Bis Ende 2025 will der „FrauenRat NRW e.V.“, ein Zusammenschluss von rund 50 landesweiten Frauenverbänden, insgesamt 52 historische Frauenpersönlichkeiten ehren, die in NRW gewirkt und gelebt haben, um ihren Beitrag zur Geschichtsschreibung des Landes sichtbar(er) zu machen. Dem Fachbeirat, der als Jury fungierte, lagen zahlreiche landesweite Bewerbungen vor. Mit „Herma Blum“ hat der Verein „kulturelle e.V.“ nun den Zuschlag für den ersten Frauenort in Ahlen bekommen.
Herma Blum und ihre Zwillingsschwester Anita Blum-Paulmichl, die am Ende des Krieges auf der Rückfahrt aus der Evakuierung in den eigentlichen Heimatort Kleve waren, ging in Ahlen das Benzin aus. So kamen die künstlerisch begabten Schwestern in die Stadt und blieben.
Christa Paschert-Engelke, die den Antrag geschrieben hat, freut sich über die Zusage: „Herma Blums Schicksal ist bemerkenswert: mit welcher Tatkraft sie sich in der Nachkriegszeit engagierte, ihr Unternehmen aufbaute, ausbildete, die Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks in Nordrhein-Westfalen mitbegründet und ihre wunderbaren Gobelins und Webereien in Ausstellungen präsentierte, das zeigt echte Frauenpower.“ Der Frauenort „Herma Blum“ soll mit einem Hinweis am Lindenhof an der Weststraße, dort, wo sich ihre erste Werkstatt befand, errichtet werden. Geplant ist eine Einweihungsfeier im Frühjahr 2025.
Neben Ahlen wird es in Telgte einen weiteren „Frauenort“ im Kreisgebiet geben. Unterstützt wird das Projekt auch von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Ahlen, Elisa Spreemann. Das Projekt erhält Unterstützung durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Schirmpatin ist NRW-Gleichstellungsministerin Josefine Paul. Der offizielle Kick-off fand im März 2023 in Düsseldorf statt. Das Projekt hat eine Laufzeit bis 31. Dezember 2025. Über eine Verlängerung wird nachgedacht.