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Stille Helden: Großes muss nicht immer laut und spektakulär sein

| Stadtmagazin

Die Kinder- und Jugendstiftung des Rotary Clubs Ahlen hat am Sonntagvormittag „Stille Helden“ geehrt. Der Förderpreis ehrt Menschen, die durch ihr außergewöhnliches Engagement oder ihre Zivilcourage eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft spielen – oft im Verborgenen, ohne großes Aufsehen und ohne einen Gedanken daran, dafür Anerkennung zu erwarten. Sie handeln, weil sie wissen, dass es richtig ist, zu helfen. Sie handeln, weil sie Verantwortung übernehmen. Und sie handeln, ohne zu wissen, wie ihre Arbeit das Leben von Menschen verändern kann.

Dr. Peter Lucke betont bei der Preisverleihung im CinemAhlen, dass es um Jugendliche geht, die eine Vorbildfunktion für die Gesellschaft übernehmen. „In der heutigen Zeit geht es so oft nur noch darum sich selbst in Szene zu setzen, laut zu sein“, erklärt der Vorsitzende der Kinder- und Jugendstiftung. „Oft wird nach den Dingen gesucht, die uns trennen, die uns unterscheiden. Dabei wäre es so viel wichtiger zu schauen, was uns eint“, führt Dr. Lucke in seiner Laudatio aus. Für ihn ist ein Zitat von John F. Kennedy sinnbildlich für die Situation: „Wenn wir uneins sind, gibt es wenig, was wir können. Wenn wir uns einig sind, gibt es wenig, was wir nicht können.“ Der Wunsch von Dr. Peter Lucke an dieser Stelle: „Ich würde mir wünschen, dass wir alle mehr diese Gemeinsamkeiten finden und nicht immer nach dem suchen, was uns trennt.“

Ganz in diesem Sinne waren die bisherigen Preisträgerinnen alle aus dem sozialen Bereich. In diesem Jahr lag der Fokus aber auf sieben couragierten jungen Männern. „Die jungen Männer, die wir hier ehren haben alle bewiesen, dass es die Handlung ist, die zählt. Es sind oft die stillen Taten, die unser Leben in der Tiefe verändern.“ Friedrich Reckermann, Präsident des Rotary Club Ahlen stimmt Dr. Lucke voll zu. „Wir in leben in Zeiten von großer Unsicherheit. Ich halte es für wichtig, dass wir an dieser Stelle zeigen, dass es Menschen gibt, die noch immer mit Mut handeln.“

„Die jungen Männer haben Menschenleben geschützt oder bewahrt. Und da man unserer Ansicht nach nicht Leben gegen Leben aufwiegen kann, vergeben wir in diesem Jahr zwei erste Preise, die mit jeweils 1.000 Euro dotiert sind“, erklärt Dr. Peter Lucke.

Musab Can Alkan hat den Preis erhalten für seinen Mut eine Trunkenheitsfahrt eines Autofahrers zu beenden. Mit Schlangenlinien ist ihm ein Auto entgegengekommen. Anstelle sich schlicht darüber aufzuregen und seinen Weg fortzusetzen, hat er umgedreht, die Polizei verständigt und als es extrem brenzlig wurde, die Autofahrt gestoppt und dem Fahrer den Schlüssel abgenommen.

Der zweite Preis geht an eine Gruppe von sechs jungen Männern: Niklas Brochtrup, David Zielonka, Lennart Timmes, Sebastian Specht, Emil Schlautmann und Justus Ossenbrink wollten nach einem Handballspiel den Abend ausklingen lassen. Sind nur kurz vor die Halle gegangen und haben im Dunkeln eine Person entdeckt. Die Person hat keine Reaktion gezeigt. Sie haben beherzt geholfen, haben Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen und den Notruf gewählt. „Das war eine positive Gruppendynamik“, lobt Friedrich Reckermann.

Für den Einsatz, den hier junge Menschen gezeigt haben und die Verantwortung, die sie übernommen haben, bedankt sich auch Stephanie Kosbab, erste Beigeordnete, bei den Preisträgern. Die Sozial- und Kulturdezernentin bedankte sich aber auch bei der Kinder- und Jugendstiftung dafür, dass sie eben diese stillen Helden sichtbar machen und Licht auf diejenigen wirft, deren „Gemeinsinn stiftendes Tun ansonsten überwiegend im Verborgenen geleistet wird.“ „Großes muss nicht immer laut oder spektakulär sein“, erklärt Kosbab. „Manchmal zeigt sich das Wahre, das Beste in uns, in den kleinen aufrichtigen Gesten des Alltags. Stille Helden geben alles, für ihre Mitmenschen, für unsere Gemeinschaft und das Wohl unserer Stadt. Danke, dass sie uns allen zeigen, was es heißt ein Held zu sein.“

Dem Dank an die „Stillen Helden“ schließen wir uns als Stadtmagazin an. Danke, für euren Einsatz, dafür, dass ihr im richtigen Moment Zivilcourage gezeigt habt und etwas unternommen habt!

Die Kinder- und Jugendstiftung des Rotary Clubs Ahlen

Aus dem Kreise des Rotary Clubs Ahlen wurde im Jahre 2009 die Kinder und Jugendstiftung gegründet. Sie verfolgt ausschließlich gemeinnützige und mildtätige Zwecke. Zweck ist die Förderung der Bildung und Erziehung junger Menschen sowie die Jugendhilfe. Der Schwerpunkt liegt dabei in Ahlen, aber auch in den anderen Städten im Südkreis ist die Stiftung aktiv. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt der Arbeit in der Projektförderung. Erreicht wird dies unter anderen durch die Vergabe von Förderpreisen, Förderung von Einrichtungen der Weiterbildung, des Sports sowie der Lebenshilfe.


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