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Brücke am Morgenbruch steht auf stabilen Pfeilern

| AUB | Strasse

Für Mathias Wehmeyer gibt es keinen Grund, auf die Deutsche Bahn zu schimpfen. Anders als manche Pendler, die angesichts von Verspätungen und Zugausfällen gelegentlich den Glauben an die Bahn verlieren, ist der Gruppenleiter für Bau und Unterhaltung bei den Ahlener Umweltbetrieben (AUB) ganz zufrieden mit dem Staatsunternehmen. „Die Zusammenarbeit hat ganz hervorragend geklappt, reibungslos“, blickt Wehmeyer unbekümmert auf die jetzt abgeschlossene Sanierung der Eisenbahnbrücke am Morgenbruch zurück.

Die kürzlich erfolgten Gleisbauarbeiten an der Strecke zwischen Ahlen und Hamm kamen der Stadt Ahlen sehr zu pass. „Wir haben zur Deutschen Bahn den Kontakt aufgenommen und nachgefragt, ob wir uns kurzfristig mit unserer Maßnahme einklinken können“, so Wehmeyer. 

Der Bedarf für Instandsetzungsarbeiten an der Brücke, die im Jargon der AUB „054 – Am Morgenbruch“ heißt, war nicht von der Hand zu weisen. Bei Überprüfungen am Tragwerk stellten sich Mängel heraus, die über die Zeit an der in den 1960er-Jahren errichteten Brücke entstanden waren. Wozu es im schlimmsten Fall  führen kann, wenn an älteren Brücken zwangsläufig entstehende Schäden nicht rechtzeitig erkannt und behoben werden, erlebte zuletzt die Elbestadt Dresden mit Schrecken.

„Der Beton war stellenweise nicht in Ordnung und Eisen lagen frei“, beschreibt AUB-Bauleiter Thorsten Renfert den Schadbefund. Den Beteiligten war bewusst, dass die erforderlichen Sanierungsarbeiten nur unter Gleissperrung erfolgen konnten. Wie günstig war es da, dass die Bahnstrecke sowieso sieben Wochen nicht befahren werden durfte. Die zeitgleichen Arbeiten ersparten zusätzliche Eingriffe in den rollenden Verkehr, und damit Nachteile für Bahnreisende und Kosten für die Stadt, etwa durch eigene Sicherungsmaßnahmen.

Das auf Brücken- und Bauwerkinstandsetzung spezialisierte Bauunternehmen Peter Willms aus Westkirchen entfernte an den beschädigten Pfeilern alles, was weg musste. Nachdem der lose Beton beseitigt und die ramponierte Bewehrung aufbereitet war, wurden die Stützen mit neuem Material und unter Beteiligung eines Statikers fachgerecht ertüchtigt. Etwa vierzehn Tage dauerten die Bauarbeiten, die sich mitunter schwierig gestalteten. „Wir mussten unsere schweren Geräte irgendwie die Böschung herunterbekommen und später wieder rauf“, erinnert sich Willms-Oberbauleiter Marco Tankulic an manch knifflige Situation. Hinunter an die Gleise führt nämlich nur eine schmale Treppe, die eigentlich für Kontrollgänge gedacht ist. Eine weitere Herausforderung war das einsetzende Winterwetter, denn Betonarbeiten können nur bei Temperaturen oberhalb von fünf Grad durchgeführt werden. „Da war es dann manchmal schon zehn Uhr, bevor wir anfangen konnten.“ Tankulic erinnert sich an vorbeikommende Passanten und muss lachen. „Die glaubten, wir machen Pause bis zum Vormittag.“

Tatsächlich war das Gegenteil der Fall und die Brückensanierer arbeiteten fleißig an dem Bauwerk. Nicht nur seine Pfeiler erneuerten sie, auch den Berührungsschutz, die sogenannte Kragplatte, machten die Bauleute bei der Gelegenheit neu. Im kommenden Jahr setzen die AUB die Arbeiten an der Brücke im Morgenbruch fort, allerdings ohne in den Bahnverkehr eingreifen zu müssen. Dann bekommt die Überführung nicht nur neue Geländer, auch die Fugen werden erneuert und der Wasserablauf verbessert. 54.000 Euro kostete die Sanierung bisher. 

Ausbesserungen und Instandsetzungen erfolgten in diesem Herbst auch an Brücken von Händelweg, Brüningswiese, Auf der Geist, Oestricher Weg, Wersedamm, Wersekamp, Klingerstraße und Pankratiusstraße.


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