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Wir sind Ahlen - Gesichter 2024

800 Jahre Stadt Ahlen – ein guter Grund zum Feiern. Unter dem Motto „Wir sind Ahlen – Gesichter 2024“ wollen wir engagierte Bürgerinnen und Bürger sowie stadtbekannte Originale und Persönlichkeiten zu Wort kommen lassen – als Spiegelbild der Gesellschaft. 

„Die Stadt Ahlen ist ein grünes Paradies“, sagt Peter Albrecht und weist auf die zahlreichen Grünanlagen hin. „Beginnend mit dem schönen Zechenpark geht es über den Sonntagsbusch weiter zur Langst, die sehr großzügig angelegt ist und stark von Jung und Alt angenommen wird“, lässt er seinen Blick schweifen. Dabei könnte er sich gut vorstellen, dass gerade die Langst noch stärker für Events oder ähnliche Veranstaltungen aus dem kulturellen Bereich genutzt wird. „Das wäre etwas, was die Stadt Ahlen über die Stadtgrenzen hinaus bekannter machen würde.“ 

Ein dickes Lob hat er für den nach seiner Umgestaltung „sehenswerten“ Stadtpark parat. Weiter an der Werse entlang kommt er zum Berliner Park. „Ein weiteres Highlight in der Parklandschaft von Ahlen. Ein wunderschön angelegter Park, der auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt wird. Freibad und Hallenbad mit seiner Parksauna runden das ganze Bild noch ab“, bilanziert Albrecht.

Doch Ahlen hat noch wesentlich mehr zu bieten. „Nicht vergessen darf man die Vielzahl von Sportanlagen und die Vereinslandschaft in dieser Stadt. Die Stadt Ahlen ist die einzige Kommune in NRW, die einen Sportförderplan zu bieten hat, an dem sich auch die Vereine beteiligen. „Und die leisten eine enorm wichtige Kinder- und Jugendarbeit.“

Als ein Aushängeschild stuft Albrecht rückblickend die Idee von der Wärmerückgewinnung für das Rathaus an der Werse ein. Das Verwaltungsgebäude sei die erste öffentliche Einrichtung in Europa gewesen, die mit regenerativer Energie betrieben worden sei. „Wir waren damit Vorreiter für viele Gebäude in Europa. Sämtliche Fach- und Ingenieurzeitschriften berichteten damals über dieses technische Meisterstück. Heute werde diese Technik zur Wärmerückgewinnung wieder angewendet, siehe Münster.“

Ein Erlebnis der besonderen Art war für Albrecht die Silvesterfeier auf der Osthalde zur Jahrtausendwende 2000. Es wurde damals von der SPD-Ratsfraktion in Zusammenarbeit mit dem Veranstaltungskoordinator Peter Lang organisiert und zur Zufriedenheit aller über die Bühne gebracht. „Von diesem Fest träumen heute noch all diejenigen, die dort gefeiert haben.“

In guter Erinnerung geblieben ist Albrecht zudem der 8. Mai 2003. Damals verwandelte sich der Sportpark Nord in die bislang größte Konzertarena der Stadt Ahlen. Für seine „Mensch-Tour“ hatte Herbert Grönemeyer Ahlen für die Generalprobe ausgewählt. „Tausende stürmten das Konzert. So etwas hatte die Stadt Ahlen noch nicht erlebt“, sagt er und meint: „Das sollte man wiederholen, Plätze dafür gibt es ja genug.“

Nicht unerwähnt lässt Albrecht die vielen Schachtfeste, die von der Belegschaft der Zeche Westfalen veranstaltet wurden, unter anderem mit den „Kinks“ oder Herbert Knebel mit seinem Affentheater. Eine kleine Anekdote zum Auftritt von Knebel in der Stadthalle: „Der damalige Betriebsratsvorsitzende ließ uns morgens die Tische in der Stadthalle mit einer Schnur gerade ausrichten, alles musste ja picobello sein. Am Abend trat Knebel auf und das Erste, was er sagte: So nun nehmt mal alle eure Tische in die Hand und kommt näher an die Bühne heran. Da war das Gelächter groß.“

Für die Zukunft wünscht sich Albrecht, dass der Mariengarten weiterentwickelt und überdacht wird, auch um ihn gastronomisch aufzuwerten. „Damit er zu einem beliebten Treffpunkt wird.“

Darüber hinaus könnte er sich für die Osthalde auf dem oberen Plateau ein Dreh-Café vorstellen. „Das wäre ein toller Anziehungsmagnet für das ganze Münsterland“, ist er sich sicher. Und mit Blick auf die noch vorhandenen Grubenloks ergänzt er: „Es wäre doch toll, wenn man damit eine Rundfahrt um die Osthalde machen könnte.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„In Ahlen fühle ich mich einfach wohl“, sagt Sascha Albrecht. Die Stadt sei noch relativ klein und habe nicht nur in den beiden Ortsteilen Vorhelm und Dolberg echten Dorfcharakter. „Hier kennt man sehr viele Leute und trifft sich an allen möglichen Orten. Ob samstags in der Stadt oder beim traditionellen Stadtfest sowie auf unserem tollen Weihnachtsmarkt – hier ist immer etwas los“, schwärmt der frischgebackene Clubheimwirt von Vorwärts Ahlen.

Als Wahrzeichen von Ahlen stuft der 49-Jährige das ehemalige Zechengelände am Rand der Kolonie und der Osthalde ein sowie die Marienkirche und das Kunstmuseum im Herzen der Stadt. „Das sind ganz besondere Orte, die nicht nur bei den meisten Ahlenern beliebt sind, sondern auch Gäste aus nah und fern verzaubern.“

Stolz ist Albrecht auf den großen Zusammenhalt der Ahlener Bevölkerung. Ein Paradebeispiel dafür sei das Wersehochwasser am 3. Mai 2001. Innerhalb von 20 Minuten war der kleine Fluss damals zu einem monströsen Strom mutiert, der mit einer bis zu zwei Meter hohen Welle große Teile der Kolonie überflutet hatte. „Die Solidarität und Hilfsbereitschaft danach war unheimlich groß“, erinnert sich Albrecht an das Drama. „Damals haben alle Ahlener zusammengestanden und geholfen, wo es ging.“  

Für die Zukunft wünscht sich Albrecht, dass die Ahlener von weiteren Pandemien verschont bleiben. Zudem hofft er auf eine Belebung der Innenstadt und des Marktplatzes sowie den Erhalt des Schullandheims in Winterberg.

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit.

Unser Ahlen... dat Stücksken Grüne am Rande des Ruhrgebiets… du alte Dame wirst 800 Jahre… Gratuliere!

Ahlen geprägt durch die Zuwanderung. Erinnerungen werden wach an Herbert Berger. 

Ahlen, du alte Dame, rausgeputzt haste dich. Dein Lidschatten war dat schwatte Gold. Dein Geruch von Stahl, und oft haste dich eingenebelt vom rußreichen Qualm der schwatten Wolken über Ahlen, wenn die Kokerei ihr Werk tat, dat Geballerte auf dem Trupp-Übungsplatz die, Kneipen an jeder Straßenecke und unser Kiosk, wo wir die Bildzeitung gekauft haben und ein Schwätzchen auf ein Bier. 

Wundervolle Vielfalt der Kulturen aus braun wurdest du kunterbunt, und das ist auch gut so! Ahlen wurde im Laufe der Jahre eine Stadt der Kulturen. 

Mit meiner Heimatstadt Ahlen verbinde ich meine Familie und das Schützenwesen, mit dem wir inzwischen in der fünften Generation verbunden sind. 

Als meine Urgroßeltern im Jahr 1926 aktiv das erste Schützenfest im Westen der Stadt mitgestaltet haben, sah Ahlen noch anders aus. Der Schützenvereine Gemütlicher Westen ist seitdem Teil der 800-jährigen Geschichte der Stadt Ahlen. Meine Großeltern, Eltern (Vater Beckamp in der Bildmitte), mein Bruder (links auf dem Foto) und ich haben sich für den Verein und damit für unsere Heimatstadt in verschiedenen Funktionen engagiert. Mich macht das stolz und motiviert mich, das Schützenwesen in Ahlen weiter aktiv mitzugestalten. 

Ich lade jetzt schon alle Bürger der Stadt Ahlen und interessierte Gäste der Stadt zur Ausstellung zum Schützenwesen ins Heimatmuseum ein. Gerne begrüßen wir Euch Fronleichnam auch zum Schützenfest im Gemütlichen Westen. Feiert mit über 400 Vereinsmitgliedern Schützenfest im Westen und 800 Jahre Stadt Ahlen.

Julia Beier (49), gebürtige Ahlenerin, verheiratet, zwei Kinder, ein Hund und Leiterin der Paul-Gerhardt-Schule.

„Ich wollte beruflich nie so werden wie meine Eltern, die beide Lehrer sind. Und ich wollte nie nach Ahlen zurück. Jetzt bin ich seit 2000 wieder hier, mache beides und fühle mich total wohl“, Julia Beier schwärmt von ihrer Geburtsstadt Ahlen. „Ich habe in Münster studiert, in Essen mein Referendariat gemacht und bin durch Zufall wieder in der Kreis Warendorf zunächst nach Oelde und dann nach Ahlen gekommen.“  

„Im Endeffekt ist es genau das, was zu mir passt und was ich gerne tue. Es ist ein schönes Gefühl, wieder angekommen zu sein. Das hätte ich vorher nicht gedacht“, gesteht die Schulleiterin offen ein. „Ahlen ist für mich wieder ein Stück Heimat geworden.“

Richtig gut gefallen ihr die Feste der Kulturen wie „Ahlen zeigt Flagge“, Merry Christmas oder Stadtteilfest. „Da kommen ganz viele Menschen zusammen. Und daran nehme ich auch gerne als Schule teil.“

„Ich kenne hier einfach so viele Leute, und das macht Ahlen für mich aus“, sagt die Pädagogin und ergänzt: „Ich gehe durch die Fußgängerzone und dann schreien Kinder von ganz weit her ‚Hallo, Frau Beier‘, oder ich hole mir einen Döner und da fragt mich ein Kind ‚Was machst Du denn hier‘ – das ist richtig schön.  Zumal die Kinder sehen, dass ich auch außerhalb der Schule existiere. Das hätte ich in anderen Städten nicht, und das stört mich auch nicht.“ 

Für die Zukunft der Stadt Ahlen hat Julia Beier einen Wunsch parat: ein angstfreies Aufwachsen für Jungen und Mädchen. „Es gibt viele Kinder, die unglücklich sind, weil zuhause Gewalt herrscht, weil sie nicht draußen spielen dürfen, weil die Eltern große Angst haben und vielleicht nicht die Möglichkeit haben, Sportvereine zu besuchen, weil sie da nicht hinkommen“, erklärt die Schulleiterin. „Kinder brauchen etwas, wo sie andocken können“. Zwar gebe es den Lunch-Club und das JuK-Haus, aber gerade im Grundschulbereich müssten Möglichkeiten geschaffen werden, wo sich Kinder aufhalten und wohl fühlen können. „Wir brauchen auch im außerschulischen Bereich viel Platz für Kinder und deren Sorgen, aber auch für deren Freuden.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Andreas Bockholt (54), gebürtiger Ahlener, Geschäftsführer der Stadthalle Ahlen, begeisterter Hobbykoch und Radfahrer. 

„Ahlen ist eine Stadt voller Leben und vieler Veranstaltungen. Allein bei uns in der Stadthalle Ahlen sind jährlich rund 50.000 Besucher zu Gast, um sich fortzubilden, Kultur und Gemeinschaft zu genießen. Von der kleinen Tagung, über die Hochzeit, die Vereinsfeiern und Schulveranstaltung oder den Star aus dem Fernsehen – wir begleiten die Menschen generations-, nations- und konfessionsübergreifend durchs Leben“, bringt es Andreas Bockholt auf den Punkt. Das gelte für das junge Kind mit strahlenden Augen beim Kindertheater genauso wie für die Musikfreunde, die dem voluminösen Klang des philharmonischen Orchesters zu Neujahr lauschten.

Dass die Angebote bei den Ahlenern und auch auswärtigen Gästen gut ankommen, davon überzeugt sich der Stadthallenchef immer wieder selbst. „Seitdem ich in der Veranstaltungsbranche bin, nehme ich mir während der Veranstaltung des Öfteren eine kleine Auszeit, um die Reaktionen und Mienen der Besucher zu beobachten und genieße es, wenn ich in diesen Gesichtern die Freude an den Veranstaltungen ablesen kann.“

Rückblickend ist Bockholt froh, dass er wieder in seiner Geburtsstadt Ahlen lebt. Denn zwischendurch hatte es ihn auch an andere Orte verschlagen. Gut 18 Jahren war er im Rahmen seiner beruflichen Aktivitäten außerhalb von Ahlen im Bereich Hotellerie und Catering engagiert. „Ich habe mich 2008 sehr gefreut, auch beruflich wieder in meine Heimatstadt Ahlen zurückkehren zu können.“

„Wenn ich nicht in der Stadthalle bin, genieße ich unser schönes Ahlener Umland: Die Abwechslung zwischen Münsterländer Parklandschaft und Ruhrgebiet empfinde ich als reizvoll“, stellt der 54-Jährige fest. Es bereite ihm große Freude, zu Fuß oder per Rad diese umgebenen Landschaften zu erkunden und dabei abzuschalten. „Fast wie ein kleiner Urlaub vor der eigenen Haustür. Und es gibt immer wieder Neues und Spannendes zu entdecken. Und nach dem Erkunden stehe ich gerne am Herd und probiere verschiedenste Kochrezepte aus.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Mir gefällt das große Angebot an Sportmöglichkeiten und die Vielzahl der Vereine“, schwärmt Frank Böhle als „fast“ Ur-Ahlener von der Wersestadt. Darüber hinaus lobt er die Möglichkeit, sich vor Ort zwischen mehreren Schulformen entscheiden zu können. Ein weiteres Plus sei, dass die Stadt insgesamt recht kurze Wege vorzuweisen habe. „Das finde ich toll“, unterstreicht der Bänker. Zudem schätzt er das „offene Wort“ und die noch leicht vorhandene „Ruhrpottmentalität“ sehr.

Positivsten Erinnerungen an die Stadt Ahlen verbindet Böhle mit den Geburten seiner Kinder und der stets sehr guten Betreuung im Ahlener Krankenhaus. „Die unbeschwerte Kindheit und auch die Abiturzeit im Jahr 1989 mit den Feierlichkeiten wie Abiball bleiben ebenfalls stets in Erinnerung“, ergänzt er. „Alle 5 Jahre findet ein Treffen statt, das letzte vor einigen Monaten im Kulturgut Samson.“

Als Firmenkundeberater schätzt Böhle das Netzwerk in der Stadt. „Man sieht sich nicht nur zu beruflichen Terminen, sondern begegnet sich auch bei diversen Veranstaltungen, so dass zu vielen Unternehmern über viele Jahre ein enges Vertrauensverhältnis entstanden ist.“

Böhles Wunsch war es stets, in Ahlen tätig zu sein. „Und dem ist die Sparkasse auch immer nachgekommen, obwohl es auch zwischenzeitlich andere Optionen gab“, verrät er.  

Kritisch sieht Böhle seit Jahren die Entwicklung der Innenstadt/Fußgängerzone. „Wobei ich leider auch kein Patentrezept habe, wie diese wieder attraktiver gestaltet werden kann“, räumt er offen ein. Darüber hinaus sei das Freizeitangebot (Kneipen/Disco etc.) für Jugendliche und junge Erwachsene („hier denke ich insbesondere an meine 22-jährige Tochter“) leider nach wie vor dürftig. „Da ist noch Luft nach oben.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Theodor Budt (80), gebürtiger Ahlener, bis 2005 Stellvertretender Leiter des Sozialamtes im Kreis Warendorf und seit 2010 Geschäftsführer im DRK-Ortsverein Ahlen.

„Ich mag die Vielfalt in der Stadt Ahlen, das ist ein besonderes Aushängeschild“, sagt Theodor Budt. Ganz besonders gefällt ihm das kulturelle Angebot vor Ort, wobei er die breitgefächerte Palette an Veranstaltungen der Volkshochschule (VHS) und in der Stadthalle hervorhebt. Begeistert ist er zudem von den alten und zum Teil denkmalgeschützten Gebäuden in der Wersestadt. „Historisch spannend und wertvoll“, unterstreicht er, „nicht nur für geschichtlich Interessierte.“  Als sehr gelungen stuft er die Nachnutzung des Areals der ehemaligen Zeche Westfalen ein. „Andere Gemeinde haben die Nachnutzung nicht so gut hinbekommen.“

Grundsätzlich mag Budt den heimischen Menschenschlag. „Natürlich gibt es auch bei uns die Münsterländischen Stur-Köppe. Aber die Mischung ist gut und bunt. Das passt für ein gutes Miteinander.“

Als begeisterter Fahrradfahrer und Spaziergänger ist er mit dem Angebot in der „Industriestadt im Grünen“ recht zufrieden. Neben den kleinen Parks in der Stadt selbst begeistern ihn die Langst als grünes Paradies am Stadtrand sowie die Teufelsschlucht in Dolberg und der Grafenwald in Vorhelm. Für ihn steht fest: „Da hat Ahlen einiges zu bieten.“ Aber natürlich sei da noch Luft nach oben: „Noch besser geht immer“.

Für die Zukunft wünscht sich Budt, dass die junge Generation sich noch mehr einbringt und ihnen auch entsprechend etwas geboten wird. „Wir brauchen den Nachwuchs“, so der 80-Jährige. „Die jungen Leute müssen für sich und ihre Stadt Verantwortung übernehmen, damit Ahlen immer noch ein Stück besser wird.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Salih Celik (61), verheiratet, 2 Söhne, stolzer Opa von 2 Enkelkindern, Gastronom, Reiseleiter für Fahrten nach Kappadokien und begeisterter Hobbykicker bei Vorwärts Ahlen.

„Ahlen ist längst meine Heimatstadt geworden“, sagt Salih Celik und erinnert sich noch genau an das Jahr 1979, als er mit 17 Jahren per Flugzeug in Düsseldorf landete und direkt nach Ahlen zu seinen Eltern weiterzog, die dort schon länger arbeiteten. „Es war ein Rosenmontag“, weiß er noch ganz genau, „etwas fremd, aber dennoch interessant.“ Kein Wunder also, dass er sich an diesen ganz besonderen Tag jedes Jahr erinnert, wenn der närrische Lindwurm durch die Straßen zieht.  

Salih Celik, der in Kappadokien (Provinz Nevsehir) das Licht der Welt erblickte, fühlt sich in Ahlen überaus wohl. „Die kleine Stadt im Münsterland mit ihren unterschiedlichen Menschen und Kulturen gefällt mir gut“, sagt er und ergänzt: „eine echte Multikulti-Stadt“. Seine Familie habe dabei ein Stück Stadtgeschichte geprägt, ist er sich sicher. Sein Vater Ahmet sei immerhin schon1969 nach Ahlen gekommen und habe als Gastarbeiter in den Blomberg-Werken gearbeitet, seine Mutter Hüsne sei ihm 1973 gefolgt. Nicht ohne Stolz merkt Salih Celik an, dass seine Mutter im April 1992 das erste türkische Speiserestaurant in Ahlen eröffnete und dort bis heute anatolische Ess-Kultur gepflegt wird. „Einige haben uns damals bei der Eröffnung belächelt“, erinnert er sich noch ganz genau an die Anfangszeit.

