„Dazu gibt es eine Anleitung zur Aussaat und Pflege, damit man möglichst lange etwas hat von der Blütenpracht“, erklärt Linda Sauer. Mittlerweile im sechsten Jahr verteilt der Kreis Warendorf zusammen mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden die „Warendorfer Mischung", so dass schon in zahlreichen Gärten oder auf kleineren Flächen überall im Kreis die artenreiche Mischung aus ausschließlich heimischen Arten wie Glockenblume, Königskerze oder Wilde Möhre blüht.
Aber warum ist die Mischung so wertvoll und weshalb ist es so wichtig, gerade heimische Pflanzenarten einzusetzen? Heimische Pflanzen sind notwendig, um der ansässigen Tierwelt Nahrung und Lebensraum zu bieten. Die Untere Naturschutzbehörde hat im Rahmen des Aktionsbündnisses für Artenvielfalt im Herbst 2020 in Kooperation mit der NABU-Naturschutzstation Münsterland auf zuvor monotone Rasenflächen die Warendorfer Mischung ausgesät – und es funktioniert! Eine Untersuchung zeigt, dass sich auf diesen Flächen schon nach kurzer Zeit 27 Wildbienen- und 12 Schmetterlingsarten eingefunden haben, die die Flächen als Lebens- und Nahrungsraum nutzen. Darunter befanden sich auch gefährdete Arten wie die Vierbindige Furchenbiene, das Kleine Wiesenvögelchen oder Nahrungsspezialisten, die eine ganz bestimmte Blütenpflanze als Nahrungspflanze brauchen – wie die Glockenblumen-Scherenbiene.
Geeigneter Aussaatzeitpunkt für die Mischung ist jetzt im Frühjahr bis Mai sowie der Spätsommer von August bis September. Zu Beginn benötigt die Fläche eine ausreichende Wasserversorgung. Nach dem „Anschub“ wurzeln viele der Pflanzen jedoch so tief, dass sie zukünftig ohne weitere Wassergaben auskommen sollten. Natürlich kann die Fläche in einem trockenen Sommer auch etwas unordentlicher aussehen, aber grundsätzlich haben viele Pflanzen ausreichend Strategien, um zu überleben, sich auszusamen und zu überdauern.