juli diesen Jahres den Aktionsplan „Eine Gesellschaft für alle – NRW inklusiv“ verabschiedet. Ressortübergreifend sollen mit mehr als 100 Maßnahmen die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen vorangetrieben werden. „Der Aktionsplan ist der sozialpolitische Schwerpunkt der Landesregierung in dieser Legislaturperiode. Inklusion ist eine Mammutaufgabe. Mit dem Aktionsplan wird das Land NRW die menschenrechtlichen Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention in konkrete Landespolitik umsetzen. Menschen mit Behinderungen sollen nicht länger ausgegrenzt werden, sondern gleichberechtigt teilhaben in der Gesellschaft“, so die Referentin.

In NRW leben lt. Statistik rd. 2,6 Mio. Menschen mit Behinderungen (rd. 14 Prozent). Menschen mit Behinderungen sind in unserer Gesellschaft deshalb keine Randgruppe. Insgesamt 21 Aktionsfelder mit mehr als 100 Maßnahmen, sind im Aktionsplan erfasst worden: z.B. die Zugänglichkeit und Barrierefreiheit, Schule und Hochschule, Arbeit und Qualifizierung, Stärkung der Mobilität oder die Selbständige Lebensführung und das Selbstbestimmte Wohnen.

Die Laufzeit des Aktionsplanes ist auf einen Zeitraum bis 2020 angelegt und soll ständig im Dialog auch mit den Behindertenverbänden angepasst werden. Dazu wird bei der Landesregierung am 20. Dezember ein Inklusionsbeirat gebildet.

Nach lebhafter Diskussion aller Teilnehmer war man sich einig: Es ist noch ein langer Weg, um die volle gleichberechtigte Teilnahme aller behinderten Menschen in der Gesellschaft zu erreichen. „In Ahlen jedenfalls“,  so der Beiratsvorsitzende Friedel Paßmann und sein Stellvertreter Hans-Jürgen Vicariesmann, „sind wir in der Behindertenarbeit schon auf einem guten Weg das Ziel „Eine Gesellschaft für alle - NRW inklusiv“ zu erreichen. Wir haben vieles davon seit Bestehen des Behinderbeirats in den 1980er Jahren schon erreicht.“

Erstmals fand nun eine Stadtführung für Blinde und Sehbehinderte in Ahlen statt. Das Konzept für dieses Angebot erstellten die Stadtführer Norbert Mende und Reinhold Nickholz. Beide sorgten dafür, dass aus Ahlens Sehenswürdigkeiten nun „Tastwürdigkeiten“ wurden.

Die nicht alltägliche Stadtführung hatte der Behindertenbeirat der Stadt in Zusammenarbeit mit der Abteilung Tourismus der Wirtschaftsförderung organisiert. Acht Blinde bzw. Sehbehinderte mit ihren Begleitpersonen nahmen das Angebot begeistert an. Eine knifflige Aufgabe sei es schon gewesen, eine Stadtführung dieser Art zu erarbeiten, macht Norbert Mende deutlich, aber es habe sich gelohnt. „Wir müssen einfach mehr beschreiben und für uns selbstverständliche sichtbare Dinge erklären“, beschreibt Reinhold Nickholz des Reiz dieses Experimentes.

Das kam gut an und soll künftig noch weiter den Bedürfnissen angepasst und verbessert werden.

Wenn Friedel Passmann und Hans-Jürgen Vicariesmann das vor-olympische Ferienspiel der Stadt Ahlen besuchen, kommen sie nicht mit leeren Händen. Die beiden Vertreter des städtischen Behindertenbeirats spendeten diesmal ein Groß-Trampolin, das gleichermaßen behinderten und nicht-behinderten Kindern Freude macht. Eine Zuwendung des verstorbenen Industriellen Heinrich Winkelmann machte es möglich.

„Sinn und Zweck der Mammutspiele ist es, dass Behinderte und Nicht-Behinderte gemeinsam spielen", lobte Friedel Passmann den integrativen Ansatz des mit fast 600 Kindern größten Ferienspiels im Kreis Warendorf. Das Trampolin wird aber nicht nur während des Ferienspiels zum Einsatz kommen, sagte Sybille Winkelmann vom Jugendamt: „Wir werden es am JuK-Haus aufbauen und natürlich auch dem Spielmobil mitgeben", freut sie sich auf zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten.
 