Für die Zukunft der Stadt Ahlen wünscht sich der 61-jährige Gastronom noch mehr Zusammenhalt auf allen Ebenen. „Die Menschen müssen miteinander leben, nicht gegeneinander“, sagt er. Dabei ist er sich sicher, dass Ahlen auf einem guten Weg ist und verweist auf die über 100 Nationen, die schon jetzt in der Wersestadt zusammenleben. „Das klappt doch ganz gut bei uns“, stellt er fest, „für manch andere Städte hat Ahlen eine Vorbildfunktion.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Kunst und Kultur liegen mir am Herzen – das ist meine große Leidenschaft“, gesteht Dr. Heinz Dallmer offen ein und gerät sofort ins Schwärmen, wenn er an Ahlen denkt und an die kulturellen Angebote. Sein besonderes Augenmerk gilt dem Kunstmuseum, „das ist ein echter Edelstein, der auch viele auswärtige Gäste anlockt.“

Doch das ist nur ein Aspekt. „Ich liebe meine Stadt“, sagt er. Ahlen sei seine Heimat. Eine Heimat, in der man sich wohlfühle, in der man sich auskenne, dort wo die Freunde lebten, wo man „versorgt“ sei.

„Ich bin beeindruckt und habe es miterlebt, wie sich diese Stadt gewandelt hat: von einer dominant bergbaugeprägten Stadt zu einer Stadt mir vielen mittelständischen erfolgreichen Unternehmern, eine kulturorientierte Stadt mit erfolgreichen Initiativen in der Musikszene und in der bildenden Kunst.“

Dankbar ist Dr. Dallmer für die zentrale Erreichbarkeit der „lebenswichtigen“ Dienstleister in Ahlen. Gemeint sind damit die Bahn, die Post, die Banken, die Ärzte, die Apotheken, das Krankenhau, die Schwimmbäder, die Sportflächen, aber auch die gepflegten großflächigen Grünanlagen „für die Erholung von Leib und Seele“.

Eine besondere Rolle, die ihn persönlich ganz eng mit der Stadt verbindet, spielt die „Eule“ des Städtischen Gymnasiums Ahlen. Im Jahr 1961 hat er als Schüler das Schulwappen (ein Emblem, das den ersten Buchstaben Ahlens und eine Eulendarstellung beinhaltet) im Rahmen eines Wettbewerbs zum 50-jährigen Bestehen des Gymnasiums unter der Betreuung des Ahleners Kunstlehrer Hermann Schweizer kreiert. „Als Schöpfer des Markenzeichens bin ich schon etwas stolz“, sagt er. Zumal das Wappen – nur leicht verfremdet zum 100-jährigen Jubiläum der Schule - nach wie vor Bestand habe. „Für ein Markenzeichen ist das nach mehr als 60 Jahren eher selten der Fall“, weiß er aus Erfahrung. 

Die Eule habe er damals gewählt, weil sie für ihn „Attribut der Athene“ (Stadtgöttin und Beschützerin aller wissenschaftlichen Betätigung) und „Symbol der Weisheit“ gewesen sei, erklärt Dr. Dallmer und weist noch auf eine weitere Besonderheit hin. Denn am 12. Juni 2023 hat die MINT-Gruppe der Jahrgangsstufe 8 des Städtischen Gymnasiums ein Experiment durchgeführt. Ein Wetterballon wurde in die Stratosphäre geschickt. In 36.000 Metern Höhe wurde ein Bild vom Experiment gemacht und im Hintergrund sah man die Eule des Städtischen Gymnasiums vor der Erde.

Dr. Dallmers großer Wunsch an die Zukunft der Stadt Ahlen ist, dass die Innenstadt wieder „mehr bespielt“ wird durch Ansiedlung von Einzelhandel und Gastronomie. „Damit die Innenstadt Magnetkraft für auswärtige Besucher ausübt“, erklärt er.

Darüber hinaus hofft er, dass sich die von ihm sehr befürchtete Zweiteilung diesseits und jenseits der Bahn nicht noch mehr verstärkt, sondern im Gegenteil zu einer Einheit wird.

Und weiter stellt er in den Raum: „Ich versuche mir vorzustellen, wie Ahlen in 50 Jahren sein wird? Wird sie für Investoren interessant sein? Wird man gerne in ihr leben wollen? Wird man in Ahlen seinem Beruf nachgehen und in Ahlen wohnen? Was wird einem spontan einfallen, wenn der Name der Stadt Ahlen fällt?“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Ahlen ist eine schöne Stadt mit vielen offenen und versteckten Reizen, die man manchmal auch erst „herauskitzeln" muss. Wer aber mit wachen Augen durch unsere schöne Heimat geht, der wird erkennen, dass Ahlen voller  Reichtümer ist: die beeindruckenden historischen Gebäude in der Innenstadt, die Burgen, Kulturangebote wie das Kindertheater im JuK-Haus, Kartoffelfest an der Zeche, die „Offenen Ateliers", Musiker wie „Tuchnichgut", Dimi und De Pöttkes, Nelha, das Stadtfest, Badewannenrennen, Kultursommer am BÜZ und die fantastischen Stadtteilfeste. 

Diesen Reichtum zu erhalten und fotografisch sowie filmerisch zu begleiten, ist für uns eine Herzensangelegenheit, unser Engagement und unsere Art die Ahlener Vereine und die Kulturszene zu unterstützen.  Ein ganz besonderes Anliegen sind für uns der Ahlener Karneval und das Schützenwesen. Bei beiden Festen erlebt man viele einzelne Vereine, die mit ihrer Vielfalt einen Gemeinschaftsgeist und Zusammenhalt schaffen und somit viele Menschen über das Feiern hinaus vereinen.

In diesem Sinne: Ahlensia Helau und Horrido, Jenny und Christian von PaLu Fotografie

„Ahlen ist meine Heimatstadt, obwohl meine Familie aus Trabzon in der Türkei stammt“, sagt Ilkay Danismaz und stellt damit zugleich fest: „Ich bin ein echter Ahlener". Vor 48 Jahren hat er im Ahlener Krankenhaus das Licht der Welt erblickt.  Als Sohn eines Bergmanns ist er natürlich in der Kolonie aufgewachsen. „Meine schulische Ausbildung begann nach dem städtischen Kindergarten am Wetterweg mit der Diesterweg-Grundschule im Herzen der Kolonie. Danach besuchte ich das Städtische Gymnasium in Ahlen“, berichtet Danismaz. Zudem habe er seinen Beruf in Ahlen erlernt, seine Frau in Ahlen kennengelernt und geheiratet.

„Ahlen ist für mich eine besondere Stadt im Kreis Warendorf. Sie ist nicht zu groß, aber auch nicht zu klein. Zudem ist Ahlen sowohl eine Industriestadt als auch eine Stadt im Grünen“, schwärmt er. In seiner Kindheit habe er es genossen, mit Freunden und Klassenkammeraden unterwegs zu sein. „Wir sind mit dem Fahrrad in die Langst sowie in die Parks oder zum Sportpark Nord gefahren“, erinnert es sich. Darüber hinaus hätten die Bolzplätze in der Kolonie oder im Stadtgebiet zum Fußballspielen eingeladen.

Ein großes Plus für Ahlen ist nach Meinung von Danismaz die Weltoffenheit der Stadt, nicht zuletzt wegen der vielen Menschen mit verschiedenen Nationalitäten und Kulturen. Das habe er schon in seiner Kindheit erfahren, stellt er rückblickend fest. „Ich bin multikulturell aufgewachsen. Bei uns in der Nachbarschaft gab es Italiener, ehemalige Jugoslawen, Polen und Spanier.“ Gemeinsam habe man damals nach der Schule bis in die Abendstunden draußen gespielt oder etwas unternommen.  „Eine schöne Zeit“, resümiert Danismaz. 

Gerne erinnert er sich auch an das gute Verhältnis seiner Eltern zu den Nachbarn zurück. „Wenn wir mit dem Auto aus dem Sommerurlaub zurückkamen, wurden wir auch von den deutschen Nachbarn auf der Straße herzlich empfangen und umarmt. Man kümmerte sich gegenseitig um die Blumen und Vorgärten und gab vertrauensvoll seine Hausschlüssel ab.“ Das seien wichtige Erinnerungen und Erfahrungen, die er gemacht habe.

Aus seiner Grundschulzeit erinnert sich Danismaz noch an den Ausflug nach Winterberg zum Schullandheim der Stadt Ahlen. „Das war ein schönes Erlebnis und hat den Zusammenhalt der Klasse gefördert.“ Ähnliches habe er am Städtischen Gymnasium im Erdkunde-Leistungskurs mit 13 Schülern und 2 Lehrern im Jahre 1995 bei der Kulturreise nach Istanbul erlebt.

„Wir leben in einer Zeit der modernen Technologie“, stellt er fest. Das mache das Leben sowohl im Beruf als auch im privaten Bereich zwar leichter. Aber es gebe auch Schattenseiten. So würden über soziale Medien teilweise Freundschaften mit Menschen geknüpft, ohne diese direkt zu kennen. „Wir verbringen viel Zeit im Internet und machen uns davon sehr abhängig“, bedauert Danismaz. Das führe oft dazu, dass die Familie, Verwandte und Freunde vernachlässigt würden. „Wir verlieren den Kontakt zu Mitmenschen und Nachbarn“, befürchtet Danismaz. Aus diesem Grund wünscht er sich, den Zusammenhalt wieder zu bekommen wie in den 1990er-Jahren. 

Dass dies nach wie vor möglich sei, habe die Corona-Pandemie gezeigt. „Damals haben wir es geschafft, gegenseitig aufeinander Rücksicht zu nehmen“, so Danismaz. Ein eindrucksvolles Zeichen sei es gewesen, dass es nach Absprache mit der Stadtverwaltung möglich gewesen sei, beim Läuten der Kirchenglocken auch den Gebetsruf (Ezan) 14 Tage lang ausrufen zu lassen. „Damit haben wir ein Zeichen für kranke Menschen und die Menschheit auf der ganzen Welt setzen können und gezeigt, dass wir für alle beten, egal welche Nationalität oder Religion man hat.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit.

„Als jemand, der von außen in die Stadt gekommen ist, gefällt mir vor allem das vielfältige Angebot in der Stadt von Wirtschaft, Freizeit und Kultur“, sagt der Ahlener Neubürger Stefan Deimann. Besonders angetan ist er vom Marktplatz in der Innenstadt. „Im Sommer zaubert er bei gutem Wetter am Abend eine wunderbare schöne Atmosphäre“, schwärmt der 59-Jährige. Zudem begeistern ihn die „tollen Parks“ in Ahlen, die dazu einladen, sich zu erholen.

Beeindruckt hat ihn, wie positiv und freundlich er in der schönen Stadt Ahlen von allen Menschen aufgenommen wurde und mit welcher Freude hier die Feste in den Vereinen gefeiert werden. 

Als Pluspunkt für Ahlen stuft er das breitgefächerte Angebot vor Ort ein. „Mir persönlich fehlt hier in Ahlen nichts“, sagt er. „Meine Bedürfnisse werden in allen Bereichen abgedeckt. Denn wenn man sucht, findet man in allen Lebensbereichen sehr Vieles, mit dem ich hier gar gerechnet hätte. Wie zum Beispiel das wunderbare Kunstmuseum.“ 

Für die Zukunft der Stadt hofft er auf neue Impulse für die Innenstadt. „Diesen Bereich müssen wir an unsere zukünftigen Bedürfnisse anpassen“, sagt der Wirtschaftsförderer. Hier gelte es den zukunftsfähigen Umbau voranzutreiben. Dabei ist Deimann durchaus optimistisch: „Ich spüre dazu gerade eine Aufbruchstimmung in der Stadtgesellschaft, diese große Aufgabe intensiv anzugehen.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Ich bin in Ahlen aufgewachsen – erst im Süden, dann in der Bauernschaft Rosendahl und hatte schon sehr früh einen großen Bezug zu vielen Menschen. Mein Vater, Theo Doodt, hat die heutigen Happy Trumpets gegründet und die Musiklandschaft in Ahlen mitgeprägt. Wir Kinder sind da einfach mit reingewachsen“, sagt Ralf Doodt und ergänzt: „Ich bin und bleibe ein Ahlener Jung, auch wenn ich mittlerweile in Freckenhorst wohne.

Für ihn steht fest: Musik verbindet Menschen und Nationen – Musik braucht keine Worte. „Das sehe ich immer wieder, und daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Es macht riesigen Spaß, die Menschen in Ahlen mit unserer Musik zu erfreuen, sei es zu den Schützenfesten, zu Karneval oder bei verschiedenen kirchlichen Veranstaltungen wie bei der Telgter Wallfahrt, die wir jahrelang begleitet haben.“ Die Freude der Menschen sei in den Gesichtern zu sehen, so Doodt, „für uns Musiker ist das der größte Lohn.“

Als ehemaligem Mitarbeiter im Bergbau gefällt ihm die Umgestaltung des Zechengeländes sehr gut. „Es ist zu einem Aushängeschild der Stadt Ahlen geworden und bietet mit vielen unterschiedlichen Veranstaltungen eine gute Plattform für alle Menschen in Ahlen“, sagt er und darauf könnten alle stolz sein.

Gerne zurück erinnert sich Doodt an die zahlreichen Auftritte der Happy Trumpets. „Wir haben die Stadt Ahlen oft im In- und Ausland vertreten und dabei sehr häufig Unterstützung durch die Stadt erfahren. So konnten wir unter anderem die Partnerstädte Differdingen und Teltow besuchen, waren dadurch mehrfach in Berlin, in Tschechien, im Ötztal, wurden von Horst Jaunich im damaligen Bundestag in Bonn empfangen, waren mit Bernie Recker im Landtag.“

Für die Zukunft der Stadt Ahlen wünscht sich Doodt, dass Ahlen bunt und vielfältig bleibt und dass alle Nationen sich gegenseitig respektieren. „Die Grundlagen sind da und alle Ahlenerinnen und Ahlener können dazu beitragen“, steht für ihn fest.

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Für mich ist Ahlen eine lebenswerte Stadt, weil man alles in der Nähe hat und fast alles zu Fuß oder mit dem Rad erreichen kann: Familie, Freunde, Restaurants, Ärzte, Geschäfte.“ Das gelte auch für den wunderschönen Ahlener Ortsteil Vorhelm, in dem sie lebt und arbeitet. Auch im Dorf sei fast alles erhältlich. Darüber hinaus lade der Grafenwald mit seinem Wasserschloss zum Verweilen und Sauerstoff tanken ein. „Ich gehe dort oft mit meinem Hund spazieren.“ In Ahlen selbst sei die Zechenhalde vorbildlich renaturiert worden und lade Jung und Alt zum Erholen ein. Ein weiterer Vorteil der Wersestadt: „In der unmittelbaren Nähe kann man viele nette andere Orte mit dem Rad erreichen, zumal das Radwegenetz super ausgebaut ist.“

Ein positives Erlebnis war für Melanie Fischer der Ausbau der Hundeauslaufflächen in Ahlen. Dadurch sei ein regelmäßiger Treff mit Hundehalter und Fellnasen gewährleistet. Dieser findet immer samstags im Olfetal statt.

Ein einprägendes Erlebnis war für sie vor vielen Jahren das Konzert mit Herbert Grönemeyer im Sportplatz Nord. „Solche Konzerte könnten ruhig öfters stattfinden“, sagt sie. 

Ihr Wunsch für die Zukunft: „Ich würde mich freuen, wenn sich der Ahlener Marktplatz noch mehr zu einem beliebten Treff im Herzen der Stadt entwickelt.“ Dabei setzt sie auf die Mithilfe der Gastronomen. „Noch mehr Stühle und Tische laden bestimmt zum Verweilen ein“, glaubt sie und verweist auf die Nachbarstädte Warendorf und Oelde. „Die haben eine echte Vorbildfunktion.“ 

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Ahlen ist für mich eine Stadt der kurzen Wege. Mit dem Fahrrad gelangt man sehr schnell überall hin“, schätzt Sebastian Franke die guten Verkehrsmöglichkeiten in der Wersestadt. Darüber hinaus schwärmt er von Grünanlagen in Ahlen. „Da hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan“, stellt er fest und nennt den Umbau des Stadtparks sowie die Gestaltung des Berliner Parks sowie des Zechenparks. „Die grünen Oasen laden zum Spaziergang und zu sportlichen Aktivitäten ein.“

Als positive stuft Franke die überschaubare Größe der Stadt ein. „Gefühlt kennt in Ahlen jeder jeden. Egal ob beim Stadtfest, Marktbesuch oder Stadtbummel – immer trifft man Bekannte und Freunde. Die Stadt ist in dieser Hinsicht ein Dorf, mit Charme.“

Ein Aushängeschild und eine Besonderheit ist für Franke das jährlich stattfindende Stadtfest. Und das kommt nicht von ungefähr. Denn vor Jahren hat er dort seine Frau kennengelernt. „Daher ist das Stadtfest für mich ein positives Erlebnis“, verrät er. 

Ein Wunsch hat Franke für die Zukunft: „In meiner Tätigkeit als Jugendleiter der Fußballabteilung könnte ich mir einen weiteren Sportplatz am Lindensportplatz vorstellen. Dadurch hätten wir die Möglichkeit, weiteren Kinder den Vereinssport und das Vereinsleben näherzubringen.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Auf Ahlen ist Klaus „Erbse“ Gerbsch stolz. Hier fühlt er sich wohl und möchte die Menschen sowie die vielfältigen Möglichkeiten nicht missen. Für ihn als ehemaligen Bergmann, der über Jahrzehnte nach dem schwarzen Gold unter Ahlen geschürft hat, sind die ehemaligen Fördertürme und der blaue Wasserturm ganz besondere Wahrzeichen, die ihm das Gefühl von „Heimat“ geben.

Ihm gefällt, dass sich in Ahlen in den vergangenen Jahren viel bewegt und zum Positiven verändert hat. Besonders hervor hebt er das kulturelle Angebot der Stadt und verweist auf das Kunstmuseum sowie das Heimatmuseum. „Ein Blickfang ist auch das Alte Rathaus im Herzen der Stadt“, schwärmt Gerbsch. Schon jetzt freut er sich auf die Neugestaltung des Paul-Rosenbaum-Platzes.

Als Sportler durch und durch gibt er den heimischen Sportanlagen besonders gute Noten. „Andere Städte würden sich freuen, wenn sie so ein Angebot hätten“, ist er sich sicher. Dass Sport verbindet und Brücken baut, hat Gerbsch in seinem Leben immer wieder erfahren. „Ich kann auf zahlreiche positive soziale Kontakte zurückblicken“, sagt er. Durch den Fußball hätten viele junge Menschen mit unterschiedlichen Nationalitäten zueinander gefunden. „Das hat dazu geführt, dass auch mehr Verständnis für andere Kulturen, Religionen und Meinungen besteht.“

Dass die Ahlener recht feierfreudig sind, steht für Gerbsch mit Hinweis auf die Stadtfeste und zahlreiche andere Veranstaltungen fest. „Und das ist auch gut so“, unterstreicht er. „Ein großes Plus sind die zahlreichen Parkanlagen, die zum Verweilen und Entspannen einladen“, lobt Gerbsch das Angebot vor Ort. Darüber hinaus findet Gerbsch die zahlreichen Radwege in Ahlen selbst sowie rund um Ahlen und in den Außenorten hervorragend. „Da macht das Radeln richtig Spaß und ist ein Erlebnis für alle“, ergänzt er.

