Am Auschwitz-Gedenktag steht Ahlen auf für Demokratie und gegen Rechtsextremismus. Auf Initiative des Ahlener Friedensbündnisses haben sich auch in Ahlen viele gesellschaftliche Gruppen und Einzelpersonen verbündet und rufen am kommenden Samstag, 27. Januar, um 16 Uhr auf dem Marktplatz zu einer Kundgebung für Demokratie, Fremdenfreundlichkeit und Menschenwürde auf.
Bei einem Vorbereitungstreffen haben mehr als 30 Ahlenerinnen und Ahlener die Aktion geplant. „Die Resonanz ist überwältigend“, freut sich Benedikt Ruhmöller, Co-Sprecher des Friedensbündnisses, über den Zulauf. „Das Bündnis, das sich aktuell formiert und kontinuierlich wächst, wird ungemein breit getragen“, ergänzt Co-Sprecherin Maria Kessing.
Aktuell gehören zum Kreis der Unterstützer: das Ahlener Friedensbündnis, der Integrationsrat, der Förderverein für Flüchtlinge, das Internationalen Frauenfrühstück, das Forum Brüderlichkeit, das Bürgerzentrum Schuhfabrik, die Volkshochschule, die Familienbildungsstätte, die IG Metall, der Ahlener Appell, das Stadtteilforum Süd-Ost, der Verein Ukraine Hilfe Ahlen, der Ahlener Industrie- und Wirtschaftsclub, Vertreter von Religionsgemeinschaften und viele Einzelpersonen. Gerne können sich weitere demokratische Institutionen, Vereine und Gruppen anschließen. „Wir sind offen für alle Ahlenerinnen und Ahlener, die auf dem Boden des Grundgesetzes stehen“, erklärt Benedikt Ruhmöller.
Bürgermeister Dr. Alexander Berger und die Vorsitzende des Integrationsrates, Ergül Aydemir, werden bei der Kundgebung ein Grußwort sprechen. Ulli Bomba, als Vertreter der Ahlener Zivilgesellschaft, wird ebenfalls sprechen. Musikalisch wird die Veranstaltung von Pedda Scheurer und Rocio Siekaup begleitet. Mit Lamya Kaddor hat das Bündnis eine prominente und kompetente Rednerin für die Demo gefunden. „Ich freue mich über die kurzfristige und spontane Zusage von Frau Kaddor“, sagt Maria Kessing. Die Islam- und Erziehungswissenschaftlerin ist in Ahlen geboren und aufgewachsen und hat am Städtischen Gymnasium ihr Abitur gemacht. Sie ist Innenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion aus dem Wahlkreis Duisburg Süd.
„Wir dürfen niemals wieder zulassen, dass in Deutschland über die Selektion von Menschen nach Herkunft, Aussehen, Religion, Handicap oder irgendeines anderen Kriteriums beraten wird“, so die beiden Co-Sprecher des Friedensbündnisses. „Nie wieder heißt jetzt.“ Deshalb gelte es am Auschwitz-Gedenktag, für Demokratie, Toleranz und Frieden auf die Straße zu gehen.
Am 27. Januar 1945, vor 79 Jahren, befreite die Rote Armee die Gefangenen des Konzentrationslagers Auschwitz im heutigen Polen. Weit mehr als eine Million Menschen waren dort von den Nationalsozialisten bestialisch ermordet worden. Der Jahrestag der Befreiung wurde 1996 zum offiziellen deutschen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus erklärt.