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Stopp des Stadthaus-Neubaus bedeutet gute 12,6 Mio. Euro Schaden

| Rathaus | Politik

„Soll der Bau des Bürgercampus gestoppt werden?“ So lautet die Frage auf den Unterschriftenlisten der Holtergeister und Rathausfreunde. Aber was würde ein Stopp für die Stadt bedeuten? Die Antwort kann Stadtbaurat Thomas Köpp geben: „Wenn wir jetzt stoppen, haben wir einen Schaden von gut 12,6 Millionen Euro. Wir müssen alle Fördergelder zurückzahlen und die Planungskosten sind auch weg.“ Dazu kommt, dass das Projekt dann wieder für viele Jahre stillstehen würde, denn dann heißt es wieder zurück in die Diskussion.

„Wir haben jetzt die historische Chance ein neues Stadthaus zu bauen, und zwar für rund 1,4 Millionen Euro weniger, als wir bisher geplant haben“, erklärt Köpp. „Wenn wir den Prozess jetzt stoppen – dann werden die Kosten wieder steigen. Die Preise in der Baubranche für Großprojekte sind aktuell gefallen. Warten wir jetzt ein paar Jahre, dann erholt sich die Branche wieder und wir werden im Endeffekt tiefer in die Tasche greifen“, so Köpp. 

Es steht der Vorwurf im Raum, dass der Neubau in die Haushaltssicherung führen würde. „Das stimmt aber nicht“, widerspricht Kämmerer Dirk Schlebes. „Die Mittel für das Stadthaus sind bereits im Haushalt für das laufende Jahr eingestellt und bereitgestellt.“ Dazu kommt, dass ein Neubau die Betriebskosten um die Hälfte reduzieren wird. „Wenn die Preise steigen wie bisher, werden wir nur für das Rathaus im Jahr 2026 knapp 805.000 Euro an Betriebskosten zahlen. Bauen wir neu, belasten wir den Haushalt aber nur noch mit rund 428.000 Euro“, ergänzt der Stadtbaurat die Zahlen. 

Während in allen Bereichen auf Nachhaltigkeit, Energiesparen und Umweltschutz gesetzt wird, ist das heutige Rathaus das absolute Gegenteil davon. Mit dem Stadthaus und dem gesamten Projekt Bürgercampus, kommen zukünftig Photovoltaikanlagen auf den Gebäuden zum Einsatz. Es kann ein Wärmenetz für das städtische Gymnasium und die Sporthalle aufgebaut werden und alleine der Wärmeverbrauch des Stadthauses beträgt nur noch ein zwanzigstel des jetzigen Rathauses. „Wir können uns mit dem Neubau auf ein modernes und den zeitgemäßen Ansprüchen an Beschäftigungsfreundlichkeit, Energieeffizienz, Klimaschutz und Kundenorientierung genügendes Stadthaus freuen“, steht auch Bürgermeister Dr. Alexander Berger zu dem Projekt.

„Das neue Stadthaus und der Bürgercampus in Gänze werden die Qualität in Ahlen enorm erhöhen“, so Thomas Köpp. „Zum einen für die Bürgerinnen und Bürger. Die Werse wird hier renaturiert, und der Stadtpark wird damit auch entlang des Bürgercampus weitergeführt. Zum anderen – und das ist mindestens genauso wichtig – für die Kolleginnen und Kollegen hier: Wenn der Bau gestoppt werden sollte, heißt das für alle, die im Rathaus arbeiten weiterhin in unzumutbaren Zuständen tagein tagaus arbeiten zu müssen.“ Da es in dem Vorstoß der Initiatoren des Bürgerbegehrens an einer Alternative fehlt, gilt das für einen unbestimmten Zeitraum, zumindest aber für Jahre bis zur möglichen Umsetzung einer anderen Idee.


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