Wichtig ist für ihn, dass Ahlen eine Stadt der kurzen Wege ist. „Alles ist schnell und gut zu erreichen“, sagt er und verweist dabei auf Ämter, Lebensmittelgeschäfte, die ärztliche Versorgung und vieles mehr.

Ein Wunsch für die Zukunft der Stadt Ahlen liegt Gerbsch besonders am Herzen: „Wir müssen die Fußgängerzone einfach attraktiver gestalten, so dass es wieder Spaß macht, in Ahlen einzukaufen, ohne nach Münster, Hamm oder Warendorf zu fahren.“ 

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Sabine Giesecke-Helweg (61), alleinerziehend, sozialpädagogische Betreuerin, Gründerin des Vereins Sternenkinder Ahlen und der Alleinerziehenden-Gruppe sowie Mitinitiatorin der Aktion „One Billion Rising“ in Ahlen.

„Ahlen ist eine tolle Stadt.“ Sabine Giesecke-Helweg ist begeistert von ihrem Heimatort. Ihr gefällt die Vielfalt. Dazu zählt sie nicht nur die Vielfalt der Nationen, die in Ahlen leben und das Leben so bunt machen, sondern auch die vielen ehrenamtlich engagierten Mitbürger und -bürgerinnen. „Nicht zu vergessen ist das kulturelle Angebot, das sich im Vergleich mit manch anderen Städten deutlich abhebt.“ 

Für die Zukunft wünscht sie sich so eine Art „Treffpunktinseln“, wo junge Leute – „also nicht nur die Jugendlichen, sondern auch junge Erwachsene“ – zusammenkommen können. Ihr Tipp mit Blick auf mögliche Wetterkapriolen: „Am besten mit Abdach“. 

Darüber hinaus hofft sie auf eine weitere Verbesserung der öffentlichen Verkehrsanbindung an andere Städte im näheren Umfeld. Dabei hat sie insbesondere die Jugendlichen im Blick. „Viele Jugendliche können keinen Ausbildungsplatz annehmen, da sie noch keinen Führerschein haben oder sich keinen Führerschein leisten können. Zudem gibt es viele Alleinerziehende, die wenig Geld haben und auf günstige Beförderungsmöglichkeiten angewiesen sind.“

Dass Ahlen weit über die Grenzen Deutschlands bekannt ist, dafür hat Sabine Giesecke-Helweg noch eine kleine Anekdote parat. 1989 lebte sie für mehrere Monate in Griechenland. Damals fuhr sie von der Arbeit mit dem Bus in die Stadt. „Der Busfahrer fragte mich auf Griechisch, wo ich hinwollte. Ich antwortete ihm ebenfalls auf Griechisch“, erzählt sie. Plötzlich habe er auf Deutsch gefragt: „Wo kommen Sie denn her?“ Da Giesecke-Helweg dachte, dass ihren Geburtsort bestimmt niemand kennt in Griechenland, antwortete sie „Aus der Nähe von Dortmund“. Zu ihrer Verblüffung antwortete der Busfahrer: „Ich habe auch mal in der Nähe von Dortmund gewohnt - in Ahlen. So klein ist manchmal die Welt.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Thomas Gocke (32), geboren und aufgewachsen in Troisdorf (zwischen Köln und Bonn), verheiratet, zunächst Pastoralassistent in der Pfarrei St. Bartholomäus Ahlen (ab August 2017), Pastoralreferent seit August 2020 mit Schwerpunkt Jugendarbeit, Hobbys: Kochen, Fußball (1. FC Köln), Radfahren und Gesellschaftsspiele.

„An Ahlen gefällt mir besonders die Restaurantlandschaft, nicht nur weil ich gerne essen gehe, sondern sie spiegelt Ahlen sehr schön wider. Sie ist bunt, vielfältig und gut. Und ich finde, dass zeichnet Ahlen aus“, sagte der relativ frischgebackene Ahlener. In der Wersestadt seien viele unterschiedliche Küchen zuhause und genauso unterschiedliche Menschen, erklärt Thomas Gocke, „das schätze ich sehr“. 

„Außerdem hat Ahlen, wie ich finde genau die richtige Größe. Ich kann fast alles mit dem Fahrrad in 10 Minuten erreichen und trotzdem fehlt es hier an nichts“, schwärmt der Pastoralreferent. Darüber hinaus habe Ahlen einen schönen kleinen Wochenmarkt und auch sonst könne man hier gut einkaufen gehen, obwohl es in der Innenstadt leider immer weniger werde. „Hier will ich auch direkt meinen Wunsch für die Zukunft anbringen. Ich wünsche mir wieder mehr Geschäfte in der Innenstadt, Bäcker und Metzger fehlen in der Fußgängerzone nun komplett.“ 

Positive Erfahrungen macht Gocke in Ahlen tagtäglich, „besonders bei meiner Arbeit als Seelsorger in dieser Stadt“. Ganz besonders schätzt er dabei die Jugendarbeit. „Ich bin für sämtliche Jugendgruppen und Verbände sowie unsere Ferienlager in der Pfarrei St. Bartholomäus verantwortlich. Das macht einfach Spaß.“ Des Weiteren pflegt er viele Kontakte über den Predigt- und Beerdigungsdienst. „Ich freue mich jeden Tag auf die Arbeit und die Menschen, denen ich begegne. Hier kann und darf man wirklich von Berufung sprechen. Mein Dienst erfüllt mich sehr, für mich kann es keinen schöneren Beruf als den meinen geben.“

Positiv hervor stechen für Gocke die zahlreichen Veranstaltungen in Ahlen, ob Streetfood-Festival, Stadtfest, Ahlener Gourmetmarkt, Fest der Fördertürme und vieles mehr. „Die Organisatoren geben sich alle sehr viel Mühe, und ich nehme immer gerne an all diesen Veranstaltungen teil.“

Gute Noten gibt der Pastoralreferent dem Radwege-Netz in Ahlen. „Meine Frau und ich fahren gerne Fahrrad und sind oft auf dem Werse-Radweg unterwegs, allerdings nur zu den Zielen, die man ohne E-Bike in ein bis anderthalb Stunden erreichen kann.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Dr. Petra Gosda (56), geboren in Sendenhorst, Pfarrerin im Schuldienst, Hobbys: Lesen, Sport, Querflöte spielen, Hühner und Katzen.

„Mir gefallen die Menschen, vor allem die Menschen“, bringt es Dr. Petra Gosda es auf den Punkt. Bei ihrer Tätigkeit als Pfarrerin habe sie in den verschiedenen Ahlener Kirchengemeinden und auch in der Flüchtlingshilfe zahlreiche Bürgerinnen und Bürger Ahlens kennengelernt, die sich unermüdlich für andere einsetzen. „Mit viel Herzblut engagieren sie sich für ein gutes Zusammenleben in unserer Stadt. Ich bin glücklich und dankbar, mit solchen Menschen zusammenzuarbeiten.“

Positive Erfahrungen und Erlebnisse, da kann die Pfarrerin mehrere Beispiele nennen. Besonders gerne erinnere sie sich an die Aktion „Ahlen tischt auf“. „Als 2017 mehrere Hundert Geflüchtete in der Ahlener Kaserne untergebracht waren, haben mein katholischer Kollege Ludger Seibert und ich zusammen mit verschiedenen Verbänden diese Aktion ins Leben gerufen. Der Plan: Als Zeichen der Gastfreundschaft sollten Ahlener Bürger und Bürgerinnen Geflüchtete zu sich nach Hause einladen, zu einem gemeinsamen Mittagessen.“ 

Offen ein räumt Dr. Gosda, dass die Organisatoren im Vorfeld durchaus zweifelten, ob sich genug Einheimische finden würden – „die Deutschen sind ja nicht übermäßig berühmt für ihre Gastfreundschaft“. Doch sie seien eines Besseren belehrt worden: „Die Resonanz in der Ahlener Bevölkerung war groß. Viele ließen sich auf dieses Abenteuer ein und wurden reich beschenkt: Die Begegnung mit fremden Menschen aus aller Herren Länder erlebten sie als einen Segen für sich selbst. Aus dem Mittagessen entstanden teilweise längere Beziehungen, manchmal sogar Freundschaften. Für uns als Organisationsteam war es sehr beglückend, dies mitzuerleben.“ 

Was könnte noch besser werden? Dabei verweist die Pfarrerin auf das Fastenbrechen im Städtischen Gymnasium, zu dem sie am 15. März eingeladen war. „Dort erlebte ich einen sehr interessanten Abend. Ich würde mir wünschen, dass solche Begegnungen viel öfter stattfinden, dass wir uns gegenseitig einladen und besuchen, damit wir uns besser kennenlernen und verschiedene Kulturen, Traditionen und Religionen als Bereicherung erleben.“ 

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Wir lieben Ahlen, denn…

…Ahlen kann feiern. 
…Ahlen liebt Konzerte. 
...Ahlen vereint Menschen durch die Magie der Musik.
…Ahlen macht Party. 
...Ahlen ist der Ort, an dem Jubel und Lachen zu einer Melodie verschmelzen.
...Ahlen macht die Nacht zum Tag.
…Ahlen ist laut. 
...Ahlen ist eine Stadt der Feiernden.
...Ahlen bringt Farben in die Nacht. 
...Ahlen verbreitet einzigartige Partyatmosphäre.
...Ahlen ist der Hotspot für unvergessliche Konzerte und Feste.
...Ahlen kann tanzen.
...Ahlen kann ausgelassen sein.
...Ahlen liebt live Musik.
…Ahlens Konzerte sind ansteckend. 
...Ahlen ist energiegeladen.
...Ahlen kann bis in die Morgenstunden feiern.
…Ahlen kann jubeln. 
...Ahlen ist eine Hymne der ausgelassenen Konzerte und Feierlust.
…Ahlen bringt Menschen zusammen in einem Konzert der Lebensfreude. 
...Ahlen lässt die Stimmung explodieren.
...Ahlen bringt die Nachbarschaft zum Beben.
...Ahlen feiert das Leben mit Leidenschaft.
...Ahlen schafft Erinnerungen, die für immer bleiben.

Hier sind wir Zuhause!!!

„In Ahlen bin ich ganz schön rumgekommen und habe mein Leben an verschiedenen Orten in dieser Stadt verbracht“, blickt Günter Harms zurück. Von der Warendorfer Straße ging es zum Wetterweg, danach zur Bergamtstraße und zum Lütkeweg, bevor er sein Eigenheim in Dolberg bezog. Überall habe es ihm gut gefallen, sagt er, so unterschiedlich die Orte auch gewesen seien.

Großen Gefallen findet er an der Kunstszene in Ahlen, „die ist über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt“. Zudem stuft er die Umgestaltung des Zechengeländes als gelungen ein. Darüber hinaus lobt er das gute Angebot an Kitas, das breitgefächerte Schul- und Bildungsangebot sowie das naturnahe Wohnen in der Wersestadt.

„Wie lebenswert Ahlen überhaupt ist, kann man erst ermessen, wenn man viel Zeit mit den Kindern in einer nahen, grünen Umgebung verbringen kann“, sagt Günter Harms. Ausflüge in die nähere Umgebung sowie gefahrloses Radfahren für die Kinder auf dem Weg   zu den städtischen Schulen seien weitere Pluspunkte. „Das ist es, was die Mittelstadt Ahlen ausmacht. Einfach gut.“

An Ahlen gefällt Harms die Vielfältigkeit der Menschen, die hier leben und arbeiten. „Ich bin in Ahlen geboren, hier aufgewachsen, habe den größten Teil meines Lebens hier verbracht und fühle mich der Stadt dadurch verbunden“, unterstreicht er.  

Gerne erinnert es sich an seine Kinder- und Jugendzeit in der Kolonie zurück. „Da habe ich nie Langeweile empfunden.“  Die Steppkes hätten nicht nur auf den Straßen „Pinnchen“ gespielt, sondern auch Fußball, „was bei TuS Ahlen natürlich ein ganz anderes Kicken war“. 

„Noch heute gehe ich gerne durch meine alte Heimat“, macht Harms deutlich und verweist auf die Entwicklung des Glückauf-Platzes, der im Kalender 2024 vom „Jupp-Foto-Club“ mit einem Foto aus dem Jahr 1956 mit der Polizeiwache, dem Milchladen und dem Lebensmittelgeschäft sehr gut dargestellt wird. 

Für die Zukunft der Stadt wünscht sich Harms, dass die Attraktivität der Innenstadt verbessert wird. „Damit sich die Einwohner wohl fühlen und Menschen aus der Umgebung Interesse haben, hier einzukaufen“, erklärt er. Daneben spricht er sich dafür aus, bestehendes Handwerk und die vorhandene Industrie zu unterstützen sowie weitere Ansiedlungen zu ermöglichen. Und ganz wichtig für den ehemaligen Bürgermeister: „Ein friedliches Miteinander im Auge behalten“.

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„An Ahlen gefallen mir die kulturelle Vielfalt, die naturnahe Parklandschaft, vor allem aber interessiert mich die Geschichte der Stadt“, bringt es der Ahlener Künstler auf den Punkt. Er kenne im Münsterland keine andere Stadt, in der seit der Gründerzeit die gesellschaftspolitischen Herausforderungen hinsichtlich der Industrialisierung und der Zuwanderung so groß gewesen seien wie in Ahlen, sagt er. „Dennoch ist die Stadt überschaubar und naturnah geblieben.“
 
„Weil ich in Ahlen aufgewachsen bin, kenne ich die Stadt gut“, so der 60-Jährige. Davon habe er auch bei beruflichen Neuorientierungen profitiert. „Ich habe immer Menschen gefunden, die mir eine große Hilfe waren.“ 

Bei seinen Hobbys haben ihn die vielen verschiedenen Nationalitäten in Ahlen inspiriert. „Besonders gerne denke ich an die Zeit zurück, die ich beim Ahlener Türkischen Sport- und Kulturverein (ATSV) verbrachte. So lernte ich und lerne immer noch die türkische Kultur und Gastfreundschaft kennen. Während der Reisen mit dem ATSV entwickelte ich meinen Kunststil, lernte menschlich vieles hinzu, was mir bei meiner jetzigen beruflichen Tätigkeit, der Interessenvertretung der Beschäftigten in den Freckenhorster Werkstätten, sowie meiner künstlerischen Tätigkeit dort eine große Hilfe ist.“ 

Mit Blick in die Zukunft wünscht sich Hatscher für Ahlen einen guten gesellschaftspolitischen Zusammenhalt und dass sich mehr Menschen mit dieser Stadt identifizieren. „Das halte ich bei den Herausforderungen der kommenden Jahre für sehr wichtig“, sagt er und hofft. „Vielleicht ist das Stadtjubiläum eine Möglichkeit, den Gemeinschaftssinn zu stärken. Auch würde ich mir wünschen, dass es noch mehr Begegnungsmöglichkeiten zwischen den Kulturen gibt.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Meine Stadt hat mich positiv beeinflusst. Ich finde Ahlen von der Größe attraktiv, nicht zu groß und nicht zu klein. Man kann viel unternehmen, das kulturelle und sportliche Angebot sucht seinesgleichen. Daher ist Ahlen eine reiche Stadt, in der viel Herzblut steckt und in die ich immer wieder mein Herzblut stecke.

Als frühere Bergarbeiterstadt ist Ahlen jetzt durch die metallverarbeitende Industrie und namhafte Unternehmen geprägt. Mit meinem Unternehmen haben wir gerade unser 100-jähriges Jubiläum feiern dürfen. Es sollte unser Ziel sein, Fachkräfte in unserer Stadt zu halten.

Ich bin davon überzeugt, dass das 800-jährige Jubiläum ein voller Erfolg wird, weil Ahlen einfach immer ausgelassen feiern kann!

„Ich bin ein Kind des Ahlener Ostens - hier bin ich geboren, hier bin ich als ein glückliches Kind jenseits der Bahn aufgewachsen“, sagt Miri Hermes mit Stolz. Auch während des Studiums sei sie immer mit dem Ahlener Osten verbunden geblieben, weil dort ihr Zuhause war und ihre Mutter dort bis heute lebt. Außerdem hat sie zu der Zeit mehrere Jahre im Jugendzentrum Ost gearbeitet. „Das war im Grunde auch mein erster Kontakt mit der Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Ahlen.“ 

Ganz besonders gefällt ihr an Ahlen der wunderschöne Marktplatz, wenn er belebt ist, beispielsweise zur Stadtfestzeit, wenn Tralla City ist oder wenn die Gastronomie dort ihre Tische und Stühle aufstellt. „Ich mag zudem die Örtlichkeiten rund um die Fördertürme, die Halde und das Zechengelände - die haben einen ganz besonderen Charakter. Wenn ich dort ab und zu vorbeiradele, wünsche ich mir, dass man bei diesem besonderen Flair irgendwo einkehren und diesen Charme länger genießen könnte.“

Das Angebot der Kinder- und Jugendarbeit ist laut Miri Hermes unglaublich groß. „Welche Stadt dieser Größe hat zwei Jugendzentrum und in den Vororten sowie im Norden noch zusätzliche Jugendräume. Zudem gibt es diese tolle Ferienspielidee und ein wirklich großes Spektrum an Sportangeboten.“

Ins Schwärmen gerät Miri Hermes, wenn sie an die Mammutspiele und die vielen damit verbundenen Geschichten denkt. „Um die Kinder bei Laune zu halten, haben einmal 50 Betreuer im strömenden Regen für die Kinder getanzt und gesungen, damit sie sich während der Wartezeit bis zur Abholung nicht langweilen“, erinnert sie sich an ein Beispiel. Das eindrucksvollste Abschlussfest war für sie das 25-jährige Jubiläum der Spiele, wo sie und ihr Moderationskollegen Tobi mit 2500 Menschen im Sportpark Nord die „Silberhochzeit“ der Spiele feierten. Beeindruckend ist ihrer Meinung nach auch das Organisationsteam, das mit Bille, Stefan, Tobi und Markus schon seit knapp 20 Jahren eng und wertschätzend zusammenarbeitet und immer noch viele kreative und verrückte Ideen hat. „Aber am allerschönsten sind die strahlenden Kinderaugen, die Begeisterung, mit der sie täglich kommen und dass sie unvoreingenommen erst mal alles annehmen und mitmachen und ihre Eltern damit anstecken.“  
 
Mal abgesehen von den vielen Leerständen in Ahlen, die die Fußgängerzone immer weniger „leben“ lassen, wünscht sich Miri Hermes, dass einerseits die Ahlener nicht müde werden, die Angebote zu nutzen, die ihnen gemacht werden (Gourmetmarkt, Stadtfest, TrallaCity, „Ahlen karibisch", ...) und dass andererseits die Stadt versucht, wieder „mehr Leben in die Bude“ zu bekommen. „Schön fände ich, wenn sich das Angebot insbesondere für die Jugendlichen erweitern würde, damit sie ihre Wochenenden nicht zwingend in Beckum, Hamm, Warendorf oder Münster verbringen.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Für mich ist die Vielfalt an unterschiedlichen Festen und Veranstaltungen in Ahlen besonders attraktiv. Dieses Angebot bringt die Bewohner zusammen und trägt zur lebendigen Atmosphäre der Stadt bei“, schwärmt Lea Heuer von ihrer Heimatstadt. Als ein Beispiel nennt sie das jährlich stattfindende Stadtfest. „Da treffe ich immer Freunde und Bekannte, manche nur dieses eine Mal im Jahr.“

Nicht unerwähnt lässt Lea Heuer die weiteren kulturellen Angebote, die die Stadt zu bieten hat. Ob Gourmetmarkt, Stadtteilfest oder Veranstaltungen in der Stadthalle, die 24-Jährige schätzt die Vielfalt sehr. Der Erhalt mehrerer Zechengebäude ist für sie ein weiterer positiver Aspekt, der die Geschichte und Identität Ahlens nachhaltig prägt.

