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30 Jahre sind für Friedel Paßmann genug

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Nach dreißig Jahren ist für Friedel Paßmann an der Spitze des Beirates für behinderte Menschen Schluss. Das Ende seiner Amtszeit kündigte Paßmann zum Bedauern aller Mitglieder mit Ablauf der Wahlperiode des Stadtrates im Herbst an. „In diesem Jahr werde ich 80 Jahre alt und bin auch nicht mehr ganz gesund. Ich habe dieses Amt gerne gemacht, mich für Menschen mit Behinderungen einzusetzen“, erklärte der Vorsitzende in der jüngsten Beiratssitzung.

Zum ersten Mal leitete der frühere Chef des Arbeitskreises Behindertenpolitik in der DGB-Region Münsterland eine Sitzung des städtischen Gremiums am 21. November 1995. In drei Jahrzehnten habe sich in Ahlen vieles für Menschen mit Behinderungen zum Besseren gewendet, so der engagierte Gewerkschafter. 

„Insbesondere beim Thema Barrierefreiheit haben wir eine Menge erreicht“, zieht Paßmann eine positive Bilanz. Als Beispiele zählt er die Personenaufzüge im Ahlener Bahnhof und Dutzende umgebaute Bushaltestellen auf. Im Zusammenspiel mit seinem vor sechs Jahren verstorbenen Stellvertreter Hans-Jürgen Vicariesmann sei der Beirat zu einer „anerkannten und gehörten Stimme für die Belange eingeschränkter Menschen geworden.“ In Politik und Stadtverwaltung stoße das Gremium auf offene Ohren, „wenn ich mir auch manchmal wünsche, dass Dinge etwas schneller auf den Weg gebracht werden.“ Offiziell verabschiedet wird Paßmann zu einem späteren Zeitpunkt.

Die Beiratssitzung nutzte der neue Fachbereichsleiter der Stadt Ahlen für Jugend, Soziales und Integration, Holger Ungruhe, um sich den Mitgliedern vorzustellen. Er dankte für die freundliche Aufnahme im Beirat und sicherte eine gute Zusammenarbeit zu. Auf die Tagesordnung setzte Vorsitzender Paßmann zum wiederholten Male die Verkehrssituation vor dem Betreuungszentrum Rosengarten am Lütkeweg. Zur Entschärfung der nach seiner Überzeugung bestehenden Gefahrensituation stellte Paßmann den Vorschlag in den Raum, vor dem Gebäude einen Verkehrsspiegel und Geschwindigkeit reduzierende Elemente anzubringen. Sie sollen Passanten helfen, Autos besser wahrzunehmen. Autofahrende sollen so am zu schnellen Durchfahren der Passage gehindert werden. Verkehrsfragen standen auch im Mittelpunkt des Vortrages, den der städtische Mobilitätsmanager Henning Kellermann hielt. Er berichtete unter anderem über die Radstation am Bahnhof, die nach Wunsch der Stadt Ahlen und der Caritas als jetzige Betreiberin auch in Zukunft weiterbetrieben werden soll. Friedel Paßmann regte an, am Bahnhof zwei Ladeplätze für E-Scooter einzurichten.

Weiteres Thema waren unter anderem Abstände zu den taktilen Leitelementen für Menschen mit Sehbehinderung. Die Ordnungsbehörde sicherte zu, künftig stärker darauf zu achten, dass ein Mindestabstand von 60 Zentimeter zu den Linien eingehalten wird. Nur so sei es Sehbehinderten möglich, die Elemente gefahrlos zu nutzen. Friedel Paßmann machte auf einen Ausflug aufmerksam, der in Kooperation mit der Volkshochschule in die Apothekergärten nach Borken-Weseke führen wird: „Der Besuch des Duftgartens ist ganz besonders interessant für Menschen, die nicht mehr gut sehen können.“


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