„Oberflächlich gesehen ändert sich wenig“, erklärt Matthias Krätzig, Gruppenleiter Entsorgung, Stadtreinigung und Winterdienst bei den Ahlener Umweltbetrieben (AUB). Die erste für die Bürgerinnen und Bürger wohl auch entscheidendste Veränderung: Sie bekommen die Möglichkeit, sich selber einen Abholtermin auszusuchen.
„Sobald alle notwendigen Daten erfasst wurden, werden von der Datenbank die nächsten sechs freien Termine angezeigt“, erklärt Krätzig. „Für die Menschen, die im Postleitzahl-Gebiet 59227 leben, werden immer die Montage und die Mittwoche angeboten, wer im Postleitzahl-Gebiet 59229 wohnt, bekommt Dienstag und Donnerstag angeboten und die Ortsteile Vorhelm/Tönnishäuschen und Dolberg werden wie bisher alle zwei Wochen angefahren“, führt der Gruppenleiter weiter aus. Freitags wird dann der E-Schrott abgefahren. „Die Wochentage sind soweit vorgegeben, damit wir im Hintergrund weiterhin sinnvolle und effiziente Routen planen können“, erläutert der Einsatzleiter Entsorgung, Kevin Brisbois. Eine weitere Neuerung des neuen Systems: 48 Stunden vor dem Abfuhrtermin bekommen die Bürgerinnen und Bürger dann eine E-Mail zur Erinnerung.
Zur Sperrmüll- und E-Schrott-Anmeldung
„Das ist das, was für die Nutzenden sichtbar ist“, schmunzelt Matthias Krätzig. Im Hintergrund erleichtert und verbessert das neue System aber noch viel mehr. „Bisher ist es so, dass aus den Daten, die in der Anmeldemaske eingegeben werden, im Hintergrund eine E-Mail generiert wird. Die landet bei zwei AUB-Mitarbeiterinnen der Ahlener Umweltbetriebe.“ Und damit beginnt jetzt ein aufwendiger und veralteter Weg. Die Mitarbeiterinnen müssen bislang jede E-Mail einzeln bearbeiten, sichten, sortieren. Dann planen sie den angemeldeten Sperrmüll manuell in die Tourenplanungen ein, um daraus einen Kalendereintrag zu generieren. Der Bürger oder die Bürgerin bekommen damit eine Antwort und einen Termin mitgeteilt.
Von der Anmeldung bis zum Termin: Ein langer Weg
„Aber hinter den Kulissen ist der Weg damit noch nicht beendet“, erklärt Brisbois. Die zwei Kolleginnen drucken den Kalendereintrag aus und legen den Ausdruck in die Mappen der Sperrmüllmannschaft. „Wir vergeben rund 4.100 Termine für Sperrmüll im Jahr und jeder davon wird einzeln bearbeitet. Das ist ein langer, umständlicher Weg“, erklärt Matthias Krätzig. Das wird mit der Umstellung alles zukünftig wegfallen. Haben die Bürger einen Termin ausgewählt, wird dieser automatisch in die Tourenplanung der Sperrmülltruppe übernommen. Damit diese dann auch keine dicken Mappen mit unfassbar vielen Zetteln rumschleppen müssen, werden diese mit Smartphones ausgestattet, auf denen die Tourenplanung digital angezeigt und organisiert wird. „Bei rund 30 bis 35 Anfahrstellen pro Tag kommt da einiges an Papier zusammen, das können wir uns dann sparen“, freut sich Brisbois.
„Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass die Sperrmülltruppen auch Bilder machen und den Aufträgen digital hinzufügen können“, führt Krätzig an. So kann bei Rückfragen oder auch bei Beschwerden schneller und einfacher nach der Ursache geschaut werden.
Wichtig: Der Sperrmüll/E-Schrott ist am jeweiligen Abfuhrtermin getrennt voneinander und gut sichtbar bis spätestens 6 Uhr an den Straßenrand zu stellen. Die Bereitstellung im öffentlichen Raum muss so erfolgen, dass die Straße nicht verschmutzt wird und ein zügiges Verladen möglich ist. Gegenstände die auf Privatgrund stehen, werden aus rechtlichen Gründen nicht berücksichtigt.