Gute Noten hat sie für die grünen Oasen in der Stadt parat, die zum Verweilen einladen. „Die Parkanlagen und Naherholungsgebiete bieten einen wunderbaren Rückzugsort für Entspannung und Erholung inmitten des städtischen Lebens“, lobt Lea Heuer die Entwicklung der vergangenen Jahre. Besonders angetan hat es ihr dabei der neu gestaltete Stadtpark. „Der liegt quasi vor meiner Haustür. Und da meine Wohnung nur einen kleinen Balkon hat, bin ich regelmäßig mit meinem Freund hier und genieße die Natur. Gemeinsam können wir dort die Seele baumeln lassen und sogar noch einen Kaffee trinken.“ Nebenbei schlägt ihr Herz höher, wenn sie die neuen Spielgeräte sowie die Bänke aus Holz sieht. „Mit dem Material arbeite ich schließlich ständig“, erklärt die frisch gebackenen „Miss Handwerk 2024“, die Ende Februar bei dem bundesweiten Wettbewerb den begehrten Titel in München gewonnen hat.

Für die Zukunft von Ahlen wünscht sie sich eine weitere Stärkung des kulturellen Lebens sowie eine verstärkte Förderung von nachhaltigen Projekten und umweltfreundlichen Initiativen. „Zudem wäre es schön, wenn die Attraktivität der Innenstadt weiter gesteigert werden könnte, um das Einkaufs- und Freizeitangebot für die Bewohner zu verbessern“, ergänzt Lea Heuer.

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Happy Birthday Ahlen... 

seit 800 Jahren ein Ort im Münsterland - inmitten des Kreises Warendorf! 

  • Meine Heimat, mein Lebensmittelpunkt, mein Zuhause - von dem aus ich gerne die Welt betrachte, in die Welt reise und mich freue wieder Heim zu kehren... 
  • Deine Koordinaten prägen das Fundament meiner Familie & mir... 
  • Die Stadt in der ich so viele Lieder geschrieben und gesungen habe... 
  • Die Ortsmarke, die ich beim Radio WAF Wetter am liebsten genannt habe... 
  • Mein Arbeitsort, an dem das St. Franziskus-Hospital Ahlen in deiner Mitte liegt und so viele Menschen medizinisch versorgt... 
  • Das Ahlen, welches mit dem Kulturrucksack so vielen Schüler:innen Kunst/Kultureinblicke/ Erfahrungen ermöglicht

Ahlen ... 
sei weiter die Stadt, 
die mit ihren AUF`s und AB`s,
mit ihrer Weite, Fülle & Vielfalt,
der Ort und die Heimat so vieler liebenswerter Menschen ist!

„Ahlen ist längst meine Heimat geworden, denn ich liebe diese Stadt, die sich immer im Wandel befindet und wo auch immer kulturell etwas los ist“, schwärmt Hermann Huerkamp von der Wersestadt. Das Besondere sind seiner Meinung nach die Menschen, die in Ahlen leben, die ganz unterschiedliche Herkünfte haben. „Die Vielfalt macht die Stärke und den eigentlichen Reichtum unserer Stadt aus. Die Vielfalt allerdings nicht nur der Menschen, sondern auch in der Kultur, im Sport, in der Religion, im Grunde genommen in allen Lebensbereichen wird dies sehr deutlich.“ 

Dabei räumt er ein, dass es im Zusammenleben der Menschen durchaus mal „knirscht“" und nicht immer „stressfrei“ ist („was wir im Stadtteilbüro täglich erleben“). Aber es gehe doch irgendwie immer weiter und es wachse etwas zusammen. „Wir sind einfach Münsterland und Ruhrgebiet zusammen, was nicht immer kompatibel zu sein scheint, aber bisher immer friedlich und oft auch harmonisch funktioniert“, lautet sein Fazit.

Eine der aufregendsten Momente für Huerkamp entstand zur schwierigsten Zeit, die er bisher in Ahlen durchlebt hat. „Das Hochwasser am 3. Mai 2001 in der Kolonie hat mich beruflich total gefordert, da ich wirklich Tag und Nacht in der Kolonie im Einsatz war. Unser neu renoviertes Glückaufheim am Glückaufplatz drohte abzusaufen. Der Eckelshof stand zum großen Teil unter Wasser. Glücklicherweise stoppte das Wasser 50 Meter vor dem Glückaufheim, allerdings funktionierte nichts mehr im Gebäude.“ Zu diesem Zeitpunkt habe er die große Hilfsbereitschaft der Ahlener kennen gelernt, erinnert sich Huerkamp. Es wurden noch in der Nacht Generatoren besorgt und angeschlossen, und es entstand bei dem großen Leid wie selbstverständlich eine solidarische Hilfswelle. „Für mich unvergesslich und trotz der Notlage vieler Menschen letztendlich eine sehr positive Erfahrung.“   

Wehmütig verfolgt Huerkamp das Ausbluten der Fußgängerzone. „Da geht einfach die Aufenthaltsqualität und das sich Wohlfühlen im Zentrum der Stadt verloren“, beklagt er die aktuelle Situation. „Hier wünsche ich mir, dass noch mehr passiert und eine Wende geschafft wird.“ 

Beruflich wünscht er sich als Geschäftsführer der Projektgesellschaft Westfalen, dass die positive Zechennachnutzung weitergeht und die restlichen Bestandsgebäude auch noch eine gute Verwendung finden. 

„Der wichtigste Wunsch ist aber, dass das Zusammenleben der Menschen bei aller Unterschiedlichkeit auch künftig in Ahlen friedvoll bleibt und dass aus dem Nebeneinander immer mal wieder ein Austausch und ein Miteinander wird.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Ich bin in Ahlen geboren, meine Familie lebt in Ahlen, demnach bin ich hier natürlich verwurzelt. Arbeitsbedingt hat es mich nach Münster verschlagen, woraufhin man natürlich auch mal überlegt sich dort eine Wohnung zu suchen. Aber das kam für mich nie in Frage. Für mich war klar: Ich habe hier alles, was ich brauche: Familie, Freunde und meinen Sport.“ Ahlen sei im Gegensatz zu Münster oder Hamm zwar eher klein, so Lea Inderlied, aber zum Leben sei das einfach eine optimale Größe. „Ich bin innerhalb von 10 Minuten in der Innenstadt, kann ins Kino oder Schwimmen gehen und alles ist sogar ganz bequem mit dem Fahrrad zu erreichen.“  Essen gehen könne man ebenfalls supergut in Ahlen, führt sie weiter aus. „Meine Arbeitskollegen kommen teilweise aus Münster nach Ahlen, um hier türkisch oder spanisch zu essen.“

Wichtig ist ihr auch, dass sie beim Einkaufen bekannte Gesichter trifft und nicht als Fremder in einer großen Stadt unterwegs ist. Die direkte Anbindung an die Werse und die entsprechenden Radwege drum rum werden ihrer Meinung nach oft unterschätzt. „Kurz gesagt: Ich habe alles, was ich brauche, direkt in meiner Nähe, um mich wohlzufühlen.“ 

Gerne erinnerts ich Lea Inderlied an die Zeit, als sie als Kind immer an den Mammutspielen teilgenommen hat. „Damals konnte ich an einem Tag zwischen Cheerleading und Fußball wählen. Da Cheerleading nichts für mich war, haben eine Freundin und ich uns damals für Fußball entschieden. Dort wurde ich dann von Wenke, einer damaligen Betreuerin angesprochen, ob ich nicht mal zum Fußball kommen möchte. Sie war damals die Trainerin der D-Juniorinnen von ASG. So bin ich damals zum Fußball gekommen und bis heute noch mit Herz und Seele dabei.“ Damit sei sie dank der Mammutspiele der Stadt Ahlen zum Fußball und ihrer Leidenschaft gekommen. „Ohne die Mammutspiele, hätte ich vielleicht niemals gegen den Ball getreten“, stellt sie fest.

Für die Zukunft wünscht sich Lea Inderlied, dass das Abend- und Nachtleben in Ahlen etwas mehr Schwung bekommt. „Zum Feiern sieht es bislang eher mau aus“, sagt sie. Schön wäre es, wenn man nach dem Essen noch eine Möglichkeit hätte, ein paar Aperolis oder ein Bier zu trinken und feiern. Zumal die Option, nach Münster zu fahren, am Wochenende auch eher schlecht sei, „da wäre eine bessere Anbindung super“. 

Darüber hinaus könnte sich die Ahlenerin für einen See mit Wassersportaktivitäten begeistern. „Klar, wir haben das Freibad oder können auch mal nach Beckum zum Tuttenbrocksee fahren. Aber es wäre schon cool, wenn man auch in Ahlen neben dem Freibad noch die Möglichkeit hätte sich an einen See oder Teich zu legen und dort gegebenenfalls sogar Wasserski, Stand-Up Paddle oder sonstiges zu machen.“ 

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Dominik Isermann (43), gebürtiger Ahlener, Kundendienstmonteur Elektro und Heizung, und in der Session 2023/24 als Stadtprinz Easy I. bekannt.

„Arbeit ist nicht alles im Leben“, sagt Dominik Isermann und hat eine klare Vorstellung. Für ihn sind Freizeit, Geselligkeit und Unterhaltung wichtige Aspekte, um sich in Ahlen wohlzufühlen. Und damit ist die Stadt seiner Meinung nach reich gesegnet. 

„Durch meine Familie und meine Großeltern bin ich schon früh in die Vereinskultur reingerutscht. Mein Großvater war viele Jahre bei Wacker Ahlen aktiv. Ich selbst habe in der Jugend Handball gespielt“, erinnert er sich. Für ihn steht fest: „Die Auswahl an Sportvereinen ist in Ahlen wahnsinnig groß.“ 

Ebenfalls gut aufgestellt ist das Schützenwesen in Ahlen mit seinen zahlreichen Vereinen. Seit fast 30 Jahren ist er Mitglied im Allgemeinen Bürgerschützenverein und regierte 2016/2017 als Schützenkönig.

Seine große Leidenschaft ist indes seit knapp 20 Jahre der Karneval. „Da habe ich mein großes Hobby gefunden und bin mit Spaß dabei. Genauso wie viele andere Ahlener“, sagt Isermann und stellt fest: „Wir sind in Ahlen einfach gut aufgestellt“.

Eine besondere Bedeutung seit den Kindertagen hat für Isermann der Wasserturm gegenüber der ehemaligen Gaststätte Wibbelt. „Wenn ich früher mit meinen Eltern unterwegs war und am Turm vorbeikam, wusste ich, dass ich wieder zuhause bin.“

Für die Zukunft wünscht sich Isermann, dass die Stadt für die Jugend weiter an Attraktivität gewinnt. „Wir müssen den jungen Leuten noch mehr bieten, damit sie sich mit ihrer Stadt identifizieren und auch später gerne hier leben“, sagt er. Neben Freizeitaktivitäten meint er damit ein schlüssiges Innenstadtkonzept, das zum Verweilen und Treffen einlädt.

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Mir gefällt an Ahlen, dass hier mehr als 100 Nationalitäten friedlich miteinander ohne Konflikte leben“, lobt Jeshu Jakob die große Gemeinschaft in Ahlen. Das sei ein positives Stimmungsbild, das weiter hochgehalten und vertieft werden müsse. „Die Vielfalt der Nationen und Kulturen stellt ein buntes Bild dar.“.

Ein besonderes Erlebnis war für ihn, dass nach Jahre langen Bemühungen und Vorarbeit die syrische-orthodoxe Gemeinde St. Georg Ahlen endlich ihr Bauprojekt in Angriff nehmen konnte. „Der 12. September 2021 war ein historischer Tag im Leben unserer Gemeinde. An dem Tag ist aus kirchlicher Sicht der erste Schritt des Baus einer Kirche von statten gegangen: die Grundsteinlegung.“ Nur dank des großen Engagements der Gemeindemitglieder – „alle haben die Ärmel hochgekrempelt und unermüdlich mitangepackt“ - und zahlreicher Sponsoren sei die Verwirklichung des langgehegten Traums überhaupt möglich geworden, ergänzt er. Im Herbst werden die Kirche und das Bildungszentrum fertiggestellt sein, kündigt Jakob an und weist zudem darauf hin: „Die Einrichtung wird für alle Ahlener Bürger zugänglich sein.“

Für die Zukunft der Stadt Ahlen wünscht sich Jeshu Jakob, dass die Innenstadt belebt wird, beispielsweise durch „attraktive Geschäfte, Spielgeräte und Verweilmöglichkeiten“. Für ihn steht fest: „Die Stadt Ahlen muss mehr als ein Wirtschaftsstandort sein. Nur so bleibt die Kaufkraft vor Ort und erzeugt zugleich Wirtschaftswachstum.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Ahlen ist einfach eine spannende Stadt, in der ich gerne lebe“, schwärmt Ahlens Ehrenbürger Horst Jaunich. Er begründet das unter anderem mit der geographischen Lage der Stadt im Schnittpunkt zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. „Das spiegelt sich auch innerhalb der Stadt wider durch die Bahnlinie, die eine Trennung bedeutet“, sagt er. Allerdings sei in den zurückliegenden Jahren eine Menge getan worden, um diese Trennung aufzulockern. „Sie ist aber nach wie vor vorhanden und das erzeugt Spannung. Und deswegen finde ich das Leben in Ahlen spannend.“

„Ich bin kein geborener Ahlener und auch kein geborener Westfale. Vielmehr stamme ich aus Breslau“, blickt Jaunich zurück. Mit einem der letzten Züge seien sein Vater, seine Mutter und er in den Kriegswirren aus Breslau geflüchtet und in Altenburg in Thüringen gelandet. Währenddessen sei sein drei Jahre älterer Bruder, der im Zweiten Weltkrieg schwer verwundet und ein Bein verloren habe, nach Ahlen ins Lazarett gekommen. „Das habe wir aber erst über den Suchdienst des Roten Kreuzes erfahren und dann mit ihm Kontakt aufgenommen.“

Dieses Wissen über den Aufenthalt des Bruders habe später noch eine wichtige Rolle gespielt, so Jaunich und erinnert sich an die Wahlen zum Volkskongress im Jahr 1950 in der DDR, in der er damals lebte. „Das Dorf, in dem wir wohnten, hatte nur knapp 500 Einwohner, und das Wahlalter war noch 21 Jahre“, so Jaunich. Dennoch hätten auch die 18- bis 21-Jährigen wählen dürfen, allerdings in einer besonderen Wahlurne. „Aber das war ja keine richtige Wahl in dem eigentlichen Sinne, und daher habe ich den Wahlzettel einfach durchgestrichen“, sagt Jaunich. Abends sei er zur Auszählung gegangen. In seiner Altersgruppe habe es nur drei Wähler gegeben. Umso mehr habe es ihn erstaunt, als der Wahlleiter von drei gültigen Stimmen gesprochen habe. „Das kann gar nicht sein, ist mir da so rausgerutscht“, berichtet Jaunich. Daraufhin habe der Vorsitzende der SED einen roten Kopf bekommen und festgestellt, dass ein Zettel durchgestrichen und damit eine Stimme ungültig gewesen sei. 

Sein Vater, der schon vor dem Nazi-Regime Sozialdemokrat und durch die Zwangsvereinigung zur SED gekommen sei, habe in dem Dorf einen Friseurladen gehabt, berichtet Jaunich. „Ein paar Tage nach der Wahl kam der SED-Vorsitzende vorbei und hat ihm gesagt, dass er den Vorfall melden musste. Aus diesem Grund könne noch etwas auf mich zukommen“, so Jaunich. Der SED-Chef habe gleichzeitig angemerkt: „Ihr habt doch einen Sohn im Westen. Und da sollte der Horst mal sehen, dass er schnellstmöglich Land gewinnt.“ Diesen Wink mit dem Zaunpfahl habe er beherzigt, so Jaunich. Am nächsten Morgen sei er gestartet. „Und so bin ich nach Ahlen gekommen.“

Diesen Schritt habe er nie bereut, so der Ahlener Ehrenbürger. Er habe den Menschenschlag hier von Anfang an gemocht. „Die westfälischen Eigenschaften habe ich mir weitgehend auch zu eigen gemacht“, stellt er fest. Zwar seien die Schlesier etwas emotionaler und die Westfalen ein bisschen stur, aber zuverlässig. „Wenn man deren Vertrauen einmal errungen hat, muss man sich keine Sorgen mehr machen. Die Westfalen lassen einen nicht so schnell fallen.“

Besonders stolz ist Jaunich auf seine Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Ahlen „Das war für mich das prägendste und bewegendste Erlebnis“, erinnert er sich an den 31. Januar 2003, „etwas Größeres kann es eigentlich nicht geben.“ In seinem politischen Leben habe er zwar eine Menge Funktionen innegehabt. „Doch solch eine Würdigung ist nicht zu toppen.“ 

Mit Blick in die Zukunft bereitet Jaunich der Zustand der Innenstadt Sorge. „Ich bin sehr unglücklich, wenn ich über die Oststraße gehe und die vielen Leerstände sehe. Da muss noch mehr geschehen“, fordert er. „Wir brauchen mehr eigenständige Geschäftsleute“, sagt er. Ahlen sei überflutet von Filialen. Und diese Filialisten zu Gemeinschaftsaufgaben zu bewegen, sei äußerst schwierig und gelinge in vielen Fällen nicht. „Ich gehe mit offenen Augen durch andere Städte und verfolge dort das Treiben, auch in der Nachbarstadt Beckum, die ebenfalls sein 800-jähriges Jubiläum feiert“, so Jaunich. Was dort von der Geschäftswelt auf die Beine gestellt werde, mache ihn immer etwas neidisch. „So etwas würde ich mir in Ahlen auch wünschen“, sagt er und steuert noch eine Idee bei: „Wir müssen mehr Familien in die Stadt locken, zum Beispiel durch Kinderspielgeräte und Sitzmöglichkeiten zum Verweilen.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Nadine Köttendorf (47), gebürtige Ahlenerin, alleinerziehend, zwei Kinder, Leiterin der Volkshochschule (VHS) Ahlen, die sich für Musik, Lesen und Hunde begeistert.

