Es geht um das postkoloniale Erbe in Westfalen-Lippe. Menschen aus unserer Region, auch aus Ahlen, zogen als Missionare und Missionarinnen, Farmer oder Soldaten in die Kolonien. Unternehmer und Industrielle trieben die deutsche Kolonialpolitik voran, verkauften ihre Waren, zum Beispiel Töpfe oder Wannen, in die deutschen Kolonien. Kaufleute handelten zum Beispiel mit Kaffee und Tee und betrieben Kolonialwarenhandlungen – so auch in Ahlen. Viele Deutsche engagierten sich in Kolonial- und Missionsvereinen. Sie besuchten Völkerschauen, benannten Straßen nach kolonialen Akteuren oder hatten Hausangestellte aus Afrika.
Die Folgen des Kolonialismus wirken bis heute in unserer Gesellschaft nach, obwohl die deutschen Kolonien nur einen kurzen Zeitraum zwischen 1885 und 1918 bestanden. Doch Ressentiments und Ausnutzung bestehen heute noch. Nach wie vor kaufen Konzerne des globalen Nordens Rohstoffe von den Staaten des globalen Südens zu sehr niedrigen Preisen, um sie hier zu verarbeiten und mit hohem Gewinn an die Länder Afrikas zurückzuschicken.
Die Fahrt findet am Freitag, 20. September, im Rahmen der fairen Wochen statt und soll das Verständnis für das Engagement Fair Trade vertiefen. Geplant sind Führungen und der Besuch eines Theaterstücks im Rahmen der Ausstellung „Das ist kolonial.“
Die Busfahrt wird unterstützt durch den IGBCE und aus dem Fonds von „Demokratie leben“. Der Teilnahmebeitrag beträgt 10 Euro (ermäßigt 5 Euro), enthalten sind die Hin- und Rückfahrt mit dem Bus sowie die Eintritte für Ausstellung, Führung und Theater.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt auf 30 Personen. Anmeldungen bei der Steuerungsgruppe, Burkhardt Engelke, Tel. 0 25 28 82 79