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Erfahrene Anlaufstelle bleibt dem Stadtteil erhalten

| Rathaus | Soziales | Wohnen

Das Stadtteilbüro bleibt weitere drei Jahre Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger, die im Südostenstadtteil leben. Den Zuschlag für die Fortführung des Projekts erhielt jetzt das Stadtteilforum, in dessen Trägerschaft das am Glückaufplatz ansässige Stadtteilbüro liegt. Leiter Hermann Huerkamp ist froh über den Ausgang der europaweiten Ausschreibung. „Wer hätte es auch sonst machen sollen“, fragt er nicht ohne begründeten Stolz auf das, was Stadtteilforum und Stadtteilbüro in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Ahlen geleistet haben. Seit bald 30 Jahren ist das Stadtteilforum aktiv, um mit Institutionen und Menschen aus dem Stadtteil Ahlens Südosten noch lebenswerter zu machen.

Zufrieden mit der weiteren Beauftragung ist auch Bürgermeister Dr. Alexander Berger. Das Stadtteilforum habe sich gegen starke Konkurrenz durchgesetzt. Das Stadtteilmanagement sei ein Herzstück der Anstrengungen, die im Stadterneuerungsgebiet Ahlen Süd-Ost unternommen würden, um ein modernes Wohnumfeld und angenehme Aufenthaltsqualität zu schaffen. Mit 130.000 Euro jährlich fördert die Stadt die Quartiersarbeit. „Das ist ein wesentlicher Baustein, damit die Arbeit im Stadtteil aufrechterhalten werden kann“, bestätigt der Vorsitzende des Stadtteilforums, Hermann Sinder, und dankt zugleich für die Unterstützung. 

Stadtplaner Dennis Thiele begrüßt die lückenlose Fortführung des Stadtteilmanagements. „Damit ist sichergestellt, dass es keinen Wissensverlust gibt, darüber sind wir glücklich.“ Projekte wie die Umgestaltung von Dr.-Paul-Rosenbaum-Platz und Hansastraße oder die Entwicklung des Jugendzentrums Ost zu einem Quartierszentrum könnten weiter eng mit den Bürgerinnen und Bürgern vorangetrieben werden.

Hintergrund:

Das Stadtteilmanagement ist ein Teilprojekt des Ende 2017 vom Rat der Stadt Ahlen beschlossenen integrierten Stadtentwicklungskonzept „Ahlen-Süd/Ost“, welches mit Hilfe einer Stärken, Schwächen, Chancen und Risiko-Analyse das räumlich abgegrenzte und nach dem Baugesetzbuch als Gebiet der Sozialen Stadt beschlossene Stadterneuerungsgebiet untersucht und langfristige Ziele und Maßnahmen zur städtebaulichen Erneuerung vorschlägt, um städtebauliche, funktionale oder sozialräumliche Defizite und Anpassungserfordernisse entgegenzuwirken.

Das integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) dient zudem der Beantragung von Städtebaufördermittel, von Bund, Ländern und Gemeinden und wurde mit dem ersten Zuwendungsbescheid in 2018 der zuständigen Bezirksregierung Münster in die Programmachse „Sozialer Zusammenhalt“ aufgenommen und seither gefördert.

Ab 2020 wurde u.a. durch die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen die Umsetzung des Stadterneuerungsprozesses erheblich verlangsamt. Dennoch erreicht der gesamte Prozess gerade einen entscheidenden Breakeven, da die Stadt Ahlen in diesem Jahr nun auch einen Zuwendungsbescheid für die Umsetzung eines der zwei zentralen Schlüsselprojekte des ISEK, zur Neugestaltung des Dr.-Paul-Rosenbaum-Platz, erhielt. 

Vor diesem Hintergrund wurde bereits im September 2022 ein Antrag auf die Fortführung der Teilmaßnahme des Stadtteilmanagements für weitere drei Jahre bei der Bezirksregierung Münster beantragt und für die Durchführung in den Jahren 2024-2026 auch bewilligt, so dass nach einer hierzu erneut durchzuführenden und notwendigen europaweiten Ausschreibung nun glücklicherweise abermals das Stadtteilforum Süd/Ost e.V. als Dienstleistungsunternehmer für den Auftrag des Stadtteilmanagements im Stadterneuerungsgebiet Süd/Ost eingesetzt werden kann.

Die Umsetzung eines ISEK bedarf in der Regel viel Koordinierungs- und Netzwerkarbeit, welche zum einen aus Kapazitätsgründen nicht nur allein aus den Verwaltungsstrukturen der Stadt Ahlen getragen werden kann, zum anderen ist eine stadtteileigene Anlaufstelle ein wichtiges Element für die Einbindung der Stadtteilbewohner in den Prozess. Für die Erfüllung dieser Bündelungs- und Koordinierungsfunktionen sowie die Ansprache der Stadtteilbewohnerinnen dient ein Stadtteilmanagement.

Zentrale Aufgaben des Stadtteilmanagements liegen neben der Durchführung von Workshops und Partizipationsprozessen sowie Beteiligungsformaten zu Aufgabenstellungen und Maßnahmen im Stadterneuerungsgebiet u.a. in der Akquise und Abwicklung des Stadtteiletats/Verfügungsfonds, als auch in der Beratung zum eingerichteten Fassaden- und Hofprogramm im Stadterneuerungsgebiet.

Aus dem Stadtteiletat können kleine bürgerschaftliche Projekte im Quartier unterstützt und gefördert und so das private Engagement unterstützt werden. Das Fassaden- und Hofprogramm ermöglicht eine Förderung von privaten Immobilieneigentümern im Rahmen der Standortaufwertung nach städtischer Richtlinie im Gebiet Süd/Ost, um sanierungsbedürftige Fassaden oder auch Hof- und Gartenflächen durch Entsiegelungsmaßnahmen neu zu gestalten und dabei finanziell zu unterstützen.


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