…Albert stürmte aus dem Wasser, aktivierte seine Flügel und stand plötzlich vor der kühlen, gefliesten Wand in der sogenannten Waschkaue des Ahlener Zollvereins. Sein Herz schlug höher als er das Treiben an der Zeche Westfalen beobachtete. Es erinnerte ihn an die Tiefen des Ozeans. An Stoney und an Osuv. Er wusste sofort, dass die erste Perle für diesen Ort bestimmt sein musste.
Geschichte Zeche Westfalen
Die Zeche Westfalen war ein wichtiger Steinkohlenbergbaubetrieb in Ahlen, Nordrhein-Westfalen, und spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Ruhrbergbaus. Hier eine historische Gliederung:
1. Gründungs- und Aufbauphase (1907–1913)
1907: Gründung der Zeche Westfalen durch die "Bohrgesellschaft Westfalen".
1908: Beginn der Schachtarbeiten. Die Schachtanlage Westfalen 1 und 2 wird abgeteuft.
1913: Aufnahme der Kohleförderung. Die Zeche wird ein wichtiger Arbeitgeber für die Region Ahlen.
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2. Blütezeit (1914–1960er Jahre)
1914–1918 (Erster Weltkrieg): Die Produktion wird aufrechterhalten, trotz Arbeitskräftemangel durch den Krieg.
1920er Jahre: Die Zeche expandiert. Bau von Arbeiterwohnungen und sozialen Einrichtungen (z. B. Werkswohnungen, Sportanlagen).
1930er Jahre: Die Zeche wird modernisiert. Einsatz neuer Fördertechniken.
1939–1945 (Zweiter Weltkrieg): Die Zeche bleibt ein wichtiger Kohlelieferant, aber es kommt zu Arbeitskräftemangel. Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter werden eingesetzt.
1950er–1960er Jahre: Nachkriegszeit und Wirtschaftswunder. Die Kohleförderung erreicht Höchstwerte.
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3. Krise und Umstrukturierung (1970er–1980er Jahre)
1970er Jahre: Strukturkrise im Ruhrbergbau. Rückgang der Nachfrage nach Steinkohle durch billigere Importkohle und Energiewende.
1980: Stilllegung des Schachts Westfalen 1.
1987: Einstellung der Förderung am Schacht Westfalen 2. Das Zechengelände wird teilweise noch als Ausbildungsstätte genutzt.
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4. Stilllegung und Nachnutzung (1990er Jahre bis heute)
1990: Endgültige Schließung der Zeche Westfalen.
1994: Das Zechengelände wird unter Denkmalschutz gestellt.
2000er Jahre: Entwicklung des Geländes zu einem Gewerbe- und Veranstaltungszentrum. Der Förderturm wird zum Symbol für die industrielle Geschichte der Region.
2010: Eröffnung des „Westfalenparks“ mit kulturellen und Freizeitangeboten.
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5. Gegenwart
Die Zeche Westfalen ist heute ein Erinnerungsort, der an die Bergbaugeschichte Ahlens erinnert. Sie dient als Veranstaltungsort, Arbeitsstätte und kulturelles Zentrum, das die Transformation von einer Industrie- zu einer Dienstleistungsregion symbolisiert.
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