Passmann und Vicariesmann würden auch in Zukunft gerne die Ferienspiele der Stadt unterstützen. „Wir hoffen", so die beiden Vorsitzenden des Beirats, „dass es weitere Spender gibt, die uns das ermöglichen." Während des Ferienspiels im Sportpark Nord betreuen 12 speziell geschulte Integrationshelfer fast zwanzig Kinder mit Handicaps.

Hilfestellungen und Informationen für behinderte Menschen in Ahlen bietet ein Leitfaden, den die Stadt jetzt neu aufgelegt hat. „Die Tipps und Hinweise sollen den Betroffenen das Leben leichter machen“, wünschte sich Bürgermeister Benedikt Ruhmöller bei der Vorstellung des Leitfadens einen möglichst großen Nutzen für die Leser.

Auf gut 150 Seiten finden sich Anlaufstellen und gesetzliche Grundlagen für alle Lebenslagen. „Mit seinen auch sehr praktischen Hinweisen fördert der Leitfaden die Unabhängigkeit und bestmögliche Eingliederung in den Alltag“, hob der Bürgermeister hervor.

Die beiden Vorsitzenden des Beirats für behinderte Menschen, Friedel Passmann und Hans-Jürgen Vicariesmann, sahen es positiv, dass einige Angaben ohne Gewähr seien. „Wegen unseres Engagements ändern sich manche Dinge auch kurzfristig zum Besseren“, sagte Vicariesmann. So könne etwa die Liste der behindertengerechten öffentlichen Toiletten schon bald überholt sein.

Auf weitere Anregungen für die Folgeauflage wartet Stefanie Lahme aus der städtischen Sozialabteilung. Sie betreut federführend den Leitfaden, der mit einer Startauflage von 500 Exemplaren ab Montag im Bürgerservice und der Stadtbücherei zu haben ist.

Die wichtigsten Informationen gibt es auch hier auf der Internetseite der Stadt Ahlen im Bereich „Jugend und Soziales“. Nähere Auskünfte bei Stefanie Lahme unter T. 02382 59535.

Hocherfreut sind der Vorsitzende des Beirats für behinderte Menschen in Ahlen, Friedel Passmann, und sein Stellvertreter Hans Jürgen Vicariesmann, dass der Betrieb der Schrägaufzüge im Bahnhof für Rollstuhlfahrer auch künftig gesichert ist. Nachdem „Taxi Peine“ eine dreimonatige Testphase mit seinen Mitarbeitern erfolgreich absolviert hat, haben nun Inhaber Karl-Heinz Peine und Streckenmanagerin Norma Wagner von der Deutschen Bahn AG ihre Unterschrift unter einen längerfristigen Vertrag gesetzt.

Auch wenn die Schrägaufzüge nicht die Ideallösung sind, zeigt sich Friedel Passmann zufrieden. In Ahlen gibt es 614 Rollstuhlfahrer, die dieses Angebot dankbar nutzen können, um so die Bahnsteige zu erreichen -  und nur die dürfen die Schrägaufzüge nutzen. Menschen mit anderer Gehbehinderung müssen weiterhin die Treppe benutzen. Deshalb setze sich der Beirat weiter für die Einrichtung von  Personenaufzüge zu den Bahnsteigen ein, so Passmann bei der Vertragsunterzeichnung.

Die Hoffnung auf weitere Verbesserung bleibt, denn die Stadt bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Mit entsprechenden finanziellen Fördermitteln des Landes und den Zweckverband öffentlicher Personalverkehr könnte die Installation in zwei bis drei Jahren Realität werden.

Bis es aber soweit ist, werden die Mitarbeiter von „Taxi Peine“ die Schrägaufzüge bedienen. Das Unternehmen von Karl-Heinz Peine hat sich mit Rollmobilen schon vor Jahren auf den Transport behinderter Menschen eingerichtet. So können Reisende direkt vom Bahnsteig in behindertengerechte Taxis umsteigen oder umgekehrt. „Wir freuen uns darauf, hier unterstützen zu können“, so der Firmeninhaber. Die Kostenübernahme für den Service der Schrägaufzüge im Bahnhof übernimmt die Deutsche Bahn AG.