„Ich mag an Ahlen die Größe der Stadt. Die ist super“, schwärmt Nadine Köttendorf. „Ich bin nicht so der Großstadtmensch und finde es daher schön, dass man hier viele Menschen kennt und wiedertreffen kann. Das nenne ich persönliches Flair.“

Zudem mag sie die Vielfalt an kulturellen Angeboten und an Vereinen. „Für so eine kleine Stadt haben wir echt eine Super-Infrastruktur von Kino über Volkshochschule, wo es viele Angebote gibt, bis hin zur Stadtbücherei, Kunstmuseum und Stadthalle. Das ist sehr beeindruckend und bedeutet: In Ahlen hat man alles, was man braucht.“

Köttendorf, die direkt gegenüber der Ponystation wohnt, liebt den Richterbach in ihrer Nähe. „Das ist Natur pur in der Stadt. Kinder können da Buden bauen und spielen. Hier zu wohnen ist für mich totale Lebensqualität.“ 

Gerne erinnert sie sich an die große kreative Musikszene zu ihrer Jugendzeit zurück. „Da habe ich viele tolle Abende im Büz, im Juk-Haus und im Jugendzentrum Ost erlebt. Das war schon eine Besonderheit – echt cool.“

Für die Zukunft hofft Nadine Köttendorf, dass die Ahlener ein bisschen selbstbewusster werden. „Ich wünsche mir noch mehr Engagement von allen. Die Ahlener müssen sich verstärkt beteiligen an der Gestaltung dieser Stadt.“ Daher ist sie überzeugt: „Wir sind sehr vielfältig in Ahlen und ich glaube, wenn man die Ideen alle zusammenträgt, kann man viel daraus machen, auch mit wenig Geld.“

Nadine Köttendorf ermutigt alle, von der allgemeinen Forderungshaltung wegzukommen. Der Ruf nach anderen reiche nicht aus, sagt Köttendorf.  Vielmehr müsse die Devise sein: „Selbst mal sagen, das wünsche ich mir, und das mache ich jetzt einfach. Ich glaube, da ist das Stadtjubiläum ein guter Anschub. Es gibt bereits viele Initiativen, die auch im Kleinen viel bewirken. Es müssen nicht immer die großen Sachen sein.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Dr. Knut Langewand (44), gebürtig aus Nordhorn, seit 2017 wohnhaft in Ahlen, verheiratet, ein Kind, Archivar und Historiker bei der Kreisverwaltung Warendorf, Vorsitzender des Kreisheimat- und Geschichtsvereins Beckum-Warendorf, Fußballfan und Fahrradfreund. 

„Ahlen ist eine in verschiedener Hinsicht bunte und lebhafte Stadt – das gefällt mir. Hier ist etwas los“, schwärmt der noch Fast-Neubürger Dr. Knut Langewand. Schön sei, dass man nicht nur in der Stadt etwas unternehmen könne, sondern zu Fuß und mit dem Fahrrad schnell im Grünen sei – „und die Landschaft um Ahlen ist einfach wunderbar“.

Als Historiker findet er natürlich auch die Ahlener Geschichte spannend, die „doppelte“ Historie einer kleinen westfälischen Landstadt („nördlich der Bahn“) und einer Industrie-Boomtown („südlich der Bahn“).

Immer wieder positiv überrascht ist Dr. Langewand, wie nett und offen die Ahlenerinnen und Ahlener sind. „Von der von außen unterstellten westfälischen Starrköpfigkeit ist da kaum eine Spur.“ Schöne Erlebnisse seien es immer, wenn er auf der Straße Bekannte und Nachbarn treffe und man sich zu einem gemeinsamen „Schnack“ zusammenfindet.

Zwei Dinge wünscht er sich für die Zukunft: „Nicht so viel über Ahlen meckern, sondern die vielen positiven Dinge sehen. Als Kreisarchiv komme ich viel im Kreis herum. Und fast nur in Ahlen werden von den Einheimischen die negativen Beispiele hervorgehoben, während die guten Seiten hinten runterfallen.“  Ahlen sei viel besser als sein Ruf. Daher also: „Mehr das Positive und das Gemeinsame sehen!“

Als Archivar und Historiker würde sich Dr. Langewand noch wünschen, wenn sich mehr Ahlener/innen mit ihrer und der Geschichte ihrer Stadt beschäftigten. „Es gibt noch so viel zu entdecken und zu erforschen, und es gibt einfach noch zu wenige Interessierte, die sich hier heranwagen. Dies betrifft Alt und Jung (vor allem Schülerinnen und Schüler) gleichermaßen. Es gibt noch viel Spannendes aus 800 und mehr Jahren Stadtgeschichte zu entdecken.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Gerd „Mocca“ Leifeld (85): 62 Jahre verheiratet, zwei Söhne, „Drillingsopa“, gelernter Bergmann (Hauer) – neun Jahr auf dem Pütt, fünf Jahre Wirt in der Gaststätte Eichhörnchen und 36 Jahre Chef im Blumenhaus Mocca Leifeld.

„Ich bin ein Kind der Kolonie und fühle mich in Ahlen einfach wohl. Es ist meine Heimatstadt“, sagt Gerd „Mocca“ Leifeld mit Stolz. „Und das, obwohl sich in den vergangenen Jahrzehnten gerade in der Kolonie Vieles verändert hat: die Arbeitswelt und die Menschen, die hier wohnen. Migration ist bei uns ein großes Thema, aber damit komme ich gut klar. Manch ältere Zuwanderer nennen mich noch heute Meister Leifeld.“

„Mein Herz hat immer für die Zeche und das schwarze Gold geschlagen, weil ich gelernter Bergmann bin“, führt Leifeld weiter aus. „Ich komme halt aus einer Steigerfamilie.“ 

Seit 60 Jahren fühlt er sich dem Karneval eng verbunden. Neun Jahre war er Leiter des Rosenmontagszuges. In der Session 1967/68 regierte er sogar als Stadtprinz Mocca, der Ritterliche, die Narrenschar.

Einen Namen hat sich Leifeld mit seinem Blumenhaus an der Rottmannstraße gemacht, das er 1968 eröffnete. 17 Jahre Lehrlinge bildete er während des 36-jährigen Bestehens aus. „Ich kenne Leute, die haben immer bei mir gekauft – besonders treue Seelen“, erinnert er sich. „Da kannte ich die Geburtstage von allen Familienmitgliedern.“

Ahlen mag Leifeld auch als Sportstadt, die mit Fußball, Handball und Boxen schon häufiger auf sich aufmerksam gemacht hat. „Ich persönlich liebe Tischtennis“, so Leifeld. Besonders stolz ist er auf seine persönliche Bekanntschaft mit dem gebürtigen Ahlener Christian Süß, der unter anderem mit dem deutschen Team viermal die Europameisterschaft, einmal olympisches Silber sowie zweimal WM-Silber holte.

Einen Wunsch hat Leifeld für die Zukunft: „Das Dies- und Jenseits der Bahn muss endlich aus den Köpfen der Ahlener verschwinden.“  Er ist zuversichtlich, dass sich Ahlen weiter gut entwickelt. „Wir sind eine bunte Stadt, die ein großes Potenzial hat.“

Zusatz: Wie kam Gerd Leifeld zu seinem Spitznamen „Mocca“? Im Alter von 10 Jahren wurde in der Volksschule das Thema Kaffee durchgenommen. Auf die Frage des Lehrers „Wieviel sind 125 Gramm Bohnenkaffee?“ antwortete der junge Gerd: „Ein Viertel Pfund“.  Sagen sollte er aber 1/8 Kilo. Darauf meinte der Lehrer: „Du bist mir ein richtiger Bohnenkaffee“. Die Mitschüler griffen das schnell auf, liefen hinter ihrem Klassenkameraden her und nannten ihn anfangs Bohnenkaffee - und daraus wurde später schließlich Mocca.

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Bernd-Uwe Lieftüchter (67), gebürtiger Ahlener, verheiratet, seit 50 Jahren Kaufmann im Textilhandel (davon 37 Jahre selbstständig), Mitorganisator von zahlreichen Aktionen der Ahlener Kaufmannschaft.

„Ich mag die Vielfältigkeit in Ahlen – von Kunst bis Sport“, sagt Bernd-Uwe Lieftüchter und schwärmt von der „Stadt im Grünen“. Es sei einfach wunderbar mit dem Fahrrad das Gebiet zu umrunden, „wir haben ein gut ausgebautes Radwegenetz“. Zudem gefällt ihm die Offenheit und Direktheit der Menschen – „gerade in unseren Multikulti-Gesellschaft“.  

Dass Ahlen immer etwas zu bieten, dafür kann Lieftüchter gleich mehrere Beispiele nennen. Zumal er an zahlreichen Aktivitäten in der Innenstadt und der Fußgängerzone als rühriges Mitglied der Kaufmannschaftsvertretungen (Hanse, Werbegemeinschaft Ahlen, Kaufleute in Pro Ahlen) immer wieder mitgewirkt hat. Dazu gehören unter anderem die Aktionen bei der Aufstellung der Maibäume, der traditionelle Pöttkes- und Töttkenmarkt sowie die Weihnachtsmärkte in der guten Stube Ahlens.  In besonderer Erinnerung geblieben ist ihm die Schneeaktion zur Adventszeit. „Da haben wir zwei 40-Tonner mit Schnee aus Bottrop kommen lassen und so den Winter nach Ahlen geholt.“ Das habe viel Spaß gemacht, auch wenn wegen der hohen Außentemperaturen die weiße Pracht nicht von langer Dauer gewesen sei.

Einen großen Wunsch hat Lieftüchter für die Zukunft der Stadt Ahlen: „Die Innenstadt muss sich wieder mit Leben füllen, und dafür brauchen wie einen vernünftigen Besatz von Einzelhandelsgeschäften und eine kommunikative Gastronomie.“ Auf jeden Fall sei Ahlen eine tolle Stadt - „sie ist lebens- und liebenswert“.

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Ich mag die Mischung aus Ruhgebiet und Münsterland, aus Stadt und Dorf“, sagt Anika Meierhenrich. „Ahlen ist klein genug, dass ich meine Kinder aufs Fahrrad setzen kann und sie erledigen den meisten Kram allein, aber wieder groß genug, um auch Angebote hier zu finden und nicht an jeder Ecke Menschen zu treffen, die mich kennen.“ Fünf Jahre lang war sie beruflich in einer anderen Stadt aktiv. „Aber erst dadurch habe ich wirklich gesehen, was wir eigentlich alles haben“, sagt sie und nennt beispielsweise die Mammutspiele. „Wenn ich bei meinem alten Arbeitgeber davon erzählt habe, wurde ich mit ganz großen Augen angesehen.“ 

„Ich habe in Ahlen so unglaublich liebe und tolle Menschen kennen gelernt, so dass diese Stadt für mich Heimat geworden ist“, blickt die 42-jährige Referentin zurück. In Ahlen habe sie zudem eine Chance bekommen, die sie in ihrer Geburtsstadt so wohl nicht bekommen hätte: „Ich konnte hier ein Praktikum bei einer örtlichen Zeitung machen und habe von da aus meinen Weg in den Journalismus eingeschlagen.“ Während der Zeit in der Redaktion habe sie viele wohlwollende Mentoren gehabt, die sie auch nach ihrer aktiven Zeitungszeit begleitet haben und bei denen sie Rat suchen konnte. 

„Ich bin hier tatsächlich angekommen“, unterstreicht Anika Meierhenrich. Sie habe in Ahlen einen Freundeskreis gefunden, viele Feste gefeiert, sei es im Büz oder zuhause. „Zuletzt durfte ich das Projekt Ahlen X und den Ahlen-Song begleiten. Das war ein großartiges Erlebnis“, berichtet sie. Es sei eine wahnsinnig lustige Erfahrung gewesen. „Insbesondere der Moment in der VHS, vor dem Auftritt im Rahmen von Tralla City auf dem Marktplatz. Da haben wir mit der Gruppe in der VHS gesessen und den Song einfach so gesungen. Eine Gitarre dabei, und unser Schlagzeuger Stefan Braunsmann hat auf dem Tisch dazu getrommelt. Wer in den Raum gekommen ist, hat spontan mitgesungen. Das war einfach super.“ 

Für die Zukunft wünscht sich die 42-Jährige, dass die Menschen mehr zusammenhalten und vielleicht auch mehr das Schöne sehen. „Klar ist nicht alles spitze, aber Probleme gibt es überall. Und wenn mir etwas nicht passt, was hindert mich daran, es zu ändern? Wir haben hier das Privileg, dass jeder sich einbringen kann.“ 

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit.

„Wer in Ahlen Vereinssport betreiben will, wird auf jeden Fall fündig. Das ist ein großes Plus für die Stadt“, stellt Benedikt Miketta zufrieden fest. Sein Beispiel dafür, auch weil er dort selbst aktiv ist, ist Vorwärts Ahlen. Wer dort Sport betreiben will, kann dies seiner Meinung nach regelmäßig tun und findet darüber hinaus noch gesellschaftlichen Anschluss. „Da spielen Deutsche mit Menschen zusammen, die kasachische, bosnische oder ghanaische Wurzeln haben oder gerade erst aus Jordanien zu uns gekommen sind. Ärzte mit Sachbearbeitern, Physikern (kein Scherz), Sozialhilfeempfängern und Azubis. Mehr Integration geht nicht.“

„Abgesehen davon schafft Vereinsleben Gemeinschaft, Leidenschaft für dieselbe Sache, aber auch ein Zugehörigkeits-Gefühl für die Stadt, in der ich lebe. Mein Leben wäre ohne den Sport, ohne den Verein vermutlich ein deutliches Stück trostloser. Und ich bin froh, dass es in meiner Stadt ein solches Angebot gibt.“ 

Mal davon abgesehen: Das Sportangebot in Ahlen ist laut Miketta extrem vielfältig. Ein echtes Schmuckstück sei die Padelbox an der Sachsenstraße, wo man mit Padeltennis eine echte Trendsportart spielen kann. „Viele Spieler kommen von außerhalb, weil es ein solches Angebot in ihrer Stadt nicht gibt“, sagt er und ergänzt: „Nur wir Ahlener kommen mit dem Rad. Und das ist cool.“

Total unterschätzt wird seiner Meinung nach der Ahlener Marktplatz. „Immer wieder hört man kritische Stimmen“, weiß er aus zahlreichen Gesprächen. Dabei sei der Marktplatz gerade im Sommer ein wunderbares Ziel, um die Außengastronomie der Restaurants zu nutzen. Apropos Restaurants: „In Ahlen kann man so viele verschiedene gute Küchen genießen. Wir haben ein super Angebot. Freunde von Außerhalb kommen gern hierher, weil sie selbst sagen, dass unser Essens-Angebot so gut ist.“ 

Positive Erlebnisse sind für Miketta zum Beispiel die Feten beim Stadtfest oder bei anderen Veranstaltungen in Ahlen. Ein Großteil seiner Familie und Freunde lebt hier, mit denen er solche Events teilen kann. „Das ist mir persönlich sehr wichtig.“ 

Beim Thema Erlebnis und Heimatgefühl denkt der junge Mann an seine Runden mit dem sogenannten Gravelbike. „Wenn ich aus Hamm kommend über den Werseradweg auf den Zechenradweg abbiege und sich die ganze Zechenanlage auftürmt, ist das ein wunderbares Gefühl.“

Einen Wunsch hat er für die Zukunft. Er träumt von einem kleinen, zweiten Platz neben dem Lindensportplatz. „Immer mehr Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene wollen sich uns anschließen. Das ist super. Aber es gibt Grenzen. Unsere Platzkapazitäten sind erschöpft“, berichtet er. Es sei unheimlich bitter, wenn der Verein jemandem absagen müsse, weil die Teams voll sind und es keinen Platz für eine weitere Mannschaft gibt. „Das Gute in diesem Zusammenhang: Der neue Kunstrasenplatz, den wir im Sommer bekommen und die beiden neuen Hallen in den Folgejahren schaffen schon mal eine deutlich bessere Infrastruktur.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Oliver Moor (54), verheiratet, ein Kind, Kaufmann im Textilhandel (seit Januar 2023 selbstständig), Hobbys: Rad- und Skifahren, BVB-„Sympathisant“ und aktiv in der Ahlener Kaufmannschaft.

„Die Menschen in Ahlen sind offen und toll“, sagt Oliver Moor mit Hinweis auf zahlreiche Gespräche mit den Kunden in seinem Modefachgeschäft sowie im privaten Bereich. Ein dickes Lob hat er für die schönen Parkanlagen der Wersestadt parat. „Da hat sich bei uns in den vergangenen Jahren einiges getan“, stellt er zufrieden fest und nennt den Stadtpark am Krankenhaus, die Grünanlage am Parkbad sowie das Umfeld am ehemaligen Zechengelände. „Das sind richtige Wohlfühlorte, an denen man die Seele baumeln lassen kann.“

Ganz besonders schlägt das Herz von Oliver Moor für den Sport, und da ist er breit aufgestellt. Ob Boxen, Fuß- oder Handball – „wir haben super Vereine und sind eine echte Sportstadt im Kreis Warendorf“. Gleichwohl räumt er ein, dass die ganz guten Jahre leider vorbei sind. „Das waren noch Zeiten als der BSK Ahlen Deutscher Meister wurde, LR Ahlen in der Partie gegen den FC Union Berlin den Sprung in die Zweite Fußball-Bundesliga geschafft hat und die Ahlener Handballer in der zweiten Liga mitmischten“, erinnert sich Oliver Moor an herausragende Sportereignisse, die er hautnah als Zuschauer und Fan miterlebt hat. Seine Hoffnung ist, dass er solche Highlights irgendwann noch einmal in seiner Heimatstadt erleben darf.

„Ahlen hat jede Menge zu bieten“, unterstreicht Moor. Ob Stadtfest, Pöttkes- und Töttkenmarkt oder das Kunstmuseum – „da lohnt es sich, hinzugehen“. 

Sein Wunsch für die Zukunft ist die weitere Belebung der Innenstadt. „Wir müssen sehen, dass wir Leerstände verhindern“, sagt er. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung sei, die Aufenthaltsqualität in der Fußgängerzone weiter zu verbessern. „Wir brauchen noch mehr Spielgeräte für Kinder sowie Bänke, die zum Verweilen einladen – insbesondere für ältere Menschen und Mütter mit Kinderwagen.“ Dadurch komme Leben in die Innenstadt, ist sich der Kaufmann sicher.

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Ahlen ist und bleibt eine echte Sportstadt“, zeigt sich Dirk Neuhaus ganz begeistert. Stolz ist er darauf, dass er in zahlreichen Funktionen mit dazu beitragen durfte, seine Heimatstadt gerade auf diesem Gebiet weiter voranzubringen und zu unterstützen. „Ich war Vorsitzender des Stadtsportverbands, Vorsitzender von Rot Weiss Ahlen (RWA), Geschäftsführer von Blau-Weiss Ahlen und noch in anderen Funktionen tätig“, zählt er seine Verbundenheit mit der Stadt auf. „Auf diese Weise habe ich viele Menschen kennengelernt und als Freunde gewonnen.“

Neuhaus selbst sieht sich als „westfälischer Pohlbürger mit Haut und Haaren“. Neben seinem sportlichen Engagement sei er durch seine beruflichen Kontakte als selbstständiger Versicherungskaufmann und durch das Reisebüro seiner Frau Sibylle eng mit seiner Heimatstadt und den Bürgern verbunden. Daher steht für ihn auch fest: „Der Umgang und Miteinander ist zum großen Teil locker und unkompliziert.“

Ein dickes Lob hat Neuhaus für die Freizeitangebote in Ahlen parat. Neben den zahlreichen Sportanlagen seien das Hallen- und Freibad Publikumsmagneten. Weitere Bereicherungen für das Wohlbefinden der Ahlener seien das Kino sowie die schönen Parkanlagen (Stadtwald Langst, Stadtpark, Berliner Park und andere Grünflächen).

