Die Veranstaltung findet mittlerweile zum 34. Mal statt und hat somit schon ihre ganz eigene Geschichte. Der Vorsitzende des Vereins, Jeshu Jakob, und sein Stellvertreter, Guido Bergob, erinnern sich noch genau an die Zeit, als der Pétanque-Sport nach Ahlen kam. „Das war in den späten 80er Jahren. Da kam unser Bekannter aus dem Urlaub zurück und brachte diesen Sport mit“, erzählt der Vorsitzende. Zunächst hatten die Spieler gar nicht daran gedacht, einen eigenen Verein zu gründen. Schließlich entschieden Jakob und Bergob sich doch gemeinsam mit Mitstreitern vor rund 25 Jahren zur Gründung eines eingetragenen Vereins.
Mittlerweile zählt der Verein 53 Mitglieder mit einer erheblichen Altersspanne: Die jüngste Spielerin ist gerade einmal 16 Jahre alt, während das älteste Mitglied bereits seinen 86. Geburtstag begangen hat. Es könnten sicherlich noch mehr werden, ist Pétanque doch ein geselliger und gemeinschaftsstiftender Sport für praktisch jede Altersklasse mit dem Bonus, dass er auch bei körperlichen Beeinträchtigungen ausgeübt werden kann. Aufgrund der Gehbehinderung eines leidenschaftlichen Spielers ist diese Variation des Boulesports überhaupt erst Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden. Jeshu Jakob schätzt die Sportart besonders für ihren Charme und ihre Vielseitigkeit: „Es ist einfach einmal etwas anderes. Wir sind vom Selbstverständnis her ein Ahlener Sportverein – aber mit französischem Flair!“ Da wird gemeinsam Zeit verbracht und gelacht, aber auch gefachsimpelt. Wie groß ist die Kugel, welches Gewicht hat sie? Hat sie eine Riffelung?
Guido Bergob freut sich, dass diese außergewöhnliche Veranstaltung mit dem Stadtjubiläum in Verbindung gebracht wird. Als besondere Aufmerksamkeit bekommen alle Teilnehmenden einen emaillierten „Ahlen800“-Pin überreicht. Als kleiner Glücksbringer für ein erfolgreiches Spiel und als Erinnerung für ein ganz besonderes Jahr. Besonders ist auch, dass die Traditionsveranstaltung des Vereins praktisch bei jeder Wetterlage stattfindet. „Wir hatten schon alles. 30 Zentimeter Schnee, minus 10 Grad. Es wird immer gespielt“, lacht der zweite Vorsitzende. Bis zu 150 Gäste werden am Wochenende zum Turnier erwartet. Es sind sogar schon Spieler aus Frankreich zum Jahreinboule nach Ahlen angereist und regelmäßig treten Gäste aus der ganzen Bundesrepublik bei Wind und Wetter gegeneinander an. 80 Anmeldungen liegen bereits vor. Kurzentschlossene können sich sogar noch am Spieltag zur Teilnahme entschließen und ihre bisherige Erfahrung unter Beweis stellen.
Das Turnier findet am Sonntag, den 7. Januar, ab ca. 10:00 Uhr statt. In jeweils fünf Runden wird im sogenannten „Tête-á-tête“ (1 gegen 1) gespielt. Einschreibeschluss ist spätestens 9:30 Uhr, die Startgebühr beträgt 5,00 Euro. Das Jahreinboule findet im „Boulodrome“ an der Gemmericher Str. 160 (Zufahrt über Hövener Ort) am ehemaligen Fortuna-Platz statt. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.
Wer sich nicht nur als Zuschauer am Spieltag die Zeit vertreiben möchte, aber vielleicht lang nicht mehr gespielt hat, wird ebenfalls bestens betreut. Am Samstag, den 6. Januar, wird um 14:00 Uhr auf dem Vereinsgelände ein Testspiel angeboten, so dass die ein oder andere Person ihre Kenntnisse vor dem großen Tag noch einmal auffrischen kann. Kugeln stellt der Verein bei Bedarf zur Verfügung.