Rollstuhlfahrer, die die Schrägaufzüge nutzen möchten, müssen sich einen Werktag vor Fahrtantritt beim Mobilitätsservice der Deutschen Bahn unter Telefon 0 18 05 / 51 25 12 oder per E-Mail an msz@bahn.de anmelden. Der ist von Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr und samstags von 8 bis 16 Uhr besetzt.

Die „Chefs“ vom Beirat für Behinderte begrüßten Mammutstadt-Bürgermeister Maurice und sein „Amtskollege“ aus dem Rathaus Benedikt Ruhmöller auf der großen Ferienspiel-Wiese am JuK-Haus. Friedel Paßmann und Hans-Jürgen Vicariesmann kamen, um eine „dicke Spende“ zu übergeben.

Einen Scheck über fünfhundert Euro, die Teil einer Großspende des verstorbenen Industriellen Heinrich Winkelmann sind. „Wir haben gesagt, die Spende soll für die Mammut-Stadt sein“, begeistert sich Paßmann immer wieder, wenn er das integrative Ferienspiel der Stadt Ahlen besucht. Alle könnten stolz darauf sein, dass die Stadt Ahlen 2011 zum dritten Mal ein Ferienspiel ausgerichtet habe, dass sowohl nicht-behinderten als auch behinderten Kindern in gleicher Weise gerecht werde.

Gemeinsam mit Markus Beckmann, dem Chef-Organisator der Mammut-Stadt, habe man überlegen wollen, wofür die Spende genutzt werden soll. Dabei sei die Idee geboren worden, auch die Kinder in die Entscheidung mit einzubeziehen. „Im Rahmen der Nachhaltigkeit fand es großen Anklang, am Standort JuK-Haus etwas Dauerhaftes zu schaffen“,  ist Beckmann mit der gefundenen Lösung „sehr einverstanden“.

Ein aufblasbares Trampolin soll es nun werden, das zur Mammutstadt-Zeit aufgebaut, aber auch das übrige Jahr genutzt werden kann. Und das von Behinderten und Nicht-Behinderten. „Die Lösung ist gut, denn das Trampolin ist mobil“, will Benedikt Ruhmöller es auch nutzen, um die integrativen Anstrengungen etwa der Schulen und Kindertagesstätten zu unterstützen. So könne es auch bei Schulfesten oder sonstigen Veranstaltungen verwendet werden.

Hans-Jürgen Vicariesmann war überdies auch mit den Personalentscheidungen in der Mammutstadt hoch zufrieden. So sei es ein „Novum“ gewesen, dass mit Maurice ein sehbehinderter Bürgermeister gewählt worden ist. „Davon“, so Vicariesmann, der auch Vorsitzender des Freundeskreises Behinderter und Nichtbehinderter Ahlen e.V. ist, „erhoffe ich mir ganz neue Impulse für die Zukunft“.

In diesem Jahr konnte es die Stadt zwanzig behinderten Kindern, die nicht der Altersbeschränkung von maximal zwölf Jahren unterliegen, ermöglichen, am Ferienspiel teilzunehmen. Jedem wird für die zwei Wochen ein persönlicher Integrationshelfer zur Seite gestellt.

Ein Foto von der Einweihung des Fahrstuhls am Alten Rathaus am 21. Oktober 2005 erinnert jetzt an den im letzten Jahr verstorbenen Stifter Heinrich Winkelmann. In Anwesenheit seiner Witwe Regine Winkelmann würdigten Bürgermeister Benedikt Ruhmöller und der Vorsitzende des Beirats für behinderte Menschen, Friedel Passmann, das soziale Engagement des Unternehmers.

