„Die Industrie wäre zerstört worden und die Stadt dem Erdbeben gleichgemacht worden, so wie es Dülmen ergangen ist“, beschrieb Kras ein Szenario, das Ahlen dank der vertrauensvollen Verhandlungen von Rosenbaum und Hinds erspart blieb. Nach der Kapitulation war Ahlen zur sogenannten offenen Stadt erklärt worden, die nicht mehr angegriffen werden durfte.
Das Vorbild beider Offiziere schenke Glauben daran, dass auch in Europa der Frieden eine Chance hat, nahm Bürgermeister Berger Bezug zum ukrainisch-russischen Krieg. Dass Soldaten mit menschlicher Haltung sehr wohl das Böse erkennen und sich verbrecherischen Befehlen wiedersetzen können, habe Dr. Paul Rosenbaum mit seinem Handeln bewiesen. Berger gab seiner Hoffnung Ausdruck, „dass sich schon bald mutige russische Kommandeure finden werden, die dem Grauen ein Ende setzen. Die erkennen, dass sie und ihre Soldaten missbraucht werden für den Krieg eines Diktators, der wahnwitzigen Großmachts-Ideen anhängt.“
„Rosenbaum und Hinds haben das Schicksal einer ganzen Stadt verändert“, stellten Marie Cicek und Chantal Kuchta fest. Im Rahmen einer Projektarbeit am Gymnasium St. Michael recherchierten beide Schülerinnen zu den beiden Soldaten, die in Ahlen das Kriegsende herbeigeführt haben. Beide hätten sich von einem „inneren Kompass“ leiten lassen, der die Menschlichkeit zum wichtigsten Wert erhoben habe. Die Gedenkfeier fand aufgrund der Osterfeiertage eine gute Woche später statt als gewöhnlich.