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Bürgermeister bekommen im Schülerlabor den Durchblick

| Rathaus

Die Zeche Westfalen ist das unbestrittene Wahrzeichen der Stadt Ahlen. Bürgermeister Dr. Alexander Berger versammelte dort am Freitag seine Kolleginnen und Kollegen zur Konferenz der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Kreis Warendorf.

„Wir in Ahlen sind stolz auf unsere Zeche“, eröffnete Berger die Konferenz, der er als Sprecher vorsteht. Nach dem Ende der Kohlenförderung hielten junge und traditionsreiche Unternehmen in dem Gewerbegebiet Einzug, aber auch Bildungseinrichtungen wie die Pflegeschule und das PhänomexX. Für die Zukunft des kreisweit tätigen Schülerlabors trafen die Bürgermeister und ihre Kollegin Katrin Reuscher aus Sendenhorst einen wichtigen Beschluss, der Weichen für den Fortbestand der Einrichtung stellt. 

Die Kommunen einigten sich darauf, die Beförderungskosten der Schülerinnen und Schüler künftig aus den Haushalten der Städte und Gemeinden beziehungsweise durch Sponsorenleistungen zu decken. „Wir erkennen damit an, dass es sich um einen außerschulischen Lernort handelt, was uns in die Pflicht nimmt“, so Bürgermeister Berger. Bislang trug das PhänomexX die Fahrtkosten der bis heute rund 45.000 Schülerinnen und Schüler, die im Lernlabor spielerisch naturwissenschaftliche Zusammenhänge entdeckten und im Unterricht vertieft haben. Die aufgrund der Energiepreiskrise stark gestiegenen Kosten für den Bustransport verlangten nun nach einer Lösung, die das PhänomexX finanziell entlastet und in die Lage versetzt, die eigenen Mittel in die pädagogische Arbeit fließen zu lassen. „Wir machen das für die Kids“, sagte Christian Thegelkamp, Bürgermeister der Gemeinde Wadersloh. Zu Beginn der Konferenz erhielten die Stadtoberhäupter bei einer Führung die Gelegenheit, Experimentier- und Lernstationen zu den Themen Licht und Schall kennenzulernen.

Weniger spielerisch ging es zu beim Tagesordnungspunkt Haushalt 2024. „Die Situation in den Kommunen ist angespannt, teils gar dramatisch“, so Berger. Zwar gelinge es den Städten und Gemeinden, ihre Einnahmen weitgehend stabil zu halten. Steigende Ausgaben insbesondere in den Jugendämtern, beim Personal, in Kitas und bei der Betreuung und Unterbringung Geflüchteter bringen die Etats jedoch kreisweit in Schieflage. Die Situation sei umso bedrückender, weil alle Kommunen seit Jahren Anstrengungen unternehmen, ihre Haushalte zu konsolidieren. Thegelkamp prophezeit, dass es im Herbst in manchen Kommunen Diskussionen um Steuererhöhungen geben wird. „Für gesamtstaatliche Aufgaben brauchen wir auch die Unterstützung des Gesamtstaates“, lautet seine Forderung nach mehr Übernahme von finanzieller Verantwortung durch Bund und Land. 

Verstärkt ins Gespräch kommen wollen die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen mit der Politik auf Bundes- und Landesebene, um zu klären, wie zukünftig Kitas und die Integration geflüchteter Menschen finanziert werden können. Gegenwärtig erarbeitet die Konferenz dafür ein Modell, um mit Abgeordneten „von Gesicht zu Gesicht“ die Situation zu erörtern.

Weiteres Thema war die Versorgung des ländlichen Raumes mit Postfilialen. Der Konzern müsse stärker an seine gesetzliche Verpflichtung erinnert werden, in Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnerinnen und Einwohnern tatsächlich präsent zu sein. Im Kreis Warendorf gebe es vor allem in der Gemeinde Beelen erhebliche Defizite. Christian Thegelkamp erwartet, „dass das im Sinne der Bürgerinnen und Bürger besser wird.“ Die nächste Konferenz der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister tagt im Oktober in der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf.

www.phaenomexx.info


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