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Neujahrsgruß 2025 der Stadt Ahlen

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Liebe Bürgerinnen und Bürger, verehrte Gäste der Stadt Ahlen! In diesem Jahr erhalten Sie die Grüße der Stadt Ahlen zum neuen Jahr von uns in Vertretung für unseren Bürgermeister Dr. Alexander Berger. Wir wünschen ihm stellvertretend auch in Ihrem Namen weiterhin gute Besserung und Genesung. Gesundheit ist schließlich das höchste Gut, dessen wir uns erfreuen dürfen. Alle Menschen, deren Wohlergehen zurzeit geschwächt ist, möge das neue Jahr mit Lebenskraft und Zuversicht segnen.

Als ein ganzjähriges Fest des Zusammenhalts bleibt uns 2024 in Erinnerung. Eindrucksvoll haben Vereine, Institutionen, Gewerbetreibende und Privatpersonen mit originellem Einfallsreichtum und handfestem Engagement unser 800-Jähriges zum Erfolg geführt. Vielen Dank auch an alle großzügigen Sponsoren und im Hintergrund aktiven Organisatoren, die so manches möglich gemacht haben. Ahlen hat wahrhaftig „Wir-Gefühl“ bewiesen. Die Menschen in Ahlen lieben ihre Stadt und haben das zwölf Monate lang in einem bunten Reigen an Veranstaltungen gezeigt. ABBA-Nacht und „Weihnachtsbaum-Geradsingen“ auf dem Marktplatz, das Stadtfest, die gut besuchten Museums- und Denkmaltage, aber auch die Ausstellungen der Karnevalisten und Schützen im Heimatmuseum werden allen, die dabei waren, unvergessen bleiben. Bürgermeister Dr. Alexander Berger stellte unter Applaus auf dem Jubiläumsempfang fest: „Die Menschen in Ahlen, Dolberg und Vorhelm dürfen zu Recht mit Stolz auf die Bilanz von 800 Jahren schauen und behaupten: Wir sind wer!“ Dass das Motto „800 Jahre Ahlen - 800 Jahre Wir“ mehr als nur eine Devise ist, würdigte bei selbem Anlass Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Ahlen ist ein wunderbares Kunststück gelungen: 800 Jahre alt zu werden – und dabei so lebendig zu sein!“

Tatsächlich ist es die Vielfalt an Kulturen und verschiedenen Lebensentwürfen, die unsere Stadt zu einem so quirligen und liebenswerten Ort machen. Hier hat alles seinen Platz, was die Würde anderer Menschen nicht verletzt und herabwürdigt. Zuwanderung und Miteinander sind für Ahlen nichts Neues. Im Gegenteil: Unsere Stadt ist über die beiden letzten Jahrhunderte zu Wohlstand gekommen durch die tatkräftige Arbeit von Menschen aus aller Herren Länder. „Zusammen ist besser“, heißt es bei uns. 

Die Großdemonstration im Januar auf dem Marktplatz setzte ein starkes Zeichen gegen rechte Umtriebe. Ahlen steht ein für Demokratie und Menschenwürde! 2025 begehen wir den 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus. Zeigen wir, dass wir das Geschenk der Freiheit zu schätzen wissen, und vertrauen bei Bundestags- und Kommunalwahl denjenigen unsere Stimmen an, die die demokratischen Werte unserer freiheitlichen Gesellschaft verteidigen. Dies wäre auch eine würdige Verneigung vor dem Versöhnungswerk unseres verstorbenen Ehrenbürgers Imo Moszkowicz, der am 27. Juli 2025 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.  
                  
Ein Zeichen von historischer Bedeutung setzte die syrisch-orthodoxe Gemeinde St. Georg im Jubiläumsjahr der Stadt Ahlen mit der Einweihung ihres Kirchneubaus. Das neue Gotteshaus steht für Erhalt von Traditionen sowie Pflege des Glaubens in einer Zeit, in der sich religiöse Bekenntnisse zunehmend aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Aramäische Lebensweise gehört zu Ahlen, sie ist seit mehr als einem halben Jahrhundert sichtbarer Bestandteil der kulturellen Vielfalt unserer Stadt.

