(maf). „Der ist im Lot“, befand Fritz Heitkamm kurz und knapp, nachdem er die Wasserwaage an den neun Meter langen Stamm angelegt hatte. Damit war am Dienstagabend um exakt 18.39 Uhr fachmännisch bestätigt, worauf viele Zuschauer rund um den Marienplatz gewartet hatten: Der Maibaum, an dem die Plaketten zahlreicher Ahlener Vereine angebracht sind, steht als weithin sichtbares Symbol des Frühlings und des neu erwachten Lebens ab sofort wieder gerade an seinem angestammten Platz vor der Bushaltestelle Marienplatz. Ein Moment, in dem die Ahlenerinnen und Ahlener, die zu der traditionellen Maibaumaufstellung gekommen waren, applaudierten.
Auf dem Oldtimer-Trecker durch die Fußgängerzone
Bis es aber so weit war, musste der von den Stadtwerken gestiftete, neun Meter lange Maibaum zunächst den Weg durch fast die gesamte Fußgängerzone zurücklegen. Nachdem er um 18 Uhr am Platz vor der Bahnunterführung zum Kerkmann-Platz angekommen war, ging es auf einem Oldtimer-Trecker mit Anhänger in Richtung Marienplatz. Umrahmt wurde er dabei nicht nur von der Jugendfeuerwehr, sondern auch von dutzenden Vertreterinnen und Vertreter vieler Ahlener Vereine, deren Wappen der Maibaum trägt. Währenddessen intonierte der Spielmannzug der Freiwilligen Feuerwehr einige traditionelle Märsche, bis der Maibaum an seinem Zielort angekommen war, wo viele Helfer bei der Feinjustierung und Ausrichtung Hand in Hand zusammenarbeiteten.
Maibaumaufstellung als „wunderbare Tradition“
„Nur miteinander lässt sich etwas bewegen“, unterstrich Christa Schwab, Vorsitzende des Heimatvereins Ahlen Förderkreis für westfälische Tradition, nachdem alle Plaketten angebracht waren und auch der Kranz den hochgezogenen Maibaum zierte. Der Heimatverein hatte in diesem Jahr erstmalig die Organisation der Maibaumaufstellung übernommen. Schwab dankte allen beteiligten Vereinen und Unternehmen, die dabei unterstützt hatten. „Das ist eine wunderbare Tradition“, befand auch WFG-Wirtschaftsförderer Matthias Panick. Die Maibaumaufstellung sei ein Zeichen für den Frühling und die Gemeinschaft in der Stadt Ahlen. Genau diese Gemeinschaft genossen viele Besucher auf dem Marienplatz noch bei frisch Gegrilltem, einem Stück einer Torte mit dem Logo zum Stadtjubiläum „800 Jahre Ahlen“ und kühlen Getränken vom „Pier 59“.
Tradition lebt auf: Maibaum am Morsbachplatz erstrahlt wieder<u5:p></u5:p>
Passend dazu wurde auch der Maibaum am Morsbachplatz aufgestellt. Der Platz, dessen Namen auf den ersten Bergwerksdirektor der Zeche zurückgeht, ist ein Ort der Geschichte und des gemeinschaftlichen Lebens in unserer Stadt. Der Initiator dieser beeindruckenden Instandsetzung ist Karl-Heinz Siefhoff, technischer Mitarbeiter bei Phänomexx, dem Schülerlabor. In seiner Freizeit widmete er sich mit Leidenschaft der Restaurierung des Maibaums und der Neugestaltung sämtlicher Aluminium- und Holzhandwerksschilder, die den Baum zieren.
Jedes Detail, von den Entwürfen bis zur handgemalten Ausführung, stammt aus seiner eigenen Feder. Gemeinsam mit den engagierten Mitarbeitern der Projektgesellschaft Westfalen Ahlen und Phänomexx wurde der Maibaum heute mit vereinten Kräften aufgestellt. Nun erhebt er sich über den Morsbachplatz und lädt die Menschen ein, sich an seiner Schönheit zu erfreuen und das industrielle Stadtbild der Zeche Westfalen zu genießen. Den Platz direkt zu nutzen, ist nach Auskunft von Hermann Huerkamp, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Westfalen mbH, geplant für den Bürgerbrunch der Bürgerstiftung am Sonntag, 21.07.2024.
