Das Stadtarchiv Ahlen im Kreisarchiv
Die Geschichte der Stadt Ahlen spiegelt sich in den zahlreichen historischen Dokumenten, die uns überliefert sind. Als zentrales Archiv der Kommunen des Kreises verwahrt und pflegt das Kreisarchiv Warendorf auch das städtische Archiv Ahlens. Diese Übertragung der Archivievrung hat viele Vorteile: eine professionelle Betreuung des Archivguts, eine prompte und nutzerfreundliche Bereitstellung in einem modernen Lesesaal, eine aktive Öffentlichkeitsarbeit und Archivpädagogik (mit regelmäßigem Besuch von Schulklassen im Kreisarchiv).
Das alte Ahlener Archiv (1281-1815) liegt seit 1907 beim Landesarchiv NRW in Münster. Der weitaus größere Teil der städtischen Archivalien (alle Unterlagen ab ca. 1815) ist im Kreisarchiv zu finden.
Das Ahlener Stadtarchiv wächst stetig: in Austausch mit der Verwaltung werden laufend nicht mehr benötigte, aber historisch relevante Akten aus der Verwaltung übernommen und in die Bestände eingearbeitet. Den Hauptteil des Archivs machen daher historische Verwaltungsakten aus.
Eine nur vermeintlich trockene Sache, denn manchmal geht es in Akten geradezu feucht-fröhlich zu: beispielsweise in den Unterlagen zu Schankkonzessionen von Gaststätten, Trinkhallen und Kiosken. Die Konzessionsakten des Kettelerhauses, des Cafés Gretenkort, des Hansahofs oder des Westfalenhofs (am Wetterweg) sind erhalten geblieben. Sie vermitteln einen guten Einblick in die gastronomische Vergangenheit der Stadt.
„Aktenkundig“ wurden viele Ahlener(innen) auch mit ihrer Einschulung. Neben den Schulakten etwa der Gottfriedschule, der Harkortschule oder der Johanna-Rose-Schule ist es der große Bestand des Städtischen Gymnasiums, der eine Archivrecherche lohnenswert macht: neben Schülerlisten und Schulchroniken finden sich hier die gesamten Deutsch-Abituraufsätze vom Kaiserreich bis in die 1960er-Jahre. Auch die Personalakten einiger Lehrer sind erhalten geblieben.
Auch private Sammlungen und Dokumente werden regelmäßig aufgenommen, so z.B. der handschriftliche Nachlass der Ahlener Originals Fritz Geisthövel. Die industrielle Vergangenheit Ahlens repräsentieren die Firmenarchive, z.B. der Firma Holtermann am Markt.
Eine Besonderheit des Ahlener Stadtarchiv bietet seit Kurzem das Zechenarchiv: über 1000 Akten, Lagepläne und technische Zeichnungen der Verwaltung der Zeche Westfalen wurden im Sommer 2019 an das Kreisarchiv übergeben und seitdem aufgearbeitet.
Hinzu kommt der ansehnliche Zeitungsbestand, über den das Kreisarchiv verfügt. Die Ausgaben des Ahlener Tageblatts bzw. der Ahlener Volkszeitung liegen mit geringfügigen Lücken seit 1900 vor.
In der umfangreichen Fotosammlung findet sich im Stadt- bzw. Kreisarchiv spannendes visuelles Material aus der Stadtgeschichte.
Das Stadtarchiv: offen für alle!
1. Besuchen Sie das Kreisarchiv und nehmen Sie in Archivalien Einsicht! Oft reagieren Ahlener(innen) mit Überraschung auf die bunte Vielfalt an historischen Unterlagen, die sich in ihrem Archiv befinden. Erzählen Sie interessierten Menschen vom Stadtarchiv, insbesondere jungen Menschen. Als historisches Gedächtnis der Stadt lebt das Archiv davon, dass auch nachfolgende Generationen von ihm erfahren.
2. Bereichern Sie das Stadtarchiv mit Ihren Unterlagen. Wenn Sie selbst oder Bekannte, Freunde und Nachbarn im Besitz von historischen Dokumenten, egal ob Feldpostbriefen, Zeugnissen, Poesiealben, Hofunterlagen oder Fotos sind – bieten Sie diese dem Archiv gerne an. Das Team des Kreisarchivs nimmt alle Dokumente in Augenschein und wird Ihnen umgehend eine Antwort zukommen lassen. Viele Objekte sind von bleibendem historischen Wert für das Archiv.
Das Kreisarchiv, seine Tätigkeiten und Aufgaben
Das Kreisarchiv steht jeder Bürgerin und jedem Bürger offen. Jede Person kann ungeachtet ihrer Interessen, Vorbildung oder Herkunft die Bestände des Kreisarchivs benutzen.
Die Benutzung des Kreisarchivs ist kostenlos. Kosten fallen lediglich für gewünschte Recherchetätigkeiten und Kopien bzw. Scans an.
Das Kreisarchiv berät alle Archivnutzer bei ihren Fragen. Für die Recherche in den Beständen des Kreisarchivs stehen sog. Findbücher bereit, in denen nach Orten und Einrichtungen geordnet die Archivalientitel aufgeführt sind. Diese Findbücher sind vor Ort in der Archivdatenbank recherchierbar.
Das Kreisarchiv bietet mit seinem Lesesaal einen geeigneten Ort zur Arbeit mit den Archivalien. Zur Ergänzung und Vertiefung steht die Bibliothek des Kreisarchivs mit über 30.000 Büchern und Zeitschriften zur freien Verfügung.
Das Kreisarchiv informiert die Öffentlichkeit mit Publikationen, Vorträgen, Gruppenführungen, Informationsveranstaltungen und einer aktiven Pressearbeit.
Das Kreisarchiv ist im Internet mit verschiedenen Angeboten vertreten. Mit einer eigenen Website und auf dem Portal archive.nrw.de stellt es Informationen und in zunehmendem Maße auch Findmittel online bereit.
Das Kreisarchiv stellt durch diverse technische Mittel und organisatorische Verfahren die Aufbewahrung, Konservierung und Erschließung der Archivalien sicher – und dies im Umfang von insgesamt mehr als 2.500 laufenden Regalmetern.
Das Kreisarchiv arbeitet darauf hin, auch in Zukunft aussagekräftige Unterlagen über das politische und Verwaltungshandeln zu archivieren. Es übernimmt daher in fachlich begründeter Auswahl das amtliche Schriftgut des Kreises und der zwölf Gemeinden, mit denen eine Vereinbarung besteht. Daneben bemüht es sich auch um nichtstaatliches Schriftgut wie Nachlässe oder Vereinsakten.
Das Kreisarchiv möchte seine Archivbestände als Gedächtnis des Kreises den Bürgerinnen und Bürgern bekannt machen und versteht sich als ein offenes Haus der Geschichte.
Verwendung mit freundlicher Genehmigung des Kreisarchivs Warendorf
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