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Bericht über das schwere Leben der Frauen in Afghanistan

| Freizeit | Soziales

Afghanische Frauen gehören seit 2015 verstärkt zu den Teilnehmerinnen, die das monatlich stattfindende Internationale Frauenfrühstück (IFF) in der Familienbildungsstätte, Klosterstr. 10a, besuchen. Viele von ihnen haben im Heimatland Schlimmes erlebt, viele sind mit ihren Kindern vor Armut und Unterdrückung geflohen. Eine von ihnen wird am Samstag, 18. Mai, über das Leben in Afghanistan, die Flucht und den Neuanfang in Deutschland berichten.

Shabana Hutak ist verheiratet und hat zwei Kinder, ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in Afghanistan, wo sie bereits mit 16 Jahren in der Schneiderei ihrer Mutter in Herat mitarbeiten musste. Als verheiratete Frau konnte sie die Kenntnisse des Schneiderns im Brautmodengeschäft ihres Ehemannes nutzen, doch 2015 waren die Lebensumstände so unerträglich, dass die Familie aus Afghanistan floh. Die Eltern und ihre zwei Kinder waren vier Monate unterwegs, bis sie im Dezember 2015 Deutschland erreichten. Shabana Hutak besuchte Deutschkurse, absolvierte Praktika im Verkaufswesen, arbeitete als Aushilfskraft und als Kassiererin. Sie trieb der eine Wunsch an, für sich und ihre Familie ein unabhängiges und würdevolles Leben aufzubauen. 

Inzwischen arbeitet Hutak als Übersetzerin beim Kommunalen Integrationszentrum Ahlen und bei Innosozial in Hamm. „Afghanistan ist so ein schönes Land für mich, aber als Frau dort zu leben, ist nicht auszuhalten“, sagt sie. Hutak wird in ihrem Vortrag vor allem über die Unterdrückung der Frau und über die Gewalt gegen Frauen berichten, aber den Teilnehmerinnen auch Kultur und Landeskunde zu Afghanistan vermitteln.

Neben dem Vortrag von Shabana Hutak dürfen sich die Besucherinnen auf eine Videobotschaft von Dr. Daniela Klein freuen, die sich zurzeit zu einer Rettungsmission auf dem Mittelmeer befindet. Für Kleins Seenotrettungs-Organisation „Sea-Eye“ sammelten die Frauen 300 Euro bei ihrem letzten Flohmarkt. Ebenso gibt es Informationen zum kommenden Sommerfest, das im Zeichen des zehnjährigen IFF-Jubiläums stehen wird. 

Beim Internationalen Frauenfrühstück begegnen sich an jedem dritten Samstag im Monat in der Familienbildungsstätte Frauen aus aller Herren Länder, um gemeinsam zu frühstücken und in entspannter Atmosphäre einander kennenzulernen. Nach dem Frühstück stellt eine der Frauen entweder unter dem Motto „Die Welt in Ahlen“ ihr Heimatland vor oder es gibt einen kurzen Vortrag zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen. Jede Frau bringt einfach etwas zum Essen mit und trägt so zu dem ansonsten kostenlosen Frauenfrühstück bei. Unterstützt wird das IFF von der Familienbildungsstätte sowie vom Integrationsteam der Stadt Ahlen.


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