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Denkmalschutz ist eine Investition, die sich lohnt

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Zu Fuß, auf dem Fahrrad oder mit dem Oldtimer-Bus „Franz“ machten sich am Sonntag zahlreiche Menschen in Ahlen auf den Weg, um historisch wichtige Orte zu besuchen. Anlass war der Tag des offenen Denkmals, den die Deutsche Stiftung Denkmalschutz jährlich im September ausruft, um häufig verschlossene Denkmäler für die Blicke der Öffentlichkeit zu öffnen. Die Stadt Ahlen hatte zum 31. Mal Vereine und Denkmalbesitzer animiert, sich der Initiative anzuschließen. Im Jubiläumsjahr „Ahlen800“ verlängert den Denkmaltag eine Ausstellung mit beispielhaften Projekten.

Im Heimathaus Dolberg freuten sich Besucherinnen und Besucher unter anderem auf einen Kurzaufenthalt in der Gefängniszelle und auf frisches Gebäck aus dem Holzofen. Wie aus einem Denkmal ein öffentlich sinnvoll genutztes Gebäude wird, zeigte der Heimatverein Vorhelm am Beispiel der Alten Mühle, in der heute das Dorfarchiv aufbewahrt wird und Ehen vor dem Standesbeamten der Stadt Ahlen geschlossen werden können. Tipps für die Ahnenforschung im Internet erhielten Interessierte auf dem Kulturgut Samson in Tönnishäuschen. Künstlerisch begabte Menschen oder solche, die einfach mal etwas Neues ausprobieren mochten, konnten sich im Torwächterhaus im Blaudruck versuchen. In die Welt des Bergbaus, der seit dem Jahr 2000 in Ahlen Vergangenheit ist, führen der Bergbautraditionsverein und der Förderverein Fördertürme auf dem Gelände der früheren Zeche Westfalen ein. Wie es gelingt, aus alter Substanz ein modernes Wohnhaus zu machen, zeigten die Eigentümer des Hofes Post im Seebrock.  

„Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass es in Ahlen noch so viele Zeugnisse der Bau- und Siedlungskunst gibt“, sagte stellvertretender Bürgermeister Matthias Harman, als er am Vormittag im Heimatmuseum eine Ausstellung eröffnete, die Beispiele für gelungenen Denkmalschutz in Ahlen zeigt. Er dankte vor allem den engagierten Eigentümern, die mit finanziellem und ideellem Einsatz historisch wertvolle Bausubstanz pflegen und erhalten. „Sie sind Macher und nicht Motzer, sie packen an und lamentieren nicht,“ so Harman. Denkmäler seien Teil der Geschichte einer Stadt. „Bezugspunkte wie die Zeche oder die Heimathäuser in den Ortsteilen fördern das Gemeinschaftsgefühl, indem sie verbindende Erinnerungen und Identität stiften.“ In das Lob für die Eigentümer stimmte Ahlens ehrenamtlicher Denkmalbeauftragter ein. Es lohne sich immer, Geld und Mühe in Denkmäler zu investieren, ist Bernd Schulze-Beerhorst überzeugt. „Denkmalschutz ist etwas sehr Nachhaltiges, wenn man sich vernünftig um ihn kümmert.“

Einen vielfältigen Querschnitt der Denkmalschutzarbeit aus dreißig Jahren bietet die Ausstellung, die noch die nächsten beiden Sonntage (15. und 22. September) im Heimatmuseum zu sehen ist. Auf 40 Tafeln erleben Besucher die Objekte, die in den letzten drei Jahrzehnten im Mittelpunkt der Denkmaltage gestanden haben. „All diese Puzzleteile ergeben ein Gesamtgefüge, mit dem man die Stadtgeschichte entdecken kann“, verspricht Ahlens hauptamtliche Denkmalschützerin Nicole Wittkemper-Peilert, die die Dokumentation mit ihrem Team zusammengestellt hat. 


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