Zu den Demonstrierenden gehören Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Alters und Herkunft. Menschen, die selbst aufgrund ihrer internationalen Familiengeschichte betroffen sind. Aber auch Menschen, die ihren Fokus auf die Chancen von Zuwanderung richten und sich nicht länger durch strukturell gesäte Zwietracht spalten lassen möchten.
An offensichtlichen Beispielen wie dem Treffen in Potsdam wird rechtsextremes Gedankengut besonders deutlich, allerdings ist dies nur die sogenannte Spitze des Eisberges. Viel greifbarer wird Ausgrenzung in den unmittelbaren zwischenmenschlichen Beziehungen. Justine Dziaduch, Koordinatorin des Projektes „Demokratie leben!“ hebt hervor, dass es daher wichtig ist, sich Fragen zu stellen wie zum Beispiel: „Wie gehen wir alle, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, täglich miteinander um?“ Die aktuellen Demonstrationen würden zeigen, dass sehr vielen Bürgerinnen und Bürgern daran gelegen ist, diese scheinbare Grenze der Trennung aufzuheben und Mitmenschen nicht auf ein Merkmal mit den entsprechenden „Schubladen“ zu reduzieren. Stattdessen sollen gemeinsame „Werte“ gesehen werden, um eine friedliche, demokratische Gesellschaft aufrechtzuerhalten.
Das Programm „Demokratie leben – eine Idee vom Glück“ setzt sich seit 2015 mit zahlreichen Kooperationspartnerinnen und -partnern für Vielfalt, Demokratie und Toleranz in Ahlen ein. Hierzu wurden in den vergangenen Jahren viele Projekte von unter anderem mit Schulen, Vereinen und sozialen Einrichtungen gefördert. Zuletzt sichtbar geworden ist „Demokratie leben!“ durch eine Plakatkampagne im Stadtgebiet unter dem Motto: „Misch dich ein – Diskriminierung nicht hinnehmen, nicht wegschauen.“ Weitere Beispiele sind eine Schilderaktion für Vielfalt, ein „Demokratiebus“ im Rahmen der letzten Landtagswahlen, Qualifizierungen für und mit Erzieherinnen und Erziehern oder Schulungsangebote zum Thema Fake News. Vorschläge für neue Projekte durch Vereine, Verbände und Institutionen, für die es auch die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung im Rahmen des Projektes gibt, sind im Rahmen von „Demokratie leben!“ sehr willkommen.
Darüber hinaus wurden im Rahmen des Programms zwei Gremien gegründet, ein „Begleitausschuss“ bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft, sowie in Trägerschaft des BÜZ ein „Jugendforum“ für junge Menschen, die ihre Interessen miteinbringen.
„Wenn Sie für sich die Möglichkeit suchen, aktiv Ideen zu entwickeln und sich an der praktischen Umsetzung demokratischer Werte in Ahlen einzusetzen, freuen wir uns über Ihre Beteiligung und Kontaktaufnahme“, betont Dziaduch.
Die Partnerschaft für Demokratie Ahlen „Demokratie leben! Eine Idee vom Glück.“ Ist eine Kooperation der Stadt Ahlen, AWO Ruhr-Lippe-Ems und des Bürgerzentrums Schuhfabrik und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Kontakt für Interessierte: Justine Dziaduch, Tel.: 0 23 82 59 765 oder Mail.: dziaduchj@stadt.ahlen.de