„Das alte Rathaus ist ein historisch wertvolles Gebäude, das für unseren mobilitätsbehinderten Personenkreis aufgrund der alten Bausubstanz nicht zu gewesen wäre, wenn wir keinen Aufzug bekommen hätten“, so Friedel Passmann. Er machte darauf aufmerksam, dass Menschen mit Behinderung sowie Müttern mit Kinderwagen jetzt die Teilhabe am Angebot der VHS möglich sei. Es sei gelungen, eine „sehr nützliche Lösung“ zu finden. Dafür sei „viel Geld in die Hand genommen“ worden, meinte Passmann, der die Spende von Heinrich Winkelmann als eine „sehr großherzige Leistung“ bezeichnete. Passmann und sein Stellvertreter Hans-Jürgen Vicariesmann verwiesen darauf, dass die Idee, das Alte Rathaus behindertengerecht zu machen, ein langjähriges Anliegen gewesen sei. Es habe sich jedoch keine „praktikable Lösung“ dafür ergeben.

Bürgermeister Benedikt Ruhmöller erinnerte daran, dass Heinrich Winkelmann damals nicht nur den Aufzug ermöglicht habe, sondern auch den Einbau einer behindertengerechten Toilette sowie die Renovierung des alten Ratssaales. „Ich wusste nichts von der Idee des Aufzuges“, erzählte Regine Winkelmann. Sie habe es in der Zeitung gelesen. „Mein Mann trug solche Dinge nicht zu Markte“, merkte sie an. Mit „seinem Charme“ habe Friedel Passmann ihren verstorbenen Mann für diese Sache gewonnen. VHS-Leiter Rudolf Bauth bestätigte, dass sich der Aufzug positiv auf die Arbeit der Volkshochschule und den Zuspruch ausgewirkt habe. Der Lift ist nicht nur für Menschen mit einer Gehbehinderung ausgelegt, sondern dank besonderer Bedien- und Serviceelemente auch für Blinde und Gehörlose für die barrierefreie Beförderung geeignet.

Der Beirat für behinderte Menschen der Stadt Ahlen hat vier vorbildliche Projekte für barrierefreies Bauen, Planen und Wohnen ausgezeichnet.

Bürgermeister Benedikt Ruhmöller lobte das große Engagement, mit dem im privaten und geschäftlichen Bereich mit bewundernswertem Nachdruck und Erfolg integrativ gewirkt werde. „Der Beirat zeichnet Beispielhaftes aus, dem als gutem Vorbild nachzueifern ist“, unterstrich der Bürgermeister die Signalwirkung. So werbe unter anderem das Ahlener Kino „CinemAhlen“ stolz mit der verliehenen Urkunde. Schon zum dritten Mal sind Einrichtungen ausgezeichnet worden, die dem hohen Anspruch des Beirates gerecht werden.

Zu seiner großen Freude berücksichtigen immer mehr Architekten und Bauherren die Bedürfnisse behinderte Menschen, lobte der Beirats-Vorsitzende Friedel Paßmann das sich ändernde Bewusstsein. Er rief dazu auf, barrierefreies Bauen, Planen und Wohnen müsse zu etwas Selbstverständlichem werden. „Es gibt schon sehr viele Beispiele, viel mehr als die, die heute ausgezeichnet werden“, so Paßmann.

Die Preisträger:

Immobiliengesellschaft Winkelmann für das Ärztehaus Karlstr. 8  
    (Gemeinschaftspraxis Dr. Wülker, Dr. Holtermann u. Physio Praxis)

 Rot-Weiß Ahlen e.V. für das Wersestadion, August-Kirchner-Str. 14
    (Tribüne f. Rollstuhlfahrer, Aufzug zur Tribüne, Behindertenparkplätze und –WC)

Voss Telekommunikation für den Telekom Shop Filiale Weststr. 62
    (Beseitigung von 2 Stufen im Eingangsbereich)

Sonderpreis:
Taxi Peine für die Anschaffung von barrierefreien Behindertentaxis (Rolli-Mobile)

„Nix zu meckern, wir sind glücklich über dieses Angebot!“ Deutlich positiv fiel das Urteil von Friedel Passmann und Hans-Jürgen Vicariesmann, den Vorsitzenden des Ahlener Behindertenbeirats, aus Anlass ihres Besuches in der Mammutstadt aus.

Zum zweiten Mal wird das Kinderferienspiel auch für behinderte Jungen und Mädchen im JuK-Haus durchgeführt. Mit barrierefreiem Zugang, behindertengerechten Toiletten und spezieller Betreuung ist der Aufwand zwar größer als früher. Dafür werde man jetzt den Bedürfnissen aller Kinder gerecht, was Betreuer und Besucher gleichermaßen freue, so Bürgermeister Benedikt Ruhmöller am Rande des Besuches.

