Weiter zum Inhalt

Mammographie-Einheit im Kreis Warendorf unterstützt Gleichstellungsbeauftragte

| Familie | Gesundheit

Die Referenz-Screening-Einheit Münster-Nord/Kreis Warendorf hat eine neue Partnerschaft geschlossen: Ab sofort arbeitet sie eng mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Ahlen, Elisa Spreemann, zusammen.

Die systematische Brustkrebsfrüherkennung durch Mammographie-Screening ist im Kreis Warendorf seit 2006 etabliert und gehörte damals zu den ersten Regionen in Deutschland; aktuell hat das Mammographie-Screening in der Karlstraße 3 hinter dem Art-Hotel in Ahlen seinen neuen Standort gefunden. Nun wird diese Zusammenarbeit ausgebaut, um nicht nur die Früherkennung von Brustkrebs zu fördern, sondern auch soziale Initiativen zur Stärkung von Frauenrechten zu unterstützen.

Brustkrebs: Früherkennung rettet Leben

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in den westlichen Industrienationen. Um dieser Tatsache Rechnung zu tragen, hat der Deutsche Bundestag beschlossen, allen Frauen im Alter von 50 bis 75 Jahren ein qualitätsgesichertes Mammographie-Screening anzubieten. Ziel dieses Programms ist es, bösartige Veränderungen der Brust so früh wie möglich zu erkennen und durch eine rechtzeitige und oft auch schonendere Therapie die Sterblichkeit zu senken.

Durchgeführt wird das Screening ausschließlich in zertifizierten Zentren und unterliegt strengen Kontrollen, basierend auf europäischen Leitlinien. Die Mammographien von zwei besonders qualifizierten Fachärzten unabhängig voneinander geprüft. Ein Verfahren, das als Doppelbefundung bekannt ist. Innerhalb von acht bis zehn Tagen werden die Teilnehmerinnen über ihre Ergebnisse informiert.

„Die Mammographie ist momentan das einzige wissenschaftlich belegte Verfahren, das die Brustkrebssterblichkeit nachweislich senken kann“, erklärt Prof. Dr. med. Walter Heindel, Leiter des Referenzzentrums in Münster, der das Programm mit Prof. Dr. med. Stefanie Weigel von der Uniklinik Münster ins Leben gerufen hat. Inzwischen sind mehr als ein Drittel der im Screening entdeckten Tumore kleiner als ein Zentimeter und bei 80 Prozent der betroffenen Frauen sind die Lymphknoten noch nicht befallen. Die meisten dieser Tumore sind (noch) nicht tastbar.

Ein positives Erlebnis – trotz Ängsten

Viele Frauen haben vor ihrer ersten Mammographie Sorge wegen möglicher Schmerzen. Tatsächlich wird die Brust während der Untersuchung kurzzeitig komprimiert, was zu einem unangenehmen Gefühl führen kann. „Aber das ist schnell vorbei, und die meisten Frauen verlassen die Praxis mit einem Lächeln“, berichtet eine Mitarbeiterin der Einrichtung. „Die Geschichten, die man manchmal hört, machen es schlimmer, als es ist. Natürlich empfindet jeder Schmerz anders, aber verrückt machen sollte man sich nicht.“

Engagiert für Gleichstellung

Neben der Früherkennung von Brustkrebs unterstützt die Referenz-Mammographie-Einheit auch soziale Projekte. Im Rahmen der neuen Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten sind in den Räumlichkeiten nun Informationsmaterialien des Hilfetelefons für von Gewalt betroffene Frauen verfügbar. Auch die Aktion „Wanderbank“, die seit fast einem Jahr durch Ahlen tourt, wird unterstützt. Diese mit dem Schriftzug „Love is Respect“ in verschiedenen Sprachen versehene Bank steht symbolisch für Respekt und Gleichstellung und hat bereits viele Unternehmen und Einrichtungen in Ahlen besucht.

Elisa Spreemann freut sich über die positive Resonanz auf die Aktion: „Es ist schön zu sehen, dass die Wanderbank gut angenommen wird. Immer wieder erhalte ich E-Mails von Bürgerinnen und Bürgern, die diese Aktion als wichtiges Zeichen empfinden.“ Mit dieser vielseitigen Partnerschaft zeigt die Referenz-Mammographie-Einheit im Kreis Warendorf nicht nur Engagement für die Gesundheit von Frauen, sondern auch für deren gesellschaftliche Stellung und Gleichstellung. Ein starkes Zeichen, das weit über die medizinische Versorgung hinausreicht.

Kinoabend gegen Gewalt an Frauen

Auch ein Blick in die Zukunft lohnt sich: Am 24. November ist im Ahlener Kino kostenlos der Film „Morgen ist auch noch ein Tag“ zu sehen, eine Tragikomödie über die vielen Schritte einer Frau aus den tyrannischen Fängen ihres gewalttätigen Ehemannes. Der Erfolgsfilm aus dem Jahr 2023 macht aufmerksam auf den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, der einen Tag später begangen wird. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Anmeldungen sind bereits jetzt unter gleichstellung@stadt.ahlen.de möglich.

Kontakt zur Mammographie-Einheit

Für weitere Informationen oder Termine steht die Referenz-Screening-Einheit in Ahlen zur Verfügung:
Karlstraße 3 / Ecke Warendorfer Straße
59227 Ahlen
Telefon: 02382 / 8537616
E-Mail: infoahlen@mammographie-muenster.de


Redaktionelle Verantwortung: Redaktion Stadtportal Ahlen | Impressum