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Seit 15 Jahren: Stadt betreibt kontinuierlich Hochwasserschutz

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Das Hochwasser im Jahr 2001 ist den Menschen in Ahlen im Gedächtnis geblieben. Damit die Bürgerinnen und Bürger ein solches Ereignis nicht noch einmal erleben müssen, hat die Stadt in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Gut 7,5 Millionen Euro sind in den Hochwasserschutz geflossen, wobei die Stadt Ahlen die Gelder nicht allein aufbringen musste. Fast alle Maßnahmen wurden zwischen 70 und 80 Prozent durch Bund oder Land gefördert.

Und dass all die Vorkehrungen sinnvoll waren und ihren Zweck erfüllen, hat das Starkregenereignis am Dienstag, 12. September, gezeigt. 

Gerrit Hegemann ist bei den Ahlener Umweltbetrieben Gruppenleiter Strategische Konzepte und Planung. Er ist einer von denen in der Verwaltung, der sich mit Hochwasserschutz und den Maßnahmen auskennt. Und für ihn ist eines ganz klar: „Ich freue mich wirklich, dass wir als Stadt in den vergangenen 15 Jahren gehandelt haben, sonst hätten wir bei dem Starkregen mit Sicherheit die Kolonie wieder unter Wasser stehen gehabt.“ 

Dass er damit wohl recht hat, zeigen die Zahlen: im Vergleich sind an dem Dienstag in vier bis fünf Stunden gut 70 Millimeter Regen gefallen. Im Jahr 2001 waren es in zwei bis drei Stunden knapp 60 Millimeter. „In der Intensität sind beide Ereignisse fast vergleichbar“, so Gerrit Hegemann. „Erfreulicherweise aber nicht in den Resultaten.“

Die Maßnahmen im Einzelnen: 

Die Maßnahmen der Stadt seit dem Jahr 2001 können grob in drei Kategorien unterteilt werden. Da sind zum einen die Schritte, die konkret unternommen wurden, um bestimmte Objekte zu schützen, dann sind Hochwasserrückhaltebecken gebaut und Auenflächen geschaffen worden. Als dritte Kategorie sind die Renaturierungsmaßnahmen zu nennen. 

Objektschutz

In im ersten Schritt sind am Hugo-Stoffers-Seniorenzentrum, an der Fritz-Winter-Gesamtschule und an der Humboldstraße Erdwälle errichtet worden. Am St. Franziskus-Hospital und an der Mehrzweckhalle in Dolberg wurden Winkelstützmauern gebaut, um die Gebäude zu schützen. Der Radweg an der Overbergschule und die Natursteinmauer am Städtischen Gymnasium wurden ebenfalls erhöht. 

Hochwasserrückhaltebecken und Auenflächen

Insgesamt sind neun Maßnahmen in den vergangenen Jahren umgesetzt worden. Angefangen mit einem Hochwasserrückhaltebecken an der Olfe bis hin zu den Sekundärauen an Bergamtsstraße und Alter Beckumer Straße. An der Alten Beckumer Straße ist zusätzlich noch ein Becken an der K21 errichtet worden. Weitere Hochwasserrückhaltebecken sind entstanden am Landwehrgraben, am Katzengraben und am Tiefenbach in Dolberg. „Dazu kommen noch Regenrückhaltebecken, mit denen wir das Wasser quasi „parken“ und so nur kleinere Mengen ins Gewässer ableiten und damit die Gesamtsituation entspannen können“, erklärt Gerrit Hegemann. 

Renaturierungsmaßnahmen

„Die Renaturierung ist ein Faktor, der nicht zu verachten ist“, erklärt Stadtbaurat Thomas Köpp. Dadurch, dass die Flüsse ihren ursprünglichen Lauf zurückbekommen, wird Platz geschaffen, damit das Wasser sich ausweiten kann. „Wir werden das auch beim Stadthaus nutzen“, so Köpp weiter. Wenn die Werse am Stadthaus wieder Platz bekommt, wird der Pegel generell um 50 bis 100 Zentimeter sinken. 

Private Vorsorge gegen Starkregen

Bewährt hatten sich in vielen Fällen in Privatgebäude eingebaute Rückstauklappen, die das Eindringen von Wasser aus der Kanalisation in die Wohnhäuser verhindern. „Daran erkennt man wieder einmal, wie wichtig auch private Vorsorge gegen Starkregenereignisse ist", betont Thomas Köpp. „Wir als Stadt können nicht voll umfänglich schützen, wir stehen aber gerne für weitere Beratungen zur Verfügung“, fügt Hegemann noch hinzu. Auskünfte erteilen die Ahlener Umweltbetriebe unter Tel. 02382 59 90 00 (hegemanng@stadt.ahlen.de).


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