Mehr als andere Konflikte in der Welt beängstigt uns in Ahlen der nicht provozierte Angriffskrieg in der Ukraine. Uns scheinen die Hände gebunden, um auf ein Ende der unbarmherzigen Aggression Russlands zu drängen. In unserer Macht steht es jedoch, Verbundenheit mit den Menschen im Kriegsgebiet zu zeigen. Der Bürgermeister der ukrainischen Stadt Khotyn war vor wenigen Wochen zu Gast in Ahlen. Er schilderte aus eigenem Erleben, was die ständige Sorge vor Luftangriffen mit den Seelen der Bürgerinnen und Bürgern seiner Stadt macht. Wir sind stolz darauf, dass der Rat der Stadt Ahlen nahezu einstimmig der Solidaritätspartnerschaft mit Khotyn zugestimmt hat. Andreii Dranchuk versicherte uns, dass dieses Zeichen sehr aufmerksam in seiner Heimat registriert worden sei und die Moral der Menschen stärke. Neben der Angst vor Raketenschlägen fürchte die Bevölkerung nichts mehr, als dass ihr Schicksal in Vergessenheit gerät.

Besondere Würdigung haben auch die seit 60 Jahren in unserer Stadt gewachsenen Beziehungen von Deutschen, Türken und Deutsch-Türken erfahren. Der Rat ebnete den Weg, mit einer türkischen Stadt eine Städtefreundschaft einzugehen. Die Verwaltung wird sich nun nach geeigneten Kommunen umschauen. 

Nach dem Jubiläumsjahr „Ahlen 800“ dürfen wir im kommenden Jahr erneut runde Anlässe begehen. Am 1. Januar besteht die Gemeinschaft aus Ahlen, Dolberg und Vorhelm seit einem halben Jahrhundert. Der Abschluss der kommunalen Gebietsreform 1975 war mit der Eingliederung der vormals selbstständigen Gemeinde Vorhelm zugleich die Geburtsstunde der Stadt Ahlen, wie wir sie heute kennen. Der vitalen Dorfgemeinschaft mit ihren Vereinen und Verbänden ist es zu verdanken, dass Vorhelm sein Profil durch die Zeit bewahrt und weiterentwickelt hat. Ebenfalls begehen wir 50 Jahre Kreis Warendorf. Heute ist der Phantomschmerz darüber, dass nach Auflösung des Altkreises Beckum die Stadt Warendorf und nicht Ahlen Sitz der neuen Kreisverwaltung geworden ist, nur noch eine nette Anekdote. 

Ahlen hat zur Jahreswende allen Grund, mit Optimismus in die Zukunft zu schauen. Mit Zusammenhalt haben die Menschen in unserer Stadt immer wieder Veränderungen gestaltet und Krisen zum Guten bewältigt. Selbst das Ende des Bergbaus vor 25 Jahren hat nicht zum damals prophezeiten Sterben der Stadt geführt. So bedrückt die Stimmung war, als am 30. Juni 2000 die letzten Kohleloren aus Ahlener Boden gefördert wurde: Heute ist unsere Zeche Westfalen eine Landmarke mit Ausstrahlung in die Region, ein lebendiger Wirtschafts- und Bildungsstandort mit innovativen Unternehmen aus Handwerk und Dienstleistung. 

Nehmen Sie den Schwung und das Lebensgefühl unseres 800-jährigen Stadtjubiläums mit ins neue Jahr. Von Herzen wünschen wir allen Menschen in unserer Stadt einen friedvollen Jahreswechsel sowie ein gesundes und hoffnungsfrohes 2025!

Matthias Harman                         Stephanie Kosbab               Serhat Ulusoy
Erster stellv. Bürgermeister          Erste Beigeordnete              Zweiter stellv. Bürgermeister


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