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Kinder von Imo Moszkowicz eröffnen die Themenwochen für Erinnerung und Dialog

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Nicht alles haben die Menschen in 800 Jahren Ahlen richtig gemacht. Bürgermeister Dr. Alexander Berger wies darauf in seiner Rede zum Jubiläumsempfang vor wenigen Tagen hin und meinte damit insbesondere das Versagen weiter Teile der Stadtgesellschaft während Hexenverfolgung und NS-Zeit. Um auf die Notwendigkeit von Toleranz gegenüber religiösen und kulturellen Minderheiten hinzuweisen, wiederholte er jetzt seine Bemerkung bei der Vorstellung des Programms zu den Themenwochen „Erinnerung und Dialog 2024“, die erstmals unter diesem neuen Titel stattfinden.

Sie lösen damit die „Woche der Brüderlichkeit“ ab, deren Begrifflichkeit geeignet schien Menschen auszugrenzen, so Lars Koenig, Leiter der Familienbildungsstätte und einer der Sprecher des Forums Erinnerung und Dialog, vormals Forum Brüderlichkeit. Die Namensänderung geht zurück auf einen im letzten Jahr getroffenen Beschluss des Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Die Themenwochen stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam Zukunft bauen“. Angesichts der Verbreitung von Verschwörungsmythen und Hass in sozialen Medien sowie einem gefährlich sinkenden Vertrauen in die Demokratie brauche es gemeinsame Anstrengungen, um unsere Würde und Freiheit zu verteidigen. „Unsere Zukunft können und müssen wir selbst gestalten“, fordern neben Bürgermeister Berger die beiden weiteren Schirmherren der Themenwoche, die Altbürgermeister Horst Jaunich und Benedikt Ruhmöller. Dabei helfen sollen zahlreiche Veranstaltungen, die bis zum 9. April in Ahlen stattfinden werden. 

Zur Eröffnung der Themenwoche am Sonntag, 3. März, um 17 Uhr im CinemAhlen hat das Forum Erinnerung und Dialog drei Gäste eingeladen, die sich mit Bedeutung und der Zukunft der Erinnerungsarbeit und dem Gedenken an den Holocaust in einem gemeinsamen Gespräch auseinandersetzen. Filmproduzent Martin Moszkowicz und Schauspielerin Daniela Ebenbauer, die Kinder des früheren Ahlener Ehrenbürgers Imo Moszkowicz, sprechen mit Dr. Hans Werner Gummersbach über die Bedeutung der Auseinandersetzung mit den Gräueltaten der Shoah. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist ausschließlich nach vorheriger Anmeldung bei der VHS Ahlen möglich. 

Vervollständigt wird das Programm mit themenspezifischen Kinofilmen, einem Gottesdienst mit Synagogenmusik, einer Stadtführung, Konzerten und Lesungen sowie einem Dokumentar-Schauspiel. Ein Schwerpunkt liegt auch in diesem Jahr auf Einbindung der Ahlener Schulen. Dazu finden Schülerveranstaltungen sowie Lehrer-Fortbildungen zum Umgang mit Antisemitismus an Schulen mit interkultureller Schülerschaft statt.

Eine Übersicht aller Veranstaltungen und die Möglichkeit sich anzumelden gibt es HIER


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