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Kampf gegen Antisemitismus? Ehrensache!

| Schule

Der Theaterpädagoge Burak Yilmaz diskutierte mit Schülerinnen und Schülern des Städtischen Gymnasiums am 12. Januar über den Nahost-Konflikt.

„Schon an vielen besonderen Orten gelesen, aber vor dem Bühnenbild einer romantischen Waldhütte über deutsche Vergangenheit zu lesen, hat schon einen besonderen Vibe,” scherzte der Autor, der in der vollbesetzten Aula des Städtischen Gymnasiums aus seinem Buch „Ehrensache - Kampf gegen Antisemitismus” las. Und in der Tat war das Setting des Vortrags ein wenig ungewöhnlich, da das Städtische in der vergangenen Woche das plattdeutsche Theater nebst zugehörigem Bühnenbild zu Gast hatte. 

Antisemitismus in Deutschland ist vor dem Hintergrund des Gazakrieges und seinen Auswirkungen auch auf die Identität vieler Menschen in Deutschland seit Monaten ein kontroverses Thema nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch in den Schulen. 

Trotz Glatteiswarnung hatte sich so auch ein Großteil der Oberstufenschüler:innen an diesem Morgen eingefunden, um Yilmaz‘ Lesung zu folgen und mit ihm über die aktuelle politische Situation zu diskutieren. 

Yilmaz, der für Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, wies zu Beginn der Veranstaltung auf die jüngsten Enthüllung der Plattform „Correctiv” zum Geheimtreffen von AfD-Politikern und weiterer Rechtsextremer hin, bei welchem Pläne zur massenhaften Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund geschmiedet worden waren. Eindrücklich wies Yilmaz darauf hin, dass es nicht der Verfassungsschutz gewesen war, dem diese Enthüllung gelungen war und dies offenbare, wie wichtig ein zivilgesellschaftlicher Einsatz gegen den wachsenden Rechtsextremismus in Deutschland sei. 

Auch die Fragerunde im Anschluss an die Lesung stand im Zeichen vieler aktueller und tagespolitischer Themen - vor allem die Folgen des 7. Oktobers und des Gazakrieges sorgten für viel Diskussionsstoff. Auch kontroverse und zugespitzte Fragen wie „Bist du pro Palästina oder pro Israel?” vermochte Yilmaz differenziert zu beantworten: „In meinem Herzen ist genug Platz für die Betroffenen beider Seiten”, erklärte der Autor und betonte zugleich die Wichtigkeit eines differenzierten Blickes auf den schwierigen Konflikt, zu dem man sich nicht nach der Manier „Bist du für Messi oder für Ronaldo?” positionieren könne. 

„Die Stimmung im Raum war trotz des emotionalen Themas sehr offen und entspannt”, resümiert dementsprechend auch Schülervertreterin Lena Brandherm und führt dies auf die Persönlichkeit des Referenten zurück: „Er erläutert seine eigene Meinung und zeigt verschiedene Perspektiven auf und schafft es immer, den Zuschauenden dazu anzuregen, kritisch zu bleiben und sich selbst eine Meinung zu bilden.” 


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