Bei einem abschließenden Workshop wurden die Ergebnisse noch einmal zusammengefasst und mit den Anwesenden diskutiert. Die finalen Empfehlungen werden voraussichtlich im Frühjahr 2025 der Stadtverwaltung und der Politik übergeben.
Insgesamt 14 Vorschläge hatte das Planungsbüro zum Abschlussworkshop im alten Kinosaal der VHS mitgebracht, die noch einmal mit den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern diskutiert wurden. Dabei waren die Vorschläge aufgeteilt in drei Handlungsfelder: Das eine war der Bereich der Barrierefreiheit, dann der Thematische Bereich der Querungen und Bereich der Verkehrssicherheit. Als Beispiele für die Barrierefreiheit nannte Theresa Heitmann von der Planersocietät, dass Gullydeckel teilweise so gestaltet sind, dass die Räder von Rollatoren oder Rollstühlen stecken bleiben können. Aber auch Pflasterungen, wie zum Beispiel die im Kreuzungsbereich der Gerichtsstraße und der Oststraße, können für Menschen mit Einschränkungen problematisch werden.
Im Themenbereich der Querungen war die Kreuzung Richard-Wagner-Straße, Westfalendamm und Weststraße ein großer Punkt. Aus städtebaulicher Sicht gibt es an der Stelle aber nicht viele Möglichkeiten um dort das Überqueren für den Fußverkehr sicherer oder einfacher zu gestalten. Im Bereich der Verkehrssicherheit sorgten dann unter anderem die Punkte Begegnungszone in der Weststraße und der sehr umfangreiche Punkt der Schulmobilität.
Es wurden Lösungsvorschläge von den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern und den Mitarbeitenden der Stadtverwaltung diskutiert und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Für Stadtplaner Markus Gantefort ist der Fußverkehrs-Check eine gute Möglichkeit mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam zu sehen, wo Verbesserungspotential ist. „Wir haben in Ahlen relativ viele, kurze Wege und damit gute Voraussetzungen zu Fuß zu gehen“, erklärt Gantefort. „Wir haben gemeinsam Problemstellen und Lösungsansätze besprochen. Im direkten Dialog haben wir auch potentielle Lösungen besprechen können, die für Ahlen einfach nicht geeignet sind. Auch das ist ein wichtiger Schritt in dem Prozess“, so Gantefort weiter. Insgesamt ist Stadtplanerin Annabelle Kaufhold mit der Diskussion der vergangenen Termine zufrieden. „Wir hatten bei jeder Veranstaltung viele interessante Einblicke und konstruktive Gespräche“, freut sich Kaufhold.
Aber die wohl wichtigste Erkenntnis des Abends war, dass viele der vorgeschlagenen Maßnahmen gar nicht nötig wären, wenn alle Verkehrsteilnehmenden mehr Rücksicht aufeinander nehmen würden.
Fußverkehrs-Check NRW 2024
Insgesamt 38 Bewerbungen sind beim Land eingegangen. Ahlen ist eine von 12 Kommunen, die vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW als Teilnehmer ausgewählt wurden. Ahlen ist seit 2018 Mitglied im Zukunftsnetz Mobilität. Seit 2019 bietet das Zukunftsnetz seinen Mitgliedern den Fußverkehrs-Checks NRW an. Die bewährte Methode enthält mehrere Bausteine. Die verschiedenen Etappen werden von einem Planungsbüro begleitet, das die Veranstaltungen moderiert, die Themen bündelt und die Ergebnisse zusammenfasst. Zum Abschluss bekommt jede teilnehmende Kommune eine Auswertung und Handlungsempfehlung. Die Umsetzung ist freiwillig, das Zukunftsnetz Mobilität NRW berät die Kommunen auf Wunsch zur Generierung möglicher Fördermittel. Die Kosten des Checks werden vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Nordrhein-Westfalen übernommen.