Gut aufgestellt sieht Neuhaus die Stadt auch hinsichtlich der vielen Sportvereine, „Das Angebot ist breit gefächert“, sagt er und verweist auf die Aushängeschilder der Stadt: „In der Spitze laden Dritt-Liga-Handball und Oberliga-Fußball zum Mitfiebern ein.“

Kulturell habe Ahlen mit dem Kunstmuseum und dem Heimatmuseum sowie der Stadtgalerie, dem Zechenareal und Führungen durch die Stadt einiges zu bieten, stellt Neuhaus fest. „Damit können wir rundum zufrieden sein.“ Darüber hinaus verfüge die Stadt über einen herausragend schönen Marktplatz. „Der kann aber noch attraktiver werden“, fügt er hinzu. Gleiches gelte für das weitere Umfeld der Innenstadt und die nähere Umgebung.

Immer wieder gern erinnert sich Neuhaus an ein Erlebnis, bei dem ein Buchstabe für Irritationen mit Folgen geführt hat. Gemeint sind die beiden Städte Aalen und Ahlen. „Im Jahr 2001 spielten die Fußballer von LR Ahlen gegen Nürnberg, und der Busfahrer der Nürnberg-Fans gab ins Navi Aalen statt Ahlen ein. Ein Buchstabe falsch und die Fans verpassten das Spiel“, so Neuhaus und ergänzt: „Nürnberg gewann trotzdem.“

Für die Zukunft die Stadt Ahlen hat Neuhaus zwei Wünsche parat: „Mehr Cafés und Gastronomiebetriebe in der Fußgängerzone sowie eine konsequente Wirtschaftsförderung.“ 

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Der Menschenschlag in Ahlen gefällt Friedel Paßmann besonders gut. „Der größte Teil unserer Bürger und Bürgerinnen ist freundlich und hilfsbereit gegenüber älteren Menschen“, hat er immer wieder festgestellt. Darüber hinaus findet er es gut, dass viele Gebäude und Freizeitanlagen mittlerweile barrierefrei sind. Dies sei nicht zuletzt auf das stetige Engagement des Beirats für Menschen mit Behinderungen in Ahlen zurückzuführen. „Wir haben viele Dinge angeregt und letztendlich durchgesetzt“, blickt er auf die vergangenen Jahrzehnte zurück. Allerdings sei das nicht immer einfach gewesen, weiß er aus Erfahrung.

Besonders am Herzen hat Friedel Paßmann immer der Bahnhof gelegen. „Nach 27 Jahre haben wir erreicht, dass der Ahlener Bahnhof barrierefrei umgebaut wurde und sogar Aufzüge bekommen hat“, sagt er und lächelt. Für ihn sei das eine Art Leuchtturmprojekt gewesen. Ihm und seinen unermüdlichen Mitstreitern sei das Erreichen des Ziels stets wichtig gewesen. Und letztendlich habe sich das Engagement gelohnt.  „Alle mobilitätsbehinderten Menschen, aber auch Mütter und Väter mit Kinderwagen, kommen jetzt problemlos auf die Bahnsteige.“ Rückblickend habe sich die Hartnäckigkeit des Beirats für Menschen mit Behinderungen in Ahlen ausgezahlt. „Wir haben immer wieder von der Bahn gefordert, den Ahlener Bahnhof barrierefrei umzubauen. Wir haben nicht aufgegeben und das Ziel 2021 erreicht.“

Für die Zukunft wüscht sich Paßmann, dass trotz der vielen Erfolge das Engagement für Menschen mit Behinderungen nicht nachlässt. „Es wäre ein wichtiger Schritt, wenn bei jedem Neu- oder Umbau sofort an Barrierefreiheit gedacht würde“, sagt er. Darüber hinaus müsse älteren und behinderten Menschen einfach noch mehr Respekt gezollt werden. 

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit.

„In den letzten Jahren hat sich in Ahlen viel zum Positiven verändert“, stellt Carola Paulmichl fest. Sie schwärmt für das viele Grün in der Stadt, die neugestalteten Parks sowie die Möglichkeiten, zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs zu sein. 

Besonders gut gefällt ihr der Einsatz für Toleranz untereinander. „Viele Menschen unterschiedlichster Nationalitäten und Religionen leben hier friedlich miteinander und nicht nebeneinander. Es gibt viele gute Kooperationen wie das Bündnis für Frieden oder die Veranstaltung ‚Ahlen zeigt Flagge‘“, erklärt sie. Das sei auch einer der Gründe, warum sie beim Projekt „Citykirche“ mitarbeite. „Hier sprechen wir alle acht Wochen samstagsvormittags die Menschen an, die in der Fußgängerzone unterwegs sind, uns bei Kaffee und Waffeln sowie interessanten Themen kennenzulernen.“

Gerne erinnert sie sich an eine Anekdote, die seit vielen Jahren im Familienkreis erzählt wird. „Mein Elternhaus steht in der Nähe des Stadtparks. Meine Oma ist dort oft mit mir und meinen Geschwistern spazieren gegangen. Auf dem Spielplatz haben wir immer gespielt“, erinnert sie sich an ihre Kinderzeit zurück. Im Stadtpark habe es damals einen Brunnen gegeben, der in den Boden eingelassen war und über den man über mehrere Platten mit Lücken gehen konnte. „Ich habe bei einem Spaziergang ein Spielzeug in den Brunnen geworfen, und als meine Oma es wieder herausholen wollte, ist sie abgerutscht und im wahrsten Sinne des Wortes baden gegangen“, berichtet sie mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Von da an hätten alle um diesen Brunnen immer einen großen Bogen gemacht. Auch sonst habe sie immer positive Erinnerungen an den Stadtpark gehabt. Und daher freue sie sich sehr darüber, dass der Park nunmehr aus seinem Dornröschenschlaf erwacht sei.

Einen Wunsch für die Zukunft hat Carola Paulmichl parat: „Die Fußgängerzone muss attraktiver gestaltet werden. Schaukeltiere für Kinder wären großartig, wie es sie schonmal vor Beumer gab.“ Darüber hinaus bedauert sie, dass wie in vielen anderen Städten zahlreiche Geschäfte leer stehen. „Es muss versucht werden, da wieder Leben reinzubekommen.“ 

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Ich habe großes Interesse an meiner Heimatstadt“, sagt Rudolf Pollex und bedauert: „Aus meiner Sicht wird Ahlen von vielen Bürgern unter Wert beurteilt.“ Zumal die Stadt seiner Meinung nach einiges zu bieten hat. Dabei verweist er auf die Vielfalt und Qualität der Veranstaltungen jeglicher Art, „die lassen keine Wünsche offen und sind zeitlich alle gar nicht zu schaffen.“ Für ihn steht daher fest: „Wer behauptet, dass in Ahlen nichts los ist, scheint sich nicht informiert zu haben.“

Einfach sehenswert sind für ihn die unterschiedlichen Baustile in den einzelnen Wohngebieten, zudem ist er beeindruckt vom Erhalt des Zechengeländes. „Wir können sehr dankbar sein für unsere Industriebetriebe, die weltweit erfolgreich sind, sowie die Leistungen der Handwerker und des Mittelstandes. Aber auch jeder einzelne Arbeitnehmer und ehrenamtlich tätige Person sind eine Bereicherung für unsere Stadt.“

Ein besonderes Erlebnis war für ihn vor wenigen Wochen eine Situation, als er mit seiner Frau vor dem Eiscafé an der Weststraße saß. „Es war kurz vor der Vereidigung junger Soldaten auf dem Marktplatz, und da flanierten zahlreiche Angehörige zwischen Marien- und Marktplatz, nutzten die Catering- und Infostände und es war ein Gefühl, als wenn endlich mehr Tourismus bei uns Einzug gehalten hätte.“

Für die Zukunft hofft Pollex auf eine Belebung der Innenstadt. „Die Problematik leerer Geschäfte gibt es überall, aber es sollte kein Schaufenster unbestückt sein. Wenn schon kein Geschäft, dann sehenswerte Ausstellungen und mehr für Speisen und Getränke. Auch Blumenschmuck würde uns guttun“, ist er sich sicher. Kritik übt er daran, dass die kleinen schönen sichtbaren Dinge in Ahlen oft fast unbemerkt blieben. „Unser Bahnhofsvorplatz und die neu gestalteten Parks sind Aushängeschilder geworden, unsere Radwege an Werse und Richterbach sind traumhaft. Wir Ahlener müssen nur erkennen, was viele auswärtige Durchreisende sofort bemerken“, sagt er. Aber Gestaltung und Veränderung erfordere auch Flexibilität und schnelle Entscheidungen. „Und das ist in unserem gesamten Land nicht einfach.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Manchmal fällt es schwer, bei all den negativen Nachrichten um uns herum, das Positive zu sehen“, sagt Michael Preuten. Doch Ahlen habe viel zu bieten. „Mir fallen sofort der Stadtpark sowie der Berliner Park ein, und nach dem Umbau des Dr.-Paul-Rosenbaum-Platzes kommt das nächste Highlight“, sagt er. Zudem sei man in 5 Minuten von der Stadt im Grünen.

Stolz ist Preuten darauf, dass Ahlen das größte kulturelle Angebot im Kreis hat. „Museen und Veranstaltungen, ob im Kleinen oder Großen, wer sich interessiert, findet immer etwas“, weiß er aus eigener Erfahrung und verweist auf die Gäste aus den Partnerstädten. „Die sagen immer, wie schön doch Ahlen ist.“ Dabei würden immer wieder der Marktplatz, der Marienplatz umrandet von den Geschäften, und auch die Fußgängerzone („stimmt wirklich“) genannt. Für Preuten steht daher fest: „Manchmal sollte man mit offenen Augen durch die eigene Stadt gehen, dann erkennt man erst, wie schön sie ist.“

Positiv stuft Preuten auch das vielfältige Vereinsleben in Ahlen ein. „Freundschaften und das Miteinander werden bei uns gehegt und gepflegt“, ergänzt er: „Uns verbindet, dass wir alle Ahlener sind.“ 
 
Seine enge Verbundenheit mit Ahlen spürt Preuten immer, wenn er, ob beruflich oder privat, von einer Reise zurückkommt, „Dann habe ich das Gefühl wieder zu Hause zu sein.“ Er freue sich jedes Mal, wenn er das Ortseingangsschild passiere, „wieder daheim“.  Aus diesem Grund steht in seinem Vorgarten auch eine kleine „Ahlmut“ und natürlich werde auch die Ahlener Fahne gehisst, wenn nicht gerade EM sei.

Wünsche für die Zukunft hat Preuten gleich mehrere. Dazu gehört die Möglichkeit Kanu auf der Werse zu fahren. Daneben hofft er auf eine Aufwertung der Langst, beispielsweise wie früher mit einem keinen Tierpark. Und natürlich noch ein „täglich gelebtes Fest der Kulturen“.

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Bernhard „Berni“ Recker (84), gebürtiger Ahlener, Schulleiter Marienschule (1984-1995), Stellvertretender Bürgermeister (1989-1994), CDU-Landtagsabgeordneter (1995-2012), 27 Jahre Abteilungsleiter Handballsport (zuletzt ASG) und seit 2008 Geschäftsführer des Vereins „Keiner geht verloren“ (KGV).

„Ich fühle mich in Ahlen einfach sauwohl.“ Mit seiner Liebe zu seiner Heimatstadt hält Berni Recker nicht hinterm Berg. Der „Urahlener“ schätzt die Größe der Stadt – „nicht zu klein, wo jeder jeden kennt, aber auch keine Großstadt, wo praktisch Anonymität herrscht.“ Ahlen sei genau richtig. „Hier kann man gut leben und auch etwas bewegen.“ Besonders gefalle ihm das friedliche Miteinander, „immerhin leben in Ahlen mehr als 100 Nationen.“ Wenn man da in andere Ruhrgebietsstädte schaue, könne nur festgestellt werden: „Das haben wir hier super hingekriegt“.

Dass die oft gescholtene Politik für eine gute Sache über Parteigrenzen hinweg funktioniert, dafür hat Recker eine Anekdote parat: das heimische Handball-Leistungs-Zentrum der Ahlener SG. Nach dem Regierungswechsel 2010 sei nicht klar gewesen, ob Ahlen den Zuschlag bekommt, erinnert sich Recker. „Zu dem Zeitpunkt lag ich nach einer OP im Krankenhaus und bekam von meinem grünen Kollegen gute Wünsche für eine baldige Genesung übermittelt. Daraufhin habe ich per SMS geantwortet: Ich werde dann gesund, wenn der Bescheid für den Hallenneubau kommt. Am nächsten Morgen wurde mir prompt geantwortet: Herr Recker bitte aufstehen, der Bescheid ist raus.“  

Für die Zukunft wünscht sich Recker, dass der Verein „Keiner geht verloren“ weiter auf Erfolgskurs segelt und sowohl viele Mitstreiter als auch Nachahmer findet. „Wir müssen den jungen Leuten, die schulische und familiäre Probleme haben, eine Chance geben und sie durch persönliche Ansprache individuell fördern“, unterstreicht er die Wichtigkeit der ehrenamtlichen Arbeit. Seit der Gründung des Vereins habe er mehr als 1000 Hausbesuche durchgeführt und zusammen mit seinen Mitstreitern einiges bewirken können. „Wir haben in den Jahren 500 junge Leute in Jobs vermittelt“, zieht er eine erfreuliche Bilanz. „Wir dürfen diese Jugendlichen nicht allein lassen“, steht für Recker fest: „Die Jugend ist unsere Zukunft.“ 

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Die Menschen in Ahlen sind sehr bodenständig, traditionsbewusst, konservativ, aber Neubürgern aus fremden Kulturen durchaus aufgeschlossen gegenüber. Diese Offenheit, Unterstützung und auch Herzlichkeit haben mir das Einleben in Ahlen leicht gemacht“, stellt Laina Remer fest und ergänzt: „Ahlen ist meine zweite Heimat geworden.“ 

Seit Anfang 2000 lebt sie in Ahlen, in der bäuerlichen Landschaft in Guissen. Ganz in der Nähe ihrer Wohnung steht der blaue Wasserturm, der für sie eine Landmarke ist. „Fast jeden Tag bin ich an dem Turm vorbeigefahren, er begleitete mich in den zurückliegenden 24 Jahren, er ist Zeitzeuge meines Lebens und meiner Entwicklung in Ahlen geworden.“

Was ihr vor 24 Jahren als zugezogene Philippina besonders auffiel, war der hohe Ausländeranteil im Stadtbild von Ahlen, bedingt durch die fast 100-jährige Bergbautradition. „Diese Mitbewohner lebten im Ostenstadtteil, abgeschnitten vom übrigen Ahlen durch die mitten durch Ahlen verlaufende Eisenbahn. Die Stadt, die Bewohner schienen mir voneinander getrennt zu sein“, schildert sie ihre ersten Eindrücke.

Dieser Zustand habe sich nach dem Ende der Zeche Westfalen, „Gott sei Dank“, deutlich verbessert. Städtebauliche Maßnahmen rund um die Zeche und die sehr engagierte Integrationsarbeit des Stadtteilforums Ost/Süd, vertreten durch das Stadtteilbüro, hätten nach ihrem Eindruck zu einem positiven Zusammenwachsen der Stadtteile geführt. 

„Ich mag Ahlen, weil die Stadt klein und übersichtlich ist und alles zu Fuß oder mit dem Fahrrad gut zu erreichen ist“, sagt Laina Remer. Zudem lobt sie das Angebot an Sport und Freizeit, die Vielfalt der Museumslandschaft, die für eine Kleinstadt wie Ahlen außergewöhnlich sei, das Bildungsangebot der Volkshochschule sowie das nicht nur für Jugendliche attraktive Kultur- und Musikangebot und das über die Stadtgrenze bekannte jährliche Stadtfest. „Das alles bietet ausreichend Möglichkeit, sich in Ahlen wohlzufühlen“, sagt sie.

Darüber hinaus sei Ahlen eine Stadt im Grünen, umgeben von der herrlichen Landschaft des Münsterlandes, die sie mit ihrer Familie und ihren Besuchern mit dem Fahrrad immer wieder aufs Neue erkunde.

Von Anfang an hat sich Laina Remer um ein besseres Verstehen und Zusammenleben zwischen Deutschen und Menschen mit Migrationshintergrund bemüht. „Viele engagierte Menschen haben mich motiviert, meine eigenen Ideen zur Integration, aus der Erfahrung meiner eigenen Zuwanderung, in einem Projekt zu realisieren“, blickt sie auf die Gründung des Internationalen Frauenfrühstücks (IFF) im Februar 2014 zurück. „Ohne die Unterstützung und Begleitung durch das Integrationsteam der Stadt Ahlen und der Familienbildungsstätte Ahlen wäre das nicht möglich gewesen“, sagt sie.

Das IFF sei mittlerweile in Ahlen zu einer festen Institution geworden, ein Ort des Friedens, der Begegnung und Integration.  „Hier treffen sich Frauen aus über 80 Ländern, egal, ob jung oder alt, ob mit oder ohne Migrationshintergrund und welcher Nationalität und Religionszugehörigkeit in offener und ungezwungener Atmosphäre, um sich kennenzulernen und auszutauschen, voneinander mehr zu erfahren und dabei neue Freundschaften und gegenseitige Unterstützung außerhalb des Frauenfrühstücks entwickeln zu können. Das IFF ist eine starke Kraft, die das Miteinander pflegt und die kulturelle Vielfalt als Bereicherung empfindet.“ 

Für die Zukunft wünscht sich Laina Remer zusammen mit ihrem mehrköpfigen Team, dass das IFF noch stärker von der Stadt Ahlen und im Rahmen öffentlicher Förderprogramme finanziell regelmäßig unterstützt wird. „Dadurch können wir eine kontinuierliche Durchführung unserer jährlichen Projekte und Veranstaltungen gewährleisten.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Ahlen ist bunt! Wir haben hier so viele Kulturen und schaffen es doch, zusammen zu feiern und gut miteinander zu leben“, lobt Andrea Ruwisch die Atmosphäre in der Stadt. Zudem erinnert sie an den alten Werbeslogan „Ahlen, die Stadt im Grünen“. „Den sollten wir uns viel häufiger vor Augen führen“, sagt sie. Man müsse nur hinschauen. „Wir haben einen tollen neuen Stadtpark, den Berliner Park, die Langst und viele weitere Grünanlagen (manchmal allerdings etwas zu viel Wildkräuter zwischen all den schönen Beeten).“ Und das setze sich fort: „Wenn ich auf dem Balkon sitze, schaue ich auf ganz viel Grün!“

Andrea Ruwisch mag die alten Fachwerkhäuser in der Innenstadt. Sie selbst ist auf der Wandmacherstiege in einem Fachwerkhaus groß geworden. „Daher freue ich mich, dass es so viele Menschen gibt, die diesen alten Häusern neues Leben geben.“ 

Darüber hinaus hat die Stadt einiges zu bieten: Kino, Freibad, Parkbad und vieles mehr. Dazu zählen seit Jahren die Stadtfeste und Tralla City („die sind nicht mehr wegzudenken“) sowie die Initiative „Rock am Schacht“, die kostenlose Musikevents anbietet.