Großer Dank galt dem verstorbenen Industriellen Heinrich Winkelmann aus Ahlen. Er stellte dem Behindertenbeirat einen nennenswerten Geldbetrag zur Verfügung, um damit förderungswürdige Projekte zu unterstützen. „Dass er sich hierüber gefreut hätte, steht ganz außer Frage“, begründet Paßmann die Entscheidung, der Mammutstadt unter die Arme zu greifen. Karin Jaspert, Organisatorin vom Jugendamt: „Dank der Spende konnten wir z. B. die `Pflasterfee` ins Leben rufen“. Wenn es mal kleine Blessuren gibt, wird bei der Fee schnelle Hilfe geleistet, aber auch mitgebrachte Medikamente und Diabetesmittel werden von ihr beaufsichtigt.

In diesem Jahr werden 12 behinderte Kinder im 1:1 bzw. 2:1-Verhältnis betreut.
 

Hocherfreut zeigten sich die beiden Vorsitzenden des Behindertenrates Friedel Paßmann und Hans-Jürgen Vicariesmann nun über die offizielle Inbetriebnahme der Info-Stelen im Ahlener Bahnhof. „Damit können wir den Gehörlosen die Orientierung erheblich erleichtern“, lobte Friedel Paßmann.

Mit Unterstützung der Info-Stelen ist es möglich, dass sich Gehörlose oder Schwerhörige zeitnah über Abfahrtzeiten und Änderungen im Schienenverkehr per Bildschirm informieren können. Für Bürgermeister Benedikt Ruhmöller eine logische Konsequenz, seiner Meinung nach ist der Ahlener Bahnhof von großer Bedeutung und muss sich daher auch der gesellschaftlichen Entwicklung anpassen, damit alle Menschen einen möglichst uneingeschränkten Zugang zu allen Einrichtungen des Öffentlichen Personennahverkehrs haben.

Das sehen auch die Vertreter vom Beirat für behinderte Menschen so: „Einiges ist erreicht worden, aber vieles noch verbesserungswürdig“, erklärte Hans-Jürgen Vicariesmann. Unbedingt erforderlich wäre auf jeden Fall noch der Einbau eines Fahrstuhles, damit nicht nur Gehbehinderte oder Rollstuhlfahrer, sondern auch Eltern mit Kinderwagen einen einfacheren Zugang zu den Gleisen bekommen, so Friedel Paßmann. Allein in Ahlen gibt es rd. 3.700 Menschen mit Gehbehinderungen.

DB-Bahnhofsmanager Kai Rossmann ist diese Forderung nicht neu, aber aus Kostengründen wird zumindest in den nächsten Jahren ein Fahrstuhleinbau im Ahlener Bahnhof leider nicht realisiert werden können.

Der stellvertretende Landrat des Kreises Warendorf und Vorsitzender des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Münsterland Franz-Josef Buschkamp ermunterte indes den Beirat auch weiterhin entsprechende Vorschläge zur Verbesserung der Barrierefreiheit des Bahnhofs zu machen. „Alles kann nicht immer sofort umgesetzt werden, aber Wünsche können geäußert werden, denn Weihnachten kommt bestimmt“, schürte Buschkamp die Hoffnungen von Paßmann und Vicariesmann.

Gemeinsam appellierten alle Anwesenden, wachsam gegen den immer größer werdenden Vandalismus – auch gegen Einrichtungen für behinderte Menschen – vorzugehen. „Hingucken, um Vandalismus zu vermeiden“, regte Friedel Paßmann an. Bürgermeister Benedikt Ruhmöller kritisierte Vandalismus als „schrecklich unsoziales Verhalten“, und Kai Rossmann machte deutlich: „Jeder Euro, der für die Beseitigung von mutwilligen Zerstörungen aufgebracht werden muss, fehlt bei den Investitionen für sinnvolle Verbesserungen des Bahnhofs.“ Weer Vandalismus beobachte, solle umgehend die Polizei informieren oder den DB-Notruf an den Stelen betätigen.
 


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