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„Ich kenne heute niemanden mehr, der das Bürgerzentrum zumachen will“

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Nach 23 Jahren als Geschäftsführerin des Bürgerzentrums Schuhfabrik hat sich Christiane Busmann jetzt in den Ruhestand verabschiedet. Bürgermeister Dr. Alexander Berger dankte ihr für die Arbeit, die sie im und für das soziokulturelle Zentrum geleistet hat. Zugleich begrüßte er mit Martin Tollkötter Busmanns Nachfolger.

Unabhängig vom Amt habe er sich schon früher wohl gefühlt im „Büz“, bekannte der Bürgermeister im Gespräch mit beiden. Mit dem Bürgerzentrum verfüge Ahlen über eine der wichtigsten Einrichtungen, „die für alle offen sind.“ Busmanns Arbeit würdigte Berger ausdrücklich. Ihre innovativen Ansätze und ihre ausgleichende Art hätten erheblich zur Akzeptanz des Hauses in weiten Teilen der Bevölkerung beigetragen. „Ich kenne heute niemanden mehr, der das Bürgerzentrum zumachen will“, erinnerte das Stadtoberhaupt an lebhafte Diskussionen aus der Anfangszeit. Die „Schuhfabrik“ begeht in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Busmann, mit der Berger „immer gerne zusammengearbeitet“ hat, habe aus der Einrichtung viel gemacht. Ihrem Nachfolger Martin Tollkötter wünscht Berger Mut auch zu neuen Wegen. Der über drei Jahrzehnte gewachsene Kern des Bürgerzentrums solle jedoch nicht aufgegeben werden.

Von Ruhestand will Busmann, die seit 2001 als Geschäftsführerin des Vereins „Bürgerzentrum Schuhfabrik“ tätig war, nichts wissen. „Ich spreche lieber von rentenfinanzierter Freiberuflichkeit.“ Ihre Erfahrungen möchte sie künftig nutzen, um anderen Trägern bei Entscheidungen in Aufbau und Management soziokultureller Zentren und Dritter Orte zu helfen. Im „Büz“ arbeitete die Warendorferin bereits seit 1992, ehe sie Klaus Hermansen in der Geschäftsführung nachfolgte. Mit der Stadt Ahlen habe sie grundsätzlich konstruktiv kooperiert. „Die Unterstützung für einzigartige Projekte war immer da.“ So wie beispielsweise zum Schluss, als mit der „CampingArt“ Ahlens Marktplatz für vier Tage zu einem Campingplatz verwandelt worden war. Busmann bedauert hingegen, dass ehemals kurze Wege lang geworden seien. Ihrem Nachfolger wünsche sie, „dass es wieder häufiger Runden gibt, in denen ohne Ergebniszwang miteinander gesprochen wird.“ 

Martin Tollkötter, der sich schon seit zwei Monaten im Bürgerzentrum einarbeitet, will zunächst „alle Bereiche angucken und sehen, was notwendig ist.“ Festgestellt habe er bereits, „dass die jüngere Generation nicht mehr so da ist, wie ich das früher kennengelernt habe.“ Eine wichtige Aufgabe sei es deswegen zu sehen, wie sich das Publikum verjüngen lässt.


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