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Ein Ergebnis, das begeistert

| Soziales

Als sich vor knapp fünf Monaten sich Vertreter der Lionsclubs Ahlen-Münsterland und Beckum-Ahlen, des Rotary Club Ahlen sowie des Inner Wheel Clubs Ahlen-Münsterland getroffen haben, um sich an der Aktion „Brillen weltweit“ zu beteiligen, da hatten die Verantwortlichen sich noch keine Gedanken, darüber gemacht wie viele Brillen sie nach Koblenz senden würden.

„Wir fangen erst einmal an“, lautete die Devise. „Wenn es gut 1000 werden“, dann ist das schon eine gute Zahl“, hat es damals geheißen. Jetzt ist es zum Kassensturz gekommen. Will heißen alle Brillen, die in den vergangenen Monaten gesammelt wurden, wurden gezählt. Die Summe hat alle überrascht und begeistert: 7812 Brillen sind abgeben worden. „Eine unglaubliche Zahl, ein unglaublicher Erfolg, mit dem wir nicht gerechnet haben“, sagt Ilse Rottmann, die maßgeblich die Aktion vorangetrieben hat. 

Neun große Kisten, randvoll gefüllt mit den sicher verpackten Brillen sind nun auf dem Weg nach Koblenz. Die Beckumer Maschinenfabrik Di Matteo hat den Transport übernommen und bringt die wertvolle Fracht zu Aktion „Brillen weltweit“. Von dort treten die Brillen ihre Reise in die ärmsten Länder der Welt an. Doch zuerst werden sie erfasst und aufbereitet. 

Das erledigt ein inzwischen über 80-köpfiges Team.  In Kooperation mit dem Jobcenter gelingt es der Initiative, in diesen Werkstätten Langzeitarbeitslose zu beschäftigen, die sich dadurch wieder an einen geregelten Arbeitstag gewöhnen und sich so auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereiten können. Die fachliche Aufsicht übernehmen sechs Teamleiter und der Augenoptikermeister Johannes Klein, der im Ruhestand ist und die Hilfsaktion „Brillen Weltweit“ koordiniert. In den Werkstätten werden die Brillen desinfiziert, aufgearbeitet und gerichtet und anschließend die Glasstärke genau bestimmt, diese wird auf einem Brillenpass notiert, der der Brille beigelegt wird. So können in den ärmsten Ländern der Erde Menschen mit einer Sehhilfe zielgenau geholfen werden. Denn 116 Millionen Menschen sind nur deshalb sehbehindert, weil ihnen eine Sehhilfe fehlt. 89 % der Menschen mit Sehbehinderungen leben in den ärmsten Ländern der Welt.

„Mit einem Einkommen von 1 Dollar pro Tag kann man sich keine Brille leisten. Essen, Kleidung und ein Dach über dem Kopf sind lebenswichtiger“, heißt es von der Aktion „Brillen Weltweit“. Und: „Kinder können dank der kostenlosen Brillen wieder zur Schule gehen, weil sie Tafel und Heft endlich lesen können. Mehr Sehen bedeutet eine höhere Bildungsqualität für die berufliche Entwicklung der Kinder. Analphabeten können Lesebrillen verwenden, da sie damit Insekten und Unrat aus Getreide und Reis aussortieren können. Auch Arbeiten am Webstuhl und sonstige handwerklichen Tätigkeiten im Nahbereich können wieder gemacht werden. Mit diesen Arbeiten kann wieder ein Beitrag zum Lebensunterhalt der Familie geleistet werden.“
 
Die Gruppe aus den Service-Clubs ist froh und dankbar, dazu einen Teil beigetragen zu haben und bedankt sich bei allen, die sich an der Aktion beteiligt haben. Viele Ahlener und Ahlenerinnen haben die Gelegenheit genutzt, ihre abgelegten Brillen zu spenden und an einer der vielen Sammelstellen im Stadtgebiet abzugeben. Erfreulich war insbesondere auch das große Engagement der Ahlener Schulen, die diese Aktion tatkräftig unterstützen. Aus Augenarztpraxen – besonders zu erwähnen ist hier die Praxis Dr. Raimund Balmes aus Ahlen - kamen ebenfalls zahlreiche Brillen hinzu. 


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