Stolz ist Ruwisch darauf, dass auf dem alten Zechengelände nicht nur Platz für neue und alte Betriebe geschaffen wurde, sondern gleichzeitig zwei Wahrzeichen (die beiden Fördertürme) erhalten blieben und die alte Lohnhalle in einen Ort der Begegnung (Veranstaltungen, Soccer, Klettern) verwandelt wurde – mit vielen weiteren Möglichkeiten.

Fest steht für sie: „Wir können ganz schön stolz auf so viel Initiative und Engagement der Ahlener Bürger und Bürgerinnen sein.“

Ein Wunsch für die Zukunft: „Der Marktplatz könnte im Alltag belebter sein (Gastronomie).“ Zudem sei es schade, dass das Haus Holtermann verfällt und nichts getan werden könne, es zu erhalten und zu beleben.

Und zu guter Letzt: „Ich würde gerne anderen etwas von meiner Zufriedenheit über unsere Stadt abgeben. Ein bisschen verliebt sein, dann kann man über das ein oder andere gut hinwegsehen. Das heißt aber nicht, dass wir aufhören sollten, Ahlen noch schöner zu machen.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Ahlen bedeutet für mich Wurzeln, Familie, Freundschaft und Rappelkiste. Ich habe viel von der Welt sehen können und doch ist und bleibt Ahlen meine Heimat.
 

Stefan Schoenefeldt (59), geboren in Vancouver (Kanada), verheiratet, 4 Kinder, von 2005 bis 2011 wohnhaft in Ahlen, Leiter der Schoenefeldt-Chöre im Kreis Warendorf, Faible für Chormusik, Fliegen, Schach und Sauna.

„An der Stadt Ahlen gefällt mir die faszinierende Atmosphäre, die durch die reiche kulturelle Vielfalt entsteht. Hier erlebt man eine spannende Fusion von Tradition und Moderne, die die Stadt zu einem einzigartigen Ort macht“, stimmt Stefan Schoenefeldt ein Loblied auf die Wersestadt an. Die verschiedenen kulturellen Veranstaltungen, von traditionellen Festen bis hin zu zeitgenössischen Kunstausstellungen, bieten immer wieder neue Impulse und lassen Ahlen lebendig erscheinen, schwärmt der Chorleiter, der nur der Liebe wegen in die Nachbarstadt Beckum umgezogen ist. Doch seine Verbundenheit zur Stadt Ahlen bestehe nach wie vor, unterstreicht er. „Ich habe mich in Ahlen immer wohl gefühlt.“

Darüber habe Ahlen für ihn eine persönliche Bedeutung, erklärt Schoenefeldt. „Es ist kein Zufall, dass der Schoenefeldt-Chor vor 25 Jahren ausgerechnet in dieser wunderschönen Stadt gegründet wurde. Die inspirierende Atmosphäre und die kulturelle Vielfalt Ahlens haben zweifelsohne dazu beigetragen, dass der Chor hier sein Zuhause fand und seitdem integraler Bestandteil der lebendigen Musikszene der Stadt ist.“ Spontan fallen ihm zwei besondere Erlebnisse auf dem Marktplatz ein. Gemeint sind das Projekt „Kunst trifft Musik“ am 30. Mai 2008 sowie der musikalische Flashmob für mehr Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit am 20. Dezember 2015. 

Aber nicht nur die Open-Air-Events seien ihm in guter Erinnerung geblieben, so Schoenefeldt, „auch die vielen Konzerte in der großartigen Stadthalle.“ Ein besonderes Highlight sei das Jubiläumskonzert anlässlich des 10-jährigen Bestehens in der Stadthalle gewesen. Und er freut sich schon jetzt auf den 14. September: „Dann dürfen wir unser Jubiläumskonzert zum 25-jährigen Bestehen des Schoenefeldt-Chores in der Stadthalle Ahlen feiern.“ Für ihn steht fest: „Die Stadt Ahlen ist aus der Geschichte unseres Chores nicht wegzudenken.“

Auch beim Wunsch für die Zukunft bleibt Schoenefeldt der Musik treu. „Es kann nie genug musikalische Angebote mit leichtem Zugang für alle Menschen der Gesellschaft geben. Ich arbeite als Chorleiter seit über 30 Jahren für Breitenmusikalisierung, und bin dankbar für die Unterstützung der Stadt Ahlen. Menschen, die miteinander singen, können nicht miteinander streiten.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Horst Dieter Schulte (79), gebürtig aus Hamm, verheiratet, 4 Kinder, ein Enkel, bis 2011 Leiter der Stadtplanung, Mitinitiator der beiden Fördervereine Förderturm Ahlen und Paul-Gerhardt-Kirche. 

„Ich bin ein Vereinsmensch, und darum fühle ich mich in Ahlen so wohl.“ Mit seiner Begeisterung für seine zweite Heimat Ahlen hält Horst Dieter Schulte nicht hinterm Berg. Vor 52 Jahren kam er aus beruflichen Gründen nach Ahlen und ließ sich hier nieder. Gerade das „ausgeprägte Vereinsleben“ hat es ihm dabei leicht gemacht, in der Wersestadt Fuß zu fassen. „Es gibt viele Möglichkeiten, in Vereinen mitzumachen und dabei zu sein. Davon habe ich profitiert und das Gefühl entwickelt, zuhause zu sein.“  Er sei stark verbunden mit den Menschen und der Stadt, „halt richtig verwurzelt.“ Das unterstreiche seine Vielzahl von Vereinszugehörigkeiten und Aktivitäten, unter anderem vom Männergesangsverein Concordia über den Bergbau-Traditionsverein „Zeche Westfalen“ bis hin zu seiner langjährigen Presbyter-Mitarbeit und regelmäßigen VHS-Führungen über das ehemaligen Zechengelände und die Osthalde.

Das Vereinsleben hat für Schulte eine grundsätzliche Bedeutung. „Ohne diese Gruppierungen würde es in Ahlen Vieles nicht mehr geben. Gerade Fördervereine sind eine große Stütze für unser Zusammenleben.“  Ahlen wäre um einiges ärmer ohne ehrenamtliches Engagement. 

Für die Zukunft wünscht sich der ehemalige Stadtplaner neue Impulse für die Innenstadt. Im Auge hat er die Belebung der langen Fußgängerzone von Ost nach West. „Leerstände in Einkaufspassagen sind nicht nur ein Problem in Ahlen“, weiß er. Es müsse der richtige Weg gefunden werden, um die Innenstadt wieder lebendig zu machen. „Typische Einkaufsmeilen wie vor 50 Jahren gibt es nicht mehr, und die kommen auch nicht wieder.   Ihm schwebt konkret eine teilweise Umwandlung von Geschäftsflächen in Wohnungen für Familien und Einzelpersonen vor. Zudem liebäugelt er mit kleinen Lebensmittelgeschäften und Dienstleistungseinheiten. „Halt, was man eben mitnehmen kann“, sagt Schulte und erklärt: „Ein Nahangebot für Anwohner und Leute, die durch die Fußgängerzone gehen.“ Das alles werde die Stadt noch liebens- und lebenswerter machen.

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Ich bin im Ahlener Süden aufgewachsen und anschließend Im Altefeld, wo ich jetzt wieder wohne. Dort liebe ich die Nähe zur Natur, die Möglichkeit in wenigen Gehminuten im Grünen zu sein“, schwärmt Franz Schulz insbesondere vom Stadtwald Langst.

Ahlen sei seine Heimatstadt, unterstreicht er, und das heiße für ihn in erster Linie, dass hier seine Familie und seine Freunde wohnen. Auch während seiner Ausbildung und den ersten Jahren im Beruf, die er nicht in Ahlen verbracht hat, habe er den Kontakt nach Ahlen nicht abreißen lassen.

„Die Menschen in der Stadt sind Jahrzehnte geprägt worden durch den Bergbau. Damit verbinde ich Offenheit, Hilfsbereitschaft und Solidarität. Das gefällt mir im Miteinander der Menschen. Dies hat sich für mich als Vorsitzender des Trägervereins Schullandheim Winterberg gezeigt, als der Verkauf des Schullandheims diskutiert wurde.“ Die öffentliche Unterstützung vieler Menschen habe maßgeblich dazu beigetragen, dass das Schullandheim weiter besteht. Auch heute sei er dankbar für die vielen Unterstützer, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Verein finanziell oder mit Ihrem persönlichen Einsatz unterstützten, sagt Schulz. „Mir gefällt einfach an Ahlen, dass viele Menschen sich für das Gemeinwohl in Vereinen und Organisationen einsetzen.“

„Die Stadt Ahlen hat eine Größe, die einem viele Freizeitmöglichkeiten bietet, ohne dass man in der Anonymität einer Großstadt als Individuum verschwindet“, stellt Schulz fest. Aus diesem Grund fühle er sich immer noch wohl in Ahlen. Entwicklungen, die ihm Sorgen bereiten, seien indes auch in anderen Städten zu beobachten. Konkret meint er damit: „Das Sterben der Geschäfte in der Innenstadt. Das ist eine Entwicklung, die wohl nicht mehr umkehrbar ist.“ Schulz erscheint es daher wichtig, mit guten Konzepten das Leben in der Innenstadt neu zu erfinden. 

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Klaus Schwandt (55), Diplom-Karikaturist und Comiczeichner/Designer, gebürtiger Ahlener, verheiratet, zwei Kinder, ehrenamtlich im Begleitausschuss „Demokratie Leben“, Presbyter und Baukirchmeister in der evangelischen Kirchengemeinde Ahlen, singt im Pauluschor oder bei Projektchören und spielt in den Stücken der Waldbühne Hamm-Heessen mit.

„Ahlen lebt!“ – davon ist Klaus Schwandt überzeugt. Besonders zu schätzen gelernt habe er nämlich, dass hier eine Vielzahl an netten und beeindruckenden Menschen lebe. „Ich selbst lebe gerne hier und könnte mir keinen besseren Ort vorstellen.“ Genau das falle ihm immer wieder am Ende seiner bisher absolvierten Reisen und Terminen in den unterschiedlichsten Großstädten auf. „In Ahlen ist es einfach viel ruhiger und entspannter, und ich erinnere mich immer wieder daran, was ich alles Schönes hier erlebt habe.“ Genau aus diesen Gründen sei er unglaublich stolz, Ahlener zu sein und hier sowohl wohnen als auch arbeiten zu dürfen.

Als besondere Erlebnisse sind ihm vor allem die Geburten und das Aufwachsen seiner drei Kinder in Erinnerung geblieben. Durch diese habe er erleben können, wozu die vielfältige Jugend- und Kinderarbeit in Ahlen fähig sein könne, und dass diese schon sehr ausgereift sei. „Durch eben diese Angebote sind meine Kinder geprägt worden und konnten stets von der sehr friedvollen Umgebung und Kultur dieser Stadt profitieren.“

Für seine Heimatstadt wünscht sich Klaus Schwandt vor allem, „dass sie stets bunt bleibt, aber natürlich auch immer bunter und vielfältiger wird.“ Demokratie und vor allem Integration sollten in der Wersestadt immer zu Hause sein. Darüber hinaus gebe es auch Aspekte, die natürlich noch ausbaufähig seien. „So könnte zum Beispiel eine größere Vielfalt an Lokalen, Geschäften und Kulturangeboten vorherrschen.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„In Ahlen zu leben ist besser als in einem Dorf wie Lippborg, wo ich zunächst gelandet bin“, sagt Rocio Siekaup und erinnert sich an ihre erste Zeit in Deutschland. Grundsätzlich gebe es zwar überall etwas zu entdecken, doch auf der Halde in der Wersestadt sei es einfach superschön. Darüber hinaus sei die Gegend um die Zeche beeindruckend, „mit so viel Geschichte und Kultur verbunden“.

„Ich habe schnell gemerkt, dass es wichtig für meinen Integrationsprozess ist, etwas zu finden, wo ich mich wohlfühlen kann“, sagt sie. Selbst aktiv zu werden, sei dabei das A und O gewesen. „Als ich im Jahr 2004 nach Ahlen kam, beherrschte ich die deutsche Sprache noch nicht richtig“, so Rocio Siekaup. Zum Glück habe sie aber schnell tolle Menschen kennengelernt, die sie unterstützt hätten. „Ich habe die Multikulturalität in Ahlen entdeckt und mich sofort willkommen gefühlt.“ Wichtig gewesen seien für sie die zahlreichen Gespräche. „Die haben mir viele Türen geöffnet und dafür bin sehr dankbar“, sagt die gebürtige Kolumbianerin.

Im Jahr 2014 kandidierte Rocio Siekaup für den Integrationsrat und wurde gewählt. „Meine Erfahrungen in Deutschland haben mich dazu motiviert. Es war eine verlockende Vorstellung, die Stimme der Migranten zu sein. Ich wollte laut für sie sprechen und der Stadt sagen: Wir sind hier“, berichtet sie von ihren Beweggründen. Diese Chance habe sie im Jahr 2016 bekommen, als die AfD nach Ahlen gekommen sei. Alle Institutionen, Vereine, Schulen, Gewerkschaften, Künstler und ehemalige Bürgermeister sollten damals ein Zeichen setzen und eine Rede halten, so Siekaup. „Ich war die Stimme der Frauen, Migrantinnen, Mütter und Mitbürgerinnen unserer Stadt, denn ansonsten standen nur Männer standen auf der Bühne. Ich sage euch: Wir waren souverän.“ Erstaunlich ist für sie, wie die Menschen in Ahlen zusammenhalten können, sobald bestimmte Parteien nach ihnen „greifen“. „Dann rücken wir zusammen, gehen auf die Straße und sind laut. Und es ist gut, dass wir das dürfen, woanders verschwinden die Menschen.“ 

Besonders stolz ist Rocio Siekaup auf das „Internationales Frauenfrühstück“ (IFF) und das Bürgerzentrum Schuhfabrik. „Das erfüllt mich mit großer Freude. Es sind zwei Akteure, die zu Ahlen gehören so wie ich, und darauf bin ich stolz.“

„Ahlen hat immer ein Ohr für mich. Ich wurde gehört und akzeptiert“, blickt sie auf die vergangenen zwei Jahrzehnte in der Wersestadt zurück. Für die Zukunft wünscht sie sich, dass die Migranten und Migrantinnen weiter gehört werden. Die Multikulturalität in Ahlen sollte sichtbar werden, sagt sie und wünscht sich einen noch stärkeren Dialog zwischen der Verwaltung und den Menschen in Ahlen auf Augenhöhe. Dabei richtet sie auch an alle Migranten den Appell, sich beim kulturellen und sozialen Geschehen in Ahlen noch mehr einzubringen. „Die Angebote sind da, bitte greift zu. Denn wir gesagt: Selbst aktiv werden ist das A und O.“
 
Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Ich liebe meine Heimatstadt und meine Freunde, von denen ich eine Menge habe“, schwärmt Sylvia Sommer, die 1959 in Ahlen das Licht der Welt erblickt hat. „Ich habe nur ein Jahr in Köln gelebt. Dann bin ich zurückgekehrt.“ Diese Verbundenheit habe sich auf ihre zwei Kinder, die beide über 40 sind, übertragen. „Beide wohnen hier und wollen in Ahlen bleiben.“ Ihre Tochter Anna habe zwar zwischendurch für zwei Jahre in Wien gelebt, „aber auch sie ist zurückgekommen“.

Ein dickes Lob hat die 64-jährige Buchhändlerin für die Fahrradwege parat. Ausdrücklich meint sie dabei aber die Wege um Ahlen herum, während sie bei den innerstädtischen Radwegen noch Potenzial nach oben sieht.

Spontan fällt Sylvia Sommer eine Anekdote aus ihrer Kauffrauzeit ein.  Konkret in den Sinn kommt ihr die Rodelbahn auf dem Weihnachtsmarkt. „Wir hatten damals keine besondere Attraktion für die Aktion, zudem mussten die Geschäftsleute noch alles selbst finanzieren.“     Aus der fixen Idee sei schnell ein echtes Projekt geworden. „Wir haben die Ärmel hochgekrempelt, Geld zusammengelegt und den Plan für eine superstabile Rodelbahn entwickelt, ohne zu wissen, wie wir alles zusammensetzen müssen.“ Nur mit viel Mühe, einem großen Kran und ordentlich Tralala sei es gelungen, das Riesending auf dem Marktplatz aufzustellen. Kaum war das geschafft, habe sich das nächste Problem eingestellt: „Eine Rodelbahn braucht Schnee.“ Dank dem Fuhrunternehmer Willi Haver sei es auf den letzten Drücker möglich gewesen, aus der Skihalle in Bottrop zwei Lkws mit Schnee nach Ahlen zu holen. „Das war ein Riesenberg vor der Bartholomäuskirche. Die Kinder waren total begeistert und hatten richtig Spaß, darauf herumzutoben“, erinnert sich Sylvia Sommer an das Schneeerlebnis. Am nächsten Tag habe es zudem noch ein kleines Malheur gegeben. „Die städtischen Mitarbeiter hatten es gut gemeint und den Schnee auf den Weg zwischen den Hütten verteilt, aber nicht bedacht, dass es nachts friert. Am nächsten Morgen gab es eine richtige Rutschpartie und die Wege mussten wieder freigekratzt werden.“ Die Ahlenerin ist sich trotzdem sicher: „So etwas sollte es ruhig noch einmal zur Adventszeit geben.“

Eine Idee für die Zukunft hat Sylvia Sommer schon seit längerer Zeit im Kopf. „Wir haben ja immer ein Superverhältnis zu den Stadtwerken gehabt, insbesondere zu Geschäftsführer Jürgen Tröger. Und der damals gesagt, er würde gerne ein Hotel im Berliner Park bauen, mit Durchgang zum Hallenbad, damit die Leute das auch gleich mitbenutzen können.“ Daraus sei leider nichts geworden, bedauert die Geschäftsfrau. Daraufhin habe sie den Vorschlag gemacht, Tiny-Häuser zu bauen – vielleicht 20 Stück, gut verteilt auf dem Gelände und geeignet auch für Familien mit Kindern, die einfach nur kostengünstig und gut übernachten wollen, inklusive Hallenbadspaß. „Viele haben mich ausgelacht“, erinnert sie sich gut an entsprechende Bemerkungen. „Aber ich finde die Idee noch heute gut.“ Der Berliner Park sei einfach schön und für solche Sachen superattraktiv. „Er ist zu schade, um nur zum Durchfahren mit dem Fahrrad genutzt zu werden.“ 

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Ahlen, für manche nur ein kleines Städtchen im Münsterland.
Für mich so viel mehr!
Hier wurde ich geboren, hier bin ich aufgewachsen, hier gestalte ich meinen Alltag!
Die Stadt, die mich geprägt hat.
Zuhause ist da, wo das Herz wohnt.
Mein Herz wohnt in Ahlen.
 
