Die Anregung kam ursprünglich aus der Politik: Wäre an dieser Stelle nicht auch eine Begegnungszone, ähnlich zu der in der Weststraße, möglich? Auch das Radverkehrskonzept und der Fußverkehrscheck haben die Ecke als Problem identifiziert. Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende müssen teils lange an einer roten Ampel warten, obwohl kein Auto weit und breit zu sehen ist. Ob es hier eine bessere Lösung gibt? Die Ahlener Umweltbetriebe (AUB) wollten diese Frage nicht ohne Prüfung beantworten. „Wir haben viele Meinungen dazu eingeholt, ob eine Spur für beide Richtungen ausreicht“, erklärt Marion Kremer, Straßenplanerin bei den AUB. „Daher haben wir uns dazu entschieden, eine geänderte Verkehrsführung, ohne eigenen Linksabbiegerstreifen, auszuprobieren.“
Ab Montag wird also die Linksabbiegespur in die Gerichtsstraße gesperrt. Das heißt für die Verkehrsteilnehmenden: Wer jetzt nach links in die Gerichtsstraße abbiegen möchte, nutzt die Spur für die Geradeaus-Fahrt. Die Ampel wird sowohl für den Kraftfahrzeugverkehr als auch für Fußgänger und Fahrradfahrer abgehangen. Bei der Fußgängerampel wird außerdem der Knopf zum Anfordern der Grünphase für den Fußverkehr abmontiert. So soll auch für Menschen mit einer Seheinschränkung deutlich werden, dass hier keine Fußgängerampel mehr zur Verfügung steht.
„Wir starten mit der Erprobungsphase jetzt bewusst zu Beginn der Ferien am Frühlingsanfang“, erklärt Marion Kremer weiter. „In der helleren Jahreszeit lassen sich die Änderungen besser wahrnehmen.“ Und vielleicht sei es ganz hilfreich, wenn in den ersten zwei Wochen ferienbedingt weniger Verkehr auf den Straßen ist. Die Erprobungsphase ist bis Mitte August geplant.
