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Gräber von Kriegstoten lassen sich in Ahlen besuchen

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Im Zeichen des Gedenkens an die Opfer der beiden letzten Weltkriege stand die Kundgebung zum Volkstrauertag am Sonntag. Auf dem Marktplatz versammelten sich am Abend Abordnungen zahlreicher Ahlener Vereine. Stellvertretender Bürgermeister Matthias Harman begrüßte zudem Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung, sowie die Abgeordneten Henning Rehbaum aus dem Bundestag und Markus Höner aus dem Landtag.

In seinen Gedenkworten schloss Harman nicht nur die Opfer von Kriegen und Bürgerkriegen, sondern auch all jene ein, die in Diktaturen aus politischen, religiösen oder rassistischen Gründen ihr Leben lassen mussten - und leider auch immer noch müssen. Vor allem aber mahnte er zu Erhalt und Wiederherstellung des Friedens in Europa und der ganzen Welt.

Harman erinnerte daran, dass es kaum noch Zeitzeugen gäbe, die von ihren Erlebnissen in den beiden großen Kriegen erzählen können. An die Stelle der persönlichen Geschichten trete nun die Erinnerungsarbeit. „Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) übernimmt in dieser Hinsicht Verantwortung, in dem er sich um die Errichtung und Pflege von Kriegsgräberstätten, Gedenkstätten, Orten der Jugendbegegnung und Mahnmale kümmert“, so Harman. Die Bevölkerung rief er zu Spenden auf anlässlich der in Kürze stattfindenden Haus- und Straßensammlung zugunsten des VDK. Welche Verheerungen der letzte Weltkrieg unter der zivilen Bevölkerung in Ahlen angerichtet hat, lasse sich bei einem Besuch von West- und Ostfriedhof ermessen. Harman regte an, am Totensonntag die Kriegsgräberfelder aufzusuchen. Auf beiden Friedhöfen sind 492 Tote des Zweiten Weltkrieges begraben, ganz überwiegend deutsche Kriegstote. Aber auch Zwangs- und Fremdarbeiter aus Ost- und Südeuropa fanden dort ihre letzte Ruhe.

Gedenkredner des diesjährigen Volkstrauertages war Oberstleutnant Jörn Kutscher, der im Spätsommer das Kommando über das Aufklärungsbataillon 7 in der Westfalenkaserne übernommen hat. Kutscher rief dazu auf, den Mut zu finden, „aktiv für eine Welt einzutreten, in der Frieden, Toleranz und Menschlichkeit herrschen.“ Ein Krieg breche nicht einfach aus, er werde von Menschen gemacht. Ein Blick nach Russland zeige, offensive Kriegsführung und Diktatur haben miteinander zu tun: „Im Umkehrschluss heißt das: Frieden braucht Demokratie.“ Alle Bürgerinnen und Bürger seien verpflichtet, für diese aktiv einzutreten.

Musikalisch umrahmte die von einem Ehrenzug der Bundeswehr begleitetet Kundgebung der Musikverein Vorhelm.


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