800 Jahre Ahlen- etwas Wunderbares ist in dieser Zeit entstanden.
Eine Gemeinschaft voller bunter Farben.
Die Vielfalt an Kulturen, an kreativen Köpfen, die Vielzahl an Vereinen, die Möglichkeiten wunderbaren Menschen zu begegnen sollten wir uns bewahren.
 
Als freie Rednerin für Trauerfeiern und Hochzeiten darf ich Ahlen beziehungsweise die Menschen hier noch einmal von einer ganz anderen Seite kennenlernen.
Manchmal führen so Wege zueinander, die sonst nie zueinander gefunden hätten.
 
Jeder Mensch, jede Familie, die ich hier begleite hat die 800- jährige Geschichte Ahlens ein Stück mitgestaltet und geprägt.
Genauso wie du, wie ich, wie wir alle.
 
Gestalten wir weiter mit Herz und Verstand damit unsere Stadt bunt bleibt!

Für mich ist Ahlen meine Heimatstadt. Ich bin zwar nicht in Ahlen geboren, aber mit der Integration hat es wunderbar geklappt. Durch die langjährige Mitgliedschaft im Rat der Stadt und in zahlreichen Vereinen, haben sich viele Kontakte ergeben und dadurch entstanden auch Freundschaften. 

Als ehemaliger Vorsitzender des Ahlener Vereins für Städtepartnerschaft habe ich in den Partnerstädten tolle Menschen kennen und schätzen gelernt. Ganz besonders schlägt mein Herz für meine Freundinnen und Freunde in der Partnerstadt Penzberg. Diese Gastfreundschaft und diese gelebte Partnerschaft sind unbeschreiblich. Dies werden Hunderte Mitreisende bestätigen können. 

Ich wünsche den Organisierenden und Durchführenden des Stadtjubiläums ein gelungenes Festjahr.
Glückauf!

„Ahlen ist eine lebendige Stadt, und das finde ich gut. Hier ist es selten still“, schwärmt Marius Stiemer von seiner Heimatstadt. Durch seine beiden musikalischen Hobbys habe er schon an etlichen Veranstaltungen in Ahlen teilgenommen und dadurch sehr viele Ahlener kennengelernt.

„Mir persönlich sind soziale Kontakte sehr wichtig“, sagt der 21-Jährige. Und da habe Ahlen durch die große Anzahl von Vereinen glücklicherweise einiges zu bieten. „Alle Vereinsarten sind gut abgedeckt. Egal ob für den Schützenbruder, den Karnevalisten oder für den Sportler - für jeden ist etwas dabei.“
 
Zudem findet er die geographische Lage von Ahlen wunderbar. „Wir zählen noch zum schönen Münsterland, sind aber sehr schnell dank den nahen Autobahnauffahrten der A1 und A2 in den Großstädten des Ruhrpotts. Aber auch eine spontane Reise in die Niederlande oder in den Norden nach Hamburg sei einfach möglich.
 
Wenn er an ein besonderes Erlebnis in Ahlen denkt, fällt ihm sofort das 50. Jubiläum der „Happys“ im August 2022 ein. „50 Jahre Happy Trumpets Ahlen… und kein bisschen leise.“. Für ihn sei das einer der besten Abende in seiner Hobbymusiker-Karriere gewesen. Der Abend sei von seiner Band – damals noch unter dem Namen „Eyes Wide Shut“ – eröffnet worden. Mit Liedern wie „Schrei nach Liebe“, „Aloha Heja He“ und „Nie mehr Fastelovend“ sei das Publikum mitgerissen worden. Danach hätte die Band mit den Happys noch zwei Stunden Vollgas gegeben, bevor die Domstürmer aus Köln losgelegt hätten. „Alles in allem ein perfekter Abend“, blickt Marius Stiemer zurück. Das sei ihm vor Kurzem noch von dem Bassisten der Domstürmer bei einem zufälligen Treffen bestätigt worden. 

Für die Zukunft wünscht sich der Musiker, dass jungen Nachwuchskünstlern mehr Möglichkeiten bekommen, in Ahlen auf der Bühne zu stehen und sich so selbst in ihrer Stadt verwirklichen können. „Derzeit ist das Angebot dafür in Ahlen noch etwas rar, aber es kann ja noch besser werden“, ist er zuversichtlich.

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Pfarrer Willi Stroband (66), geboren in Gelsenkirchen, seit 1999 Geistlicher in der katholischen Pfarrei St. Bartholomäus in Ahlen; sein Herz schlägt für die Menschen, darüber hinaus für die „Knappen“ vom FC Schalke 04, den deutschen Schriftsteller Karl May sowie Kino, Theater und Sauna.

„Ahlen ist jetzt schon länger meine Heimat als irgendein Ort sonst“, sagt der gebürtige Gelsenkirchener. Ahlen sei genau die Schnittstelle zwischen Ruhrgebiet und Münsterland, „beide Gegenden sind die Orte, an denen ich mich die meisten Jahre meines Lebens aufgehalten habe - und hier mischt sich das genial.“ Nebenbei verrät der 66-jährige Geistliche: „Ich hatte immer den Traum, Pfarrer auf Wangerooge zu werden. Als es vor ein paar Jahren möglich gewesen wäre, wollte ich meine Heimat hier nicht verlassen. Ich fühle mich einfach wohl in unserem Städtchen Ahlen, mit den kleinen und großen Menschen!“ Und führt weiter aus: „Nirgendwo anders auf der Welt brauche ich eine Dreiviertelstunde, um 3 Brötchen zu kaufen, weil ich an jeder Ecke mit netten Leutlis quatschen darf, ein Stück Paradies...“

Bewundert hat Willi Stroband immer das Heimatgefühl der jungen Menschen. „Da waren sie zwischendurch in München, Berlin, Heidelberg oder Marburg, möchten dann aber doch wieder zurück! Und wenn schon nicht nach Ahlen, wenigstens nach Ennigerloh!" Das habe er in den vielen Jahren vor Ort immer wieder festgestellt und nie vergessen.

Einen Wunsch hat Stroband für die Zukunft der Stadt Ahlen, obwohl er weiß, dass der wohl nie zu realisieren ist. „Tja, ehrlich? Ich hätte soooo gerne ein paar richtige Berge hier, auf die ich schauen kann, wo die Sonne untergeht, ich einen Klettersteig gehen kann, unter mir 900 Meter der Abgrund, ein paar Murmeltiere am Wegesrand... das wird wohl auf ewig mein Traum bleiben, ein kleines bisschen Alpenflair am Rand von Dolberg und Vorhelm.“  Ein kleiner Trost für ihn: „Zumindest haben wir ja die Osthalde bei uns in Ahlen.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Eine Stadt lebt nicht durch die Gebäude und Flächen, die sie hat, sondern durch die Menschen, die in ihr leben“, sagt Mathias Tauche und lobt die Ahlener Bürger. „Hier gibt es sehr viele nette und aktive Menschen. Und das gefällt mir.“ Bis er im Jahr 2014 mit „Ahlen TV“ begonnen habe, sei ihm gar nicht richtig bewusst gewesen, wie viel in der Wersestadt los ist. „Auf der Suche nach Themen haben wir festgestellt, dass wir eigentlich jede Woche eine Sendung produzieren könnten, und nach wie vor ist kein Ende in Sicht.“ 

Tauche findet aber nicht nur die Menschen in der Stadt interessant und belebend. „Ahlen hat auch schöne Grünflächen und Fahrradwege“, sagt der Fernsehjournalist. Da er aus einer Gegend komme, wo es Berge gebe, sei er es gewohnt gewesen, dass eine Strecke immer eine Qual war. „In Ahlen gibt es das nicht, da sind Hin- und Rückfahrt leicht zu schaffen, auch ohne E-Bike.“

Ein echtes Wahrzeichen, das einfach zu Ahlen gehört, ist für Tauche der blaue Wasserturm. „Der hat mich schon bei meinem ersten Besuch fasziniert und begrüßt mich heute noch immer, wenn ich von der Arbeit aus Hamm komme. Er sagt kurz Hallo zu mir und ist, gerade wenn noch die Sonne schön draufscheint, etwas ganz Wunderbares.“
 
Beeindruckt ist Tauche von den Initiativen in Ahlen wie beispielsweise die Stadtbildmacher, das Ahlen-Wiki oder den Ahlener Kulturkeller.  „Es gibt so viele unterschiedliche Gruppierungen, die wirklich etwas Gutes für die Stadt machen.“ Sein persönlicher Wunsch: „Es wäre schön, wenn wir alle noch mehr zusammenarbeiten würden und uns online irgendwie treffen könnten, um uns auszutauschen.“ Dann würde nicht jeder sein Ding machen, sondern es könnte gemeinsam noch mehr bewegt werden. „Jeder hat bestimmte Talente und sollte diese auch einbringen“, so Tauche. Wichtig sei, sich nicht auf andere oder die Verwaltung zu verlassen, sondern selbst aktiv werden. 

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

Als die Zeche Westfalen im Jahre 2000 geschlossen wurde, dachte ich, der vollständige Abriss wäre wohl das Beste. Mein Frau Christiane fand das verbleibende Zechegelände aber gut und wollte investieren. Jetzt haben wir mit Hilfe der Stadt und vielen fleißigen Handwerkern auf der Zeche vier Denkmäler saniert. Schön ist es geworden. Man kann ja seine Meinung mal ändern.
 

„Die Menschen in Ahlen sind sehr offen, hilfsbereit und kontaktfreudig. Das gefällt mir“, sagt Fiol Thormann und blickt gerne auf ihre zweite Heimat zurück. „Ich habe mich hier von Anfang an zuhause und willkommen gefühlt“, unterstreicht die gebürtige Dominikanerin ausdrücklich. 

Beeindruckt ist sie von den „vielen schöne Sachen“ in der Wersestadt. „Überall sind Spielplätze neu gebaut und die alten verschönert worden“, lobt sie das Engagement der Verwaltung.  Der Stadtpark am Krankenhaus und andere Grünflächen wie an der Zeche seien richtig toll gestaltet worden. „Ich mag darüber hinaus die jährlich stattfindenden Feste und finde die zahlreichen sozialen Projekte wie das Forum gegen Armut richtig gut“, ergänzt sie.

Ein ganz besonderes Ereignis, an das sie sich noch heute gerne erinnert, war für sie das Silbermond-Konzert auf dem Dr.-Paul-Rosenbaum-Platz im Jahr 2017. „Das war ein echtes Event für die Stadt Ahlen“, sagt sie und ergänzt: „So etwas sollte man in der Art definitiv wiederholen.“ 

Für die Zukunft wünscht sich Fiol Thormann eine Belebung der Innenstadt. „Immer mehr kleine Gemeinden und Städte haben das Problem, dass ihre Innenstädte unattraktiver werden. Kunden wandern ins Internet ab, Geschäfte schließen und die Städte werden zu Geisterstädten“, bedauert sie die Entwicklung der vergangenen Jahre. Nicht ohne Grund sei daher oft zu hören: „Rettet die Innenstadt, denn sie ist Dreh- und Angelpunkt dafür, dass sich Menschen in einer Gemeinde wohl fühlen.“ Daher sind laut Fiol Thormann Kommunen, die „noch“ eine lebendige Innenstadt haben, gut beraten, alles dafür zu tun, dass das so bleibt. „Ich wünsche mir in Ahlen neu Strategien, die dazu beitragen, diese Situation zu verbessern.“ 

Einen Tipp zur Belebung der Innenstadt hat sie parat. Schon im Jahr 2018 habe sie sich öffentlich für eine Senkung der Gewerbesteuer oder zumindest eine befristete Reduzierung des Hebesatzes ausgesprochen. „Wenn ich mir andere mittelgroße Städte anschaue, ist der Hebesatz in Ahlen sehr hoch, was für zukünftige Unternehmer, die sich hier selbstständig machen möchten, unattraktiv ist“, erklärt sie. Ihrer Meinung nach könnte eine Senkung die Innenstadt beleben und auch neue Handwerksbetriebe anlocken. „Interessant wäre das allemal“, sagt sie und sei gleichzeitig eine echte Chance für die Zukunft.

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Mein Ahlen ist eine lebens- und liebenswürdige Stadt“, schwärmt Adem Türkoglu. „Immer, wenn ich von auswärts in unsere Stadt zurückkehre und das gelbe Ahlen-Schild sehe, atme ich durch und fühle mich zuhause.“

Als ehemaliger Bergmann kennt er die Strukturen der Stadt und die meisten Einwohner der „Kolonie". „Ich freue mich immer, die ehemaligen Kumpels in der Stadt oder bei einem Kaffee zu treffen“, sagt Adem Türkoglu und erinnert sich noch immer gerne an seine Arbeit auf der Zeche Westfalen bis zur Schließung im Jahr 2000 zurück. 

Ein besonders prägendes Erlebnis war für ihn ein Ereignis am 10. Februar 2017 in seiner Heimatstadt. Als er am frühen Abend sein Haus an der von-Ketteler-Straße verlassen hatte, um noch etwas aus seinem Auto zu holen, roch es nach verbranntem Gummi. Kurz darauf sah er, dass aus dem Kellerfenster im Nachbarhaus Flammen schlugen.  Geistesgegenwärtig alarmierte er nicht nur sofort die Feuerwehr, sondern lief ins Nachbarhaus, um die Bewohner zu warnen. Im Erdgeschoss machte zunächst niemand auf, doch im ersten Obergeschoss öffnete sich die Tür und er lotste vier Kinder, darunter zwei kleinere, aus dem Haus, in dem der Rauch mittlerweile schon die Kellertreppe hochkroch. Durch erneutes Klopfen an der Tür der Erdgeschosswohnung rettete er zudem einen älteren Mann und dessen Sohn, die bis dahin den Brand noch nicht bemerkt hatten. „Zum Glück wurde niemand verletzt, und ich war sehr erleichtert”, blickt Adem Türkoglu zurück und weist auf sein persönliches Lebensmotto hin: „Der nützlichste Mensch ist der, der den anderen Menschen von Nutzen ist.” 

Für die Zukunft wünscht sich Adem Türkoglu, dass die Fußgängerzone mehr belebt wird. „Letztens ging ich durch die Innenstadt und habe gesehen, dass weitere Geschäfte auf der Oststraße geschlossen wurden“, sagt er. Das sei einfach schade. „Wir müssen versuchen, das so schnell wie möglich zu ändern.“

Ein weiterer Wunsch ist, dass auch in Ahlen trotz vieler guter Ansätze gerade im Bereich der Jugendarbeit noch mehr für die Bildung getan wird. „Ein Schulabschluss ist für Jugendliche von großer Bedeutung. Er ist die Eintrittskarte in ein erfolgreiches Berufsleben.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit.

„Vom ersten Tag an hat mir die bauliche Vielfalt der Stadt gefallen“, erinnert sich Nicole Wittkemper-Peilert an ihren Neustart in Ahlen. „Da ich sehr ländlich im märkischen Sauerland aufgewachsen bin und dann viele Jahre im Ruhrgebiet gelebt habe, war mir neben dem
offensichtlich Schönen von Schlössern, Kirchen, Villen auch die zum Teil noch aktive Industriekultur mit allem Funktionalen, Technischen und Ruppig-Hässlichen vertraut“, erklärt sie. Und das habe sie in der ihr bis dahin unbekannten Stadt Ahlen finden und gleichzeitig die schöne münsterländische Kulturlandschaft, die zum Radeln einlädt, genießen können. 

„Es gefällt mir sehr, dass wir Ahlener hier mit unseren so verschiedenen privaten, familiären, ethnischen, kulturellen und beruflichen Hintergründen friedlich und freundlich zusammenleben und miteinander verflochten sind“, nennt die Denkmalpflegerin weitere positive Eigenschaften der Stadt, die sie nicht missen möchte. 

In 14 Jahren Stadtführungen für die VHS und Gäste des Bürgermeisters (1995 bis 2009) hat Nicole Wittkemper-Peilert immer wieder spannende und lustige Geschichten „geschenkt“ bekommen von Menschen, die eine persönliche Erinnerung mit dem ein oder anderen Gebäude/Denkmal verbinden. Eine Anekdote handelt dabei von dem kleinen Lebensmittelladen an der Freiheit, der ursprünglich die Gaststätte des alten Fritz Geisthövel ergänzte. Dazu erzählte ihr ein Teilnehmer folgende Geschichte aus dem Ende der 1950er-Jahre: „Ich wurde als Kind mit einer Emaille-Tasse und einem Groschen losgeschickt, um Rübenkraut zu besorgen, das damals noch kellenweise verkauft wurde. Das Rübenkraut wurde eingefüllt. Nur bezahlen konnte ich nicht … Der Groschen lag im Rübenkraut, auf dem Boden der Tasse. So musste angeschrieben werden…“

Zudem erinnert sich die Architektin gut an die Grundschulkinder der Marienschule. „Mit denen haben wir mal testweise die Stadt- und die Zechenrallye durchgeführt: Ein Sack voller neugieriger Flöhe, die lauter Fragen hatten und die Stadt, die Zeche und Bauwerke wie ein dreidimensionales Geschichtsbuch erforschen konnten.“ Das sei ein echter und lehrreicher Spaß für alle gewesen, sagt sie und ergänzt: „Die Angebote gibt es heute noch.“

Für die Zukunft wünscht sich Nicole Wittkemper-Peilert weniger Beharren auf die eigene Meinung. „Wir brauchen mehr gemeinsamen Blick und gemeinsames Handeln, das nach vorn und in die Zukunft gerichtet ist.“ Dazu gehöre auch, stolz zu sein auf die Heimatstadt, „und damit meine ich nicht einen verstaubten Begriff von Heimattümelei.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

„Ich schätze die freundliche Atmosphäre und die entspannte Lebensweise in Ahlen“, schwärmt Pfarrer Jakob Zeren. Ahlen habe eine reiche Geschichte und eine schöne Landschaft, wenn man den Blick schweifen lässt. „Ahlen ist eine dieser charmanten Städte, die vielleicht nicht so groß sind, aber dennoch viel zu bieten haben.“

„Ein positives Erlebnis“, das ihm in Erinnerung geblieben ist, war ein interreligiöser Dialog, an dem er in Ahlen teilgenommen hat. „Es war inspirierend zu sehen, wie Menschen verschiedener Glaubensrichtungen zusammen nach Gemeinsamkeiten suchten und zugleich großen Respekt für die Unterschiede zeigten. Ich glaube das zeichnet Ahlen aus und spiegelt sich auch in den verschiedenen kulturellen Angeboten der Stadt wider“, so der Geistliche.

Für die Zukunft wünscht sich Pfarrer Zeren, dass alle Mitbürger noch mehr Verständnis füreinander entwickeln. „Es wäre großartig, wenn wir uns noch stärker darauf konzentrieren könnten, Brücken zwischen verschiedenen Kulturen, Religionen und Lebensweisen zu bauen, anstatt uns durch unsere Unterschiede zu trennen. Wenn wir uns mehr auf die Gemeinsamkeiten konzentrieren und uns gegenseitig unterstützen, könnten wir eine Welt schaffen, die für alle ein besserer Ort ist.“

Herzlichen Dank an Detlef Peter